Gallenblasenentzündung / Cholezystitis
Die Gallenblasenentzündung (Cholezystitis) ist die häufigste Komplikation bei Gallensteinen. Sie tritt entweder akut oder auch chronisch auf. Unbehandelt kann sie schwerwiegende Folgen haben. Die Therapie der Wahl ist dabei die Operation. Eine entzündete Gallenblase ist somit der Grund für über einen Fünftel der Operationen zur Entfernung der Gallenblase. Bei einer schwereren Infektion ist zudem die Therapie mit Antibiotika notwendig.
Ursachen
In den meisten Fällen führt eine Abflussstörung der Gallenblase zur Cholezystitis. Denn der Rückstau schafft günstige Bedingungen für eine Infektion durch Bakterien. Ursache der Abflussstörung sind indes meist Gallenblasensteine oder eine sehr eingedickte Gallenflüssigkeit, welche den Gang verlegt und dadurch zu einer Abflussstörung führt.
Symptome und Beschwerden
Typischerweise leiden Patientinnen und Patienten mit einer Gallenblasenentzündung unter Fieber und Druckschmerzen im rechten Oberbauch. Zudem spannt sich auf Berührung die Bauchdecke zur Abwehr an.
In schweren Fällen zeigen sich gelegentlich auch Anzeichen einer Blutvergiftung, also ein tiefer Blutdruck, hoher Puls sowie veränderter Bewusstseinszustand. Bei älteren Patientinnen und Patienten sind die Beschwerden anfangs oft auch mild.
Untersuchungen
Zu den Abklärungen gehört eine Befragung und körperliche Untersuchung. Zudem überwacht man die Blutdruck- und Pulswerte. Eine Laboruntersuchung des Blutes für Entzündungswerte, Leberfunktion und Galleproduktion ergänzt die Untersuchung.
Die häufigste radiologische Untersuchung ist der Ultraschall. Eine Computertomografie ist ebenfalls möglich, aber weniger sensibel für die Erkennung von Gallensteinen. Bei speziellen Fragestellungen verwendet man zudem auch ein MRI oder einen endoskopischen Ultraschall.
Behandlung / Operation
Der Goldstandard ist die Gallenblasenentfernung in Schlüssellochtechnik. Im Gegensatz dazu wendet man die offene Technik bei schwierigeren Verhältnissen an. In seltenen Fällen wird die infizierte Gallenflüssigkeit überdies auch über einen durch die Haut eingelegten Schlauch abgeleitet oder man versucht eine alleinige Behandlung mit Antibiotika. Dies wird aber nur bei Personen mit einer schweren Vorerkrankung in Betracht gezogen, weil für sie die eine Operation ein sehr hohes Risiko bedeuten würde.
Gallenblasenentfernung in offener Technik (Operation)
Schnitt unterhalb des rechten Rippenbogenrandes. Die Gallenblase wird gefasst und aus dem Leberbett vorsichtig herausgelöst. Sorgfältiges Darstellen der Gallenwege und Blutgefässe bis zur Einmündung. Eine Untersuchung der Gallenwege mit Röntgen und Kontrastmittel ist möglich. Durchtrennen des Gallenblasengangs und der Gallenblasenarterie nach Verschluss mit Spezialclips, chirurgischer Naht oder Klammernahtgerät. Entfernen der Gallenblase. Je nach Ausdehnung der Entzündung erfolgt die Einlage einer Drainage. Verschluss der Bauchdecke. Das Gewebe der Gallenblase wird nach der Operation unter dem Mikroskop untersucht.
Nachsorge
Sie können den meisten Fällen am zweiten Tag nach der Operation nach Hause. Schwere Fälle benötigen noch eine Therapie mit Antibiotika. Bei erschwerten Bedingungen, zum Beispiel wenn Steinen in den Gallenwegen sein können, werden die Laborwerte nachkontrolliert. In seltenen Fällen, können Steine in den Gallenwegen von unseren Kollegen der Gastroenterologie vor oder nach der Operation mittels Spiegelung über den Magen-Darmtrakt geborgen werden.
Mehr Informationen zum Spitalaufenthalt im KSW
Steht bei Ihnen eine Behandlung an? Oder möchten Sie einen Ihnen nahestehenden Menschen besuchen? Wir setzen alles daran, dass Sie sich am KSW wohlfühlen.