Die Spondylolyse ist eine Unterbrechung des Wirbelbogens. 95 % aller Fälle betreffen den untersten Lendenwirbel. Die Spondylolyse kann im weiteren Verlauf zu einem Wirbelgleiten führen, was man als Spondylolisthesis bezeichnet.
Durch den aufrechten Gang kam es beim Menschen zur Ausbildung einer gegenläufigen Krümmung im unteren Wirbelsäulenbereich (der Lordose). Dadurch ist die Belastung der hinteren Wirbelbögen ziemlich stark, was in gewissen Fällen zu einer Unterbrechung des Wirbelbogens führt (sogenannte Spondylolyse).
Eine solche Überlastung tritt gehäuft bei Sportarten auf, die den Rücken stark in einem hohlen Kreuz belasten (Ballett, Kunstturnen, Fussballtorwart, Gewichtheben, Wurfsportarten, Hochsprung). Gelegentlich kommt es auch durch einen Unfall zu einem Bruch dieser Schwachstelle.
Abhängig von verschiedenen Faktoren kommt es im Anschluss an eine Spondylolyse zu einem langsamen Gleiten der Wirbelkörper zueinander, der Spondylolisthese (Gleitwirbel).
Typischer Befund einer Spondylolisthese des untersten Lendenwirbels. Der hintere Wirbelbogen ist unterbrochen (roter Pfeil) und es zeigt sich eine Stufe im Bereich der Hinterkante der Wirbelkörper (gelbe Linie).
Häufigkeit
In der Gesamtbevölkerung nimmt man eine Häufigkeit der Spondylolyse von rund 2 bis 5 % an. Bei Sportlerinnen und Sportlern mit starker Rückenbelastung, wie z. B. bei Kunstturnerinnen und Kunstturnern, beträgt die Häufigkeit oftmals sogar über 30 %.
Symptome und Beschwerden
Die Spondylolyse ist ein häufiger Grund für untere Rückenschmerzen beim Kind und Jugendlichen. Es bestehen dann meist Schmerzen bei Bewegung/Belastung des Rückens. Diese im Gegensatz zu muskulären Beschwerden, welche eher beim langen Sitzen und/oder Stehen auftreten.
Typisch ist eine Schmerzverstärkung durch verstärktes nach hinten Biegen des Oberkörpers. Oft ist eine solche Wirbelbogenunterbrechung aber auch als Zufallsbefund zu finden.
Erst bei einem starken Abgleiten der Wirbelbögen zueinander treten in seltenen Fällen auch Beschwerden durch eine Reizung der Nerven im Sinne von Beinschmerzen oder Problemen beim Wasserlösen auf.
Diagnose
Die Diagnose kann bei einer klaren Spondylolyse und insbesondere bei der Spondylolisthese auf einem seitlichen Röntgenbild der unteren Wirbelsäule stehend gemacht werden.
Insbesondere um das Ausmass eines Wirbelgleitens zu bestimmen, ist diese stehende Aufnahme notwendig. Bei unteren Rückenschmerzen, welche typisch für eine Spondylolyse sind, muss der Befund oft gesucht werden, da oft nur ein kleiner Riss oder eine Überlastung im Sinne von kleinen Mikrobrüchen besteht. Hier kann eine MRI-Untersuchung oder dann eine ganz gezielte CT-Untersuchung hilfreich sein.
Behandlung
Bei symptomatischen Kindern und Jugendlichen sollte eine Physiotherapie zur Kräftigung und Entspannung der lumbalen Rückenmuskulatur und der hinteren Oberschenkelmuskulatur durchgeführt werden.
Wichtig ist überdies auch die Beratung in Bezug auf sportliche Tätigkeiten und einer Vermeidung von Übungen mit Überstreckung der Wirbelsäule. Bei frisch aufgetretenen Spondylolysen kann zudem eine Korsettbehandlung zur Stabilisierung und Schmerztherapie durchgeführt werden.
Wann wird operiert?
Eine Operation ist sinnvoll:
bei lang andauernden Schmerzen trotz konservativer Therapie
im Fall eines zunehmenden Wirbelkörpergleitens, welches mehr als die Hälfte des Wirbelkörpers beträgt
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