Gallenblasenkrebs und Gallengangskrebs sind seltene Krankheiten. Eine Chance auf eine Heilung besteht nur bei kompletter chirurgischer Entfernung des Tumors. Die komplexe Behandlung erfordert daher ein spezialisiertes Zentrum für Erkrankungen der Leber und Gallenorgane.
Gallenblasenkrebs, eine relativ seltene Krebsart, tritt auf, wenn sich bösartige Zellen in der Gallenblase bilden. Die genauen Ursachen von Gallenblasenkrebs sind nicht vollständig geklärt, aber es gibt mehrere Faktoren, die das Risiko erhöhen können.
Häufigkeit
Gallengang- und Gallenblasenkrebs treten bei 2 bis 4 pro 100‘000 Einwohnerinnen und Einwohnern auf.
Gefahren / Risiken
Zu den Risikofaktoren für Gallenblasenkrebs gehören unter anderem:
Häufig verursacht Gallenblasen- oder Gallengangkrebs keine oder nur geringe Symptome. Aufgrund der Abflussstörung entwickelt sich allerdings manchmal eine schmerzlose Gelbsucht. Zudem ist die Gallenblase unter Umständen vergrössert. Einige Patientinnen und Patienten leiden überdies unter Gewichtsverlust, Übelkeit, Erbrechen Fieber, Appetitlosigkeit, Schwellungen oder Ansammlung von Wasser im Bauch.
Diagnose
Zu den Abklärungen gehört zunächst eine Befragung sowie die körperliche Untersuchung. Eine Laboruntersuchung des Blutes für die Werte der Leberfunktion und Galleproduktion sowie sogenannte Tumormarker ergänzen die Untersuchung.
Die radiologische Untersuchung hat zum Ziel, die Möglichkeit der kompletten Entfernung des Tumors im Gesunden zu beurteilen. Dafür können beispielsweise Ultraschall, Computertomografie, Magnetresonanzuntersuchung oder eine Videountersuchung durch den Magen-Darm-Trakt mit Darstellung der Gänge und Ultraschall verwendet werden. Bei der Videountersuchung entnimmt man unter Umständen zudem auch Gewebeproben zur Untersuchung.
Behandlung
An unseren interdisziplinären Tumorbesprechungen besprechen wir jeden Fall und legen die weiteren Abklärungen und Behandlungsmöglichkeiten nach neuestem Wissen fest. Bei Stau des Gallenabflusses erfolgt beispielsweise eine Schienung. Oder falls eine komplette Entfernung des Tumors möglich ist, schlagen wir eine Operation vor. Ist der Tumor bereits zu weit fortgeschritten, kann man weitere Optionen für die lindernde Behandlungen finden.
Operation
Die Operation erfolgt je nach Ausdehnung des Gallenblasenkrebses oder Gallengangskrebses in Schlüssellochtechnik oder offen. Ziel ist dabei stets die komplette Entfernung des Tumors. Die Entfernbarkeit kann aber erst während der Operation definitiv festgestellt werden.
Wenn eine Operation Erfolg verspricht, entfernt man je nach Ort und Ausdehnung des Tumors auch Teile der Leber, der Gallenwege, der Gallenblase, der Bauchspeicheldrüse und/oder des umgebenden Gewebes. Entfernte Abschnitte der Gefässe oder Gallengänge müssen wieder überbrückt werden.
Nachsorge
Falls ein Tumor entfernt werden kann, schwankt die Überlebensrate je nach Ort, Ausdehnung und Art und Schweregrad des Tumors. Eine komplette Heilung ist möglich. Eine Chemotherapie nach Erholung wird häufig empfohlen. Falls keine komplette Entfernung möglich ist, werden lindernde Massnahmen, wie die Schienung des Gallengangs, Chemotherapie oder Strahlentherapie ergriffen.
Unsere Fachabteilungen
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