Wenn Medizinerinnen oder Mediziner von einem Malignen Pleuramesotheliom (MPM) sprechen, handelt es sich um Brustfellkrebs. Die bösartige Krebserkrankung ist in den meisten Fällen auf länger andauernde Kontakte mit krebserregenden Asbestfasern zurückzuführen. Männer sind deutlich häufiger betroffen als Frauen. Die Behandlung besteht meist in einer Operation kombiniert mit weiteren individuellen Massnahmen.
Das Einatmen asbesthaltiger Stoffe gilt als Hauptfaktor für die Entstehung eines sogenannten Mesothelioms. Asbest ist ein bis in die 1980er-Jahre häufig eingesetzter Baustoff und in der Schweiz seit 1990 verboten. Mesotheliome treten meist im Brustfell (Pleura) auf und werden dann als Pleuramesotheliom bezeichnet.
Zwischen dem Kontakt mit Asbest und dem Ausbruch der Krankheit können Jahrzehnte vergehen. Betroffene sollten die Diagnose der Unfallversicherung ihres damaligen Arbeitgebers melden.
Häufigkeit
Pro Jahr erkranken in der Schweiz rund 190 Menschen neu an Brustfellkrebs. Männer sind viermal häufiger betroffen als Frauen. Zum Zeitpunkt der Diagnose sind die meisten Patientinnen und Patienten über 60 Jahre alt. Wegen der langen Zeitspanne zwischen dem Asbestkontakt und dem Ausbruch der Krankheit nimmt Brustfellkrebs in der Schweiz zurzeit weiter zu.
Symptome
Die häufigsten Hinweise auf eine mögliche Erkrankung sind Atemnot und Brustschmerzen. Auch Beschwerden wie Husten, Appetitlosigkeit oder Abgeschlagenheit können auftreten. Diese Anzeichen können auch eine andere, harmlosere Ursache haben.
Bei einem Verdacht ist jedoch eine möglichst baldige ärztliche Kontrolle empfehlenswert. Falls es sich um Brustfellkrebs handelt, verstreicht andernfalls wertvolle Zeit.
Diagnose
Bei Verdacht auf Brustfellkrebs setzen die Spezialistinnen und Spezialisten bildgebende Verfahren ein. Mit einer Computertomografie oder mittels Röntgen untersuchen sie den Brustkorb. Zusätzlich entnehmen sie eine Gewebeprobe (Biopsie) und lassen diese im Labor analysieren.
Wenn sich der Verdacht erhärtet, können die Spezialistinnen und Spezialisten mit einer videounterstützten Brusthöhlenspiegelung (Thorakoskopie) das Ausbreitungsstadium beurteilen.
Behandlung
Das Pleuramesotheliom ist schwer behandel- und nicht heilbar. Der Grund dafür: Brustfellkrebs breitet sich flächenhaft aus. Daher hat die Behandlung zum Ziel, mehr Lebenszeit zu gewinnen.
Wie bei anderen bösartigen Krebserkrankungen gibt es auch beim Brustfellkrebs drei Therapiemassnahmen: Operation, Strahlentherapie und Chemotherapie. Diese kommen entweder einzeln oder kombiniert zum Einsatz.
Operation
Bei der Operation stehen zwei Verfahren zur Verfügung. Bei der sogenannten offenen Pleurektomie mit Dekortikation (PE/DC) wird das Brustfell ausgeschält. Damit soll das Tumorgewebe möglichst komplett entfernt werden. Die Lunge und das Lungenfell bleiben erhalten.
Bei der sogenannten extrapleuralen Pleuropneumonektomie (EPP) handelt es sich um einen radikaleren Eingriff. Hierbei wird der gesamte Inhalt der betroffenen Brusthöhlenseite entfernt (Lungenflügel, Herzbeutel, Zwerchfell und Brustfell).
Strahlentherapie
Nach einer grösseren Operation wird bei Krebs meist eine Strahlentherapie verordnet. Sie dient dazu, ein lokales Rückfallrisiko zu verringern. Die Strahlentherapie kann auch zur Schmerzlinderung eingesetzt werden.
Chemotherapie
Eine Operation wird oft mit einer medikamentösen Behandlung kombiniert. Dabei kann die Chemotherapie je nach Fall vor oder nach der Operation erfolgen.
Nachsorge
Nach Abschluss der Therapie sollten betroffene Patientinnen und Patienten alle 2 bis 3 Monate zur Kontrolle gehen.
Prognose
Die statistischen Zahlen zur Überlebenschance bei Brustfellkrebs sind bedrückend. Demnach liegt die durchschnittliche Überlebenszeit je nach Situation zwischen 9 und 17 Monaten. Doch es gibt immer wieder Krankheitsverläufe, die von der Statistik abweichen.
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