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Dienstag
19
Oktober 2021

Glioblastom: Angriff von verschiedenen Seiten

Tumor Treating Fields (TTFields) hat die Behandlung des Glioblastoms um einen wichtigen Therapiebaustein erweitert. Die Wirksamkeit der Medikamentenkombination CUSP9v3 (Coordinated Undermining of Survival Paths by 9 Repurposed Drugs, Version 3) wird unterdessen noch erforscht. Forscher gehen auch Hinweisen nach, dass sich beide Therapien möglicherweise gegenseitig verstärken könnten.

Das Glioblastom ist der häufigste bösartige Hirntumor im Erwachsenenalter und leider auch die aggressivste Form: Die Tumore wachsen infiltrativ ins Gehirn ein und können darum chirurgisch so gut wie nie komplett entfernt werden. Zudem sind die Tumorzellen oftmals resistent gegenüber der Chemo- und Strahlentherapie, weshalb die üblichen Behandlungen selten nachhaltig erfolgreich sind. Bis auf wenige Ausnahmen erleiden Betroffene früher oder später einen Rückfall (Rezidiv).

Seit einigen Jahren ist die Behandlung mit TTFields auch für Patienten in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowohl bei einem Rezidiv als auch bei einem neu diagnostizierten Glioblastom verfügbar. Die Anwendung erfolgt zu Hause über ein kleines tragbares Gerät, das elektrische Wechselfelder erzeugt, welche die Teilung der bösartigen Tumorzellen, und damit das Wachstum, beeinträchtigen. Die zulassungsrelevanten Daten der EF-14 Phase-3-Studie mit fast 700 Probanden mit neu diagnostiziertem Glioblastom zeigen, dass die Betroffenen im Mittel fast fünf Monate länger leben und nach vier Jahren die Überlebensrate zweieinhalb Mal größer ist, wenn sie die Erhaltungschemotherapie mit Temozolomid mit TTFields kombinieren.

Quelle: Gesundheitsstadt Berlin

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Portrait von Prof. Dr. med. Marc-Eric Halatsch

Prof. Dr. med. Marc-Eric Halatsch

Leitender Arzt
Klinik für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie

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