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Gebärmutterhals­krebs / Zervixkarzinom

In der Medizin wird zwischen zwei Arten von Gebärmutterkrebs unterschieden: dem Gebärmutterhalskrebs und dem Gebärmutterkörperkrebs. Obwohl die beiden Krebsarten nur wenige Zentimeter voneinander entfernt auftreten, handelt es sich um zwei grundsätzlich verschiedene Krankheiten. Der hier beschriebene Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) entwickelt sich aus den Schleimhautzellen des Gebärmutterhalses (Zervix).

Ursache

Man weiss viel über den Entstehungsort des Gebärmutterhalskrebses und seine Vorstufen, aber wenig über seine Ursachen. Einem Grossteil der Erkrankungen geht jedoch eine chronische Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV) voraus. Die HPV-Typen 16 und 18 gelten als besonders risikoreich. Die Infektion mit diesen zwei Typen kann durch eine Impfung verhindert werden.


Häufigkeit

In der Schweiz wird jährlich bei rund 5’000 Frauen eine Vorstufe des Gebärmutterhalskrebses festgestellt. Die verbesserte Frühdiagnostik hat dazu geführt, dass die tatsächliche Erkrankungsrate in den letzten Jahren zurückgegangen ist. Pro Jahr erhalten in der Schweiz rund 230 Frauen die Diagnose Gebärmutterhalskrebs. Das sind 1,4 % aller Krebserkrankungen bei Frauen. Die Betroffenen sind gehäuft zwischen 35 und 50 Jahre alt.


Symptome und Beschwerden

In einem frühen Stadium verursacht Gebärmutterhalskrebs keine Beschwerden. Erst beim Fortschreiten der Erkrankung können sich Symptome bemerkbar machen:

  • ungewöhnliche, länger andauernde Blutung (z. B. ausserhalb des normalen Menstruationszyklus oder nach den Wechseljahren)
  • übelriechender, blutiger Ausfluss
  • Schmierblutung nach dem Geschlechtsverkehr
  • Schmerzen im Unterbauch
  • unerklärliche Gewichtsabnahme

Diese Beschwerden haben häufig eine harmlose Ursache. Trotzdem empfiehlt sich im Zweifelsfall eine ärztliche Abklärung. Je früher eine Krebsvorstufe oder ein Tumor entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen.


Gefahren / Risiken

HPV wird vorwiegend beim Geschlechtsverkehr übertragen. Deshalb ist ein häufiger Partnerwechsel einer der Risikofaktoren bei der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs.

Zu den weiteren Risiken zählen:

  • geschwächtes Immunsystem
  • Rauchen
  • erster Geschlechtsverkehr in jungem Alter

Diagnose

Die Diagnose läuft je nach Ausgangslage unterschiedlich ab. Es kommt darauf an, ob es sich um eine routinemässige Vorsorgeuntersuchung handelt oder ob bereits ein Verdacht auf Gebärmutterhalskrebs besteht. Je nach Fall kommt ein anderes Verfahren zum Zug:

  • Gynäkologische Tastuntersuchung
  • Pap-Test (Krebsabstrich)
  • Untersuchung mit der Lupe (Kolposkopie)
  • Entnahme von Gewebe (Biopsie)
  • Nachweis von HP-Viren
  • Konisation (operativer Eingriff, oft Teil der Therapie)
  • Ultraschall-Untersuchung
  • Gebärmutterspiegelung mit Ausschabung

Einem Grossteil der Gebärmutterhalskrebserkrankungen geht eine chronische Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV) voraus.


Behandlung

Bei einer Vorstufe von Krebs ist keine sofortige Therapie erforderlich. Leichte Unregelmässigkeiten der Zellen können sich von selbst zurückbilden. Weil jede Therapie auch eine Belastung darstellt, wird in solchen Fällen ein neuer Abstrich alle sechs Monate empfohlen. So lässt sich die Entwicklung kontrollieren und bei Bedarf können weitere Abklärungen vorgenommen werden. Bei rund der Hälfte der Frauen verschwinden die Krebsvorstufen von alleine.

Strahlentherapie

Bei der Radiotherapie werden gezielt Krebszellen geschädigt. Diese können sich dann nicht mehr vermehren und sterben schliesslich ab. In der Folge schrumpft der Tumor. Die Strahlen wirken allerdings auch auf gesunde Zellen und lösen vorübergehend Beschwerden aus. Die gesunden Zellen erholen sich aber praktisch alle wieder. Um ihre Wirksamkeit zu erhöhen, wird die Strahlentherapie oft auch mit einer Chemotherapie kombiniert.

Bei der Radiotherapie werden Krebszellen gezielt geschädigt, damit sie absterben und der Tumor schrumpft. Die Strahlen wirken jedoch auch auf gesunde Zellen und lösen daher vorübergehend Beschwerden aus.


Operation

Konisation

Die Konisation ist ein relativ häufiger operativer Eingriff im Bereich der Gynäkologie. Im Normalfall wird aus dem unteren Teil des Gebärmutterhalses ein kegelförmiges Gewebestück unter Vollnarkose herausgeschnitten. Zeigt die anschliessende Gewebeuntersuchung, dass keine bösartigen Zellen mehr vorhanden sind, ist die Therapie bereits abgeschlossen. Bei der Konisation bleibt die Gebärmutter erhalten. Betroffene Frauen können somit nach dem Eingriff schwanger werden.

Gebärmutterentfernung (Hysterektomie)

Die operative Entfernung der Gebärmutter ist meist die nachhaltigste Therapiemöglichkeit. In frühen Stadien lässt sich die Krankheit mit diesem Eingriff heilen. Abhängig vom Krankheitsstadium und von der Ausbreitung des Tumors werden zusätzlich zur Gebärmutter in einigen Fällen auch angrenzende Gewebe und Organe ganz oder teilweise entfernt. Dieser Eingriff heisst in der Fachsprache «Radikaloperation nach Wertheim» und ist bekannt für die erfolgreiche Behandlung des Gebärmutterhalskrebses.


Nachsorge

Bei Gebärmutterhalskrebs ist in den ersten zwei bis drei Jahren nach der Therapie eine ärztliche Kontrolle alle drei Monate sinnvoll. Später reichen Kontrolluntersuchungen alle sechs oder zwölf Monate aus. Unabhängig davon, ob ein Kontrolltermin fällig ist oder nicht, sollten betroffene Frauen beim Auftreten von Symptomen und Beschwerden ärztlichen Rat suchen.

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