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Was ist ein schnellender Finger oder Schnappfinger?

Als schnellender Finger, auch Schnappfinger oder englisch «trigger finger» genannt, bezeichnet man eine der häufigsten Funktionsstörungen der Hand. Der medizinische Begriff lautet Tendovaginitis stenosans. Bei dieser Störung ist das Gleiten der Beugesehnen in der Beugesehnenscheide, genauer im Bereich des sogenannten A1-Ringbandes, eingeschränkt. Das geht mit einem Schnappen des Fingers einher, was der Erkrankung in diesem Sinne auch den Namen gibt.

Ursache

Die Erkrankung tritt häufig bei Erwachsenen ab dem 50. Lebensjahr auf. Überdies gibt es bei Säuglingen auch angeborene Formen, dabei ist jedoch meist nur der Daumen betroffen. Grundlage für das Schnellen ist eine knotige Verdickung der Beugesehne auf Höhe des A1-Ringbandes über dem Fingergrundgelenk.

Eine solche Verdickung entsteht bisweilen als Folge einer entzündlichen Reaktion oder eines Reizzustandes. Die Sehnen an den Fingern verlaufen in der Beugesehnenscheide durch das sogenannte Ringbandsystem. Ist das Band zu eng bzw. das Sehnenvolumen durch die Entzündung zu gross, gleiten die Sehnen nicht mehr ungehindert durch das Ringband.

Die Folge ist dann eine Einschränkung des Sehnengleitens. Überwindet man die Blockade durch Kraftaufwand, kommt es zum typischen Schnappen oder Schnellen.


Symptome und Beschwerden

Im Anfangsstadium treten unspezifische Schmerzen im Bereich des Ringbandes sowie gelegentlich auch der Fingergelenke auf. Im weiteren Verlauf wird das freie Gleiten der Sehnen behindert, was man durch höheren Kraftaufwand ausgleicht.

Der Grad der Schmerzen hängt vom lokalen Reizzustand während des Schnappens ab. Des weiteren ist der Finger im fortgeschrittenen Stadium häufig völlig unbeweglich. In diesem Fall spricht man dann von einem blockierten Finger.


Wann ist eine Operation notwendig?

Im Anfangsstadium ist eine spontane Besserung ohne Therapie zwar möglich, doch dazu kommt es nur selten. Die konservative Therapie verwendet eine spezielle Schiene, welche die Beugung im Grundgelenk vorübergehend einschränkt. Zusätzlich verordnet man entzündungshemmende Schmerzmittel. Bei stärkeren Beschwerden wird lokal Kortison injiziert. Besteht die Verdickung der Sehnen jedoch schon länger und ist sie bereits fortgeschritten, ist in den meisten Fällen ein operativer Eingriff notwendig.

Säuglinge erhalten zuerst eine Schiene. Sofern sich die Bewegungseinschränkung dadurch nicht zurückbildet, ist eine Operation nach Abschluss des ersten Lebensjahres ratsam. Um Spätschäden zu vermeiden, sollte sie vor Beginn des dritten Lebensjahres vorgenommen werden.

Welche Operationstechnik wird angewendet?

Bei Erwachsenen führen wir den Eingriff fast immer in lokaler Betäubung durch. Bei der Operation spalten wir das betroffene Ringband (A1) mitsamt der angrenzenden Beugesehnenscheide vollständig über einen Hautschnitt, um so die parallel verlaufenden Nerven und Blutgefässe zu schonen.


Nachsorge

Nach der Operation ist es wichtig, den Finger sofort zu bewegen, um ein Verkleben der Beugesehnen und somit eine Bewegungseinschränkung zu vermeiden. Bis zur Entfernung der Hautfäden sollte die betroffene Hand und insbesondere die Narbe jedoch nicht belastet werden.

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