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Erfahrungsbericht: Beidseitige Brustentfernung mit sofortigem Wiederaufbau

Anna liess ihre Brüste zunächst mit Implantaten rekonstruieren. Aufgrund von Komplikationen wurden die Implantate entfernt und durch Eigengewebe ersetzt.

Anna hatte Angst vor einer langen Operationsdauer, vor Komplikationen und davor, dass sie ihren Beruf eventuell nicht mehr ausüben könnte. Sie hat stets offen über ihre Ängste und Sorgen gesprochen und dem Personal viele Fragen gestellt. Sehr wichtig war ihr ein empathischer Umgang und dass sie ernst genommen wurde und Antwort auf ihre Fragen erhielt.

Beschreiben Sie bitte kurz Ihre Person, Ihre Situation und den Grund für die Spitaleinweisung.
Mein Name ist Anna, ich bin 22 Jahre alt und arbeite als Fachfrau Gesundheit in einem Alterszentrum. Vor fast zwei Jahren bekam ich die Diagnose Cowden-Syndrom, das mit einem erhöhten Krebsrisiko einhergeht. Im September 2020 wurde dann ein Brusttumor diagnostiziert, und da er bereits 12 cm gross war, wurde mir eine baldige Operation empfohlen. Wegen des erhöhten Krebsrisikos entschied ich mich für eine beidseitige Brustentfernung mit sofortigem Wiederaufbau der Brust.

Was waren die Hauptgründe dafür, dass Sie sich für die Plastische Chirurgie am KSW entschieden haben?
Ich war schon früher am KSW in Behandlung und habe mich dort gut aufgehoben gefühlt. Zudem wurde mir die Plastische Chirurgie am KSW im Rahmen meiner Recherche sehr empfohlen.

Sie haben sich für eine Rekonstruktion mit Implantaten entschieden. Was waren die Gründe dafür?
Ich wollte einen Brustwiederaufbau mit Implantaten, weil ich grosse Angst vor der langen Dauer der Operation bei einer Rekonstruktion mit Eigengewebe hatte. Ausserdem haben mich die möglichen Komplikationen, die grosse Operationsfläche und allfällige Wundheilungsstörungen abgeschreckt.

Wie ist es dann abgelaufen?
Das kosmetische Resultat des Wiederaufbaus mit Implantaten hat mir gut gefallen. Nur hatte meine Haut durch das Ausschälen der Brust so gelitten, dass beide Brustwarzen abstarben. Daher musste ich erneut operiert werden. Nach weiteren Gesprächen mit dem behandelnden Chirurgen entschied ich mich dann schliesslich doch für die Rekonstruktion mit Gewebe vom Bauch. Ich war sehr dankbar, dass er mir diese Methode nochmals detailliert erklärte, das nahm mir die Angst vor dem Eingriff.

«Ich wurde ernst genommen mit meinen ganz persönlichen Bedürfnissen.»

Was waren Ihre grössten Ängste und Sorgen vor dem erneuten Spitalaufenthalt?
Dass die Rekonstruktion mit Eigengewebe ebenfalls nicht den gewünschten Erfolg bringt oder neue Komplikationen auftreten.

Wie erging es Ihnen mit den Schmerzen an der Brust und an der Entnahmestelle im Verlauf der Behandlung? Also direkt nach der Operation, während des Spitalaufenthalts und zu Hause?
Direkt nach der Operation zur Rekonstruktion mit Eigengewebe waren die Schmerzen erträglich. Ich hatte eine Schmerzpumpe, mit der ich mir bei Bedarf selber starke Schmerzmittel geben konnte. Nachdem die Schmerzpumpe entfernt worden war, konnte ich bei Bedarf jederzeit Schmerzmittel verlangen. Die Schmerzen an der Gewebeentnahmestelle am Bauch haben mir etwas länger zu schaffen gemacht, aber nach vier Wochen waren auch sie verschwunden.

Erinnern Sie sich, wann Sie nach der Operation zum ersten Mal aufgestanden sind?
Nach der Rekonstruktion mit Eigengewebe musste ich zur umfassenden Überwachung während einer Nacht im Aufwachraum bleiben. Zum ersten Mal aufgestanden bin ich am zweiten Tag nach dem Eingriff mit Unterstützung durch die Pflege. Funktioniert hat das Ganze leider nicht so gut, mir wurde schwarz vor Augen. Mit ein wenig Übung und viel Geduld ging es dann aber von Tag zu Tag besser.

Wie lange brauchten Sie nach der Operation, bis Sie wieder alleine aufstehen konnten?
Nach der Operation war ich sehr geschwächt und hatte stark mit Kreislaufproblemen zu kämpfen. Zudem hatte ich eine schwere Lungenembolie und musste für eine Nacht auf die Überwachungsstation. Zurück auf der Normalstation, durfte ich zunächst nur in Begleitung aufstehen, damit sicher nichts passiert. Deswegen hat bei mir alles ein wenig länger gedauert. Aber etwa am zehnten Tag nach der Operation konnte ich endlich allein aufstehen.

Wie beurteilen Sie die Ergebnisse bei den beiden Arten der Rekonstruktion – Implantat vs. Eigengewebe?
Von Anfang an war es für mich sehr wichtig, dass das Resultat so natürlich wie möglich wird. Im Vergleich mit der Rekonstruktion mit Implantaten ist der Wiederaufbau mit Eigengewebe meinem Empfinden nach noch natürlicher und schöner geworden. Ich bin damit sehr zufrieden und glücklich. Wenn man nichts davon weiss, erkennt man nicht, dass ich eine Brustoperation hatte. Das habe ich bereits von mehreren Personen gehört. Auch mit den Implantaten zuvor war ich zufrieden gewesen, und das Ergebnis hatte mir gut gefallen. Allerdings spürte ich damals ab und zu, dass ich Fremdkörper in mir trage, was beim Eigengewebe natürlich nicht der Fall ist.

Wie haben Sie den Spitalaufenthalt erlebt? Was war positiv, was könnte noch verbessert werden?
Ich bin sehr gut aufgenommen und betreut worden. Mit Fragen, Ängsten und Sorgen konnte ich mich jederzeit an die Pflege und die Ärztinnen und Ärzte wenden. Mir wurde zugehört und schnellstmöglich geholfen. Die Diagnose Lungenembolie wurde mir von den Fachleuten sehr schonend beigebracht. Bis ich den ersten Schock überwunden hatte, blieb jemand von der Pflege bei mir. Auch die Physiotherapie war mir eine grosse Unterstützung.

Was war das Schlimmste für Sie?
Als ich erfuhr, dass ich ein zweites und evtl. sogar ein drittes Mal operiert werden muss. Auch als klar war, dass tatsächlich eine dritte Operation notwendig ist, belastete mich das sehr.

Können Sie konkret sagen, was Ihre Ängste vor den weiteren Operationen waren?
Meine grösste Angst war, dass bei weiteren Operationen erneut Komplikationen auftreten. Ebenso hatte ich Angst, möglicherweise nicht mehr in meinem Beruf arbeiten zu können. Da ich die Narkosen kreislaufmässig nicht gut vertrug, hatte ich auch davor grosse Angst.

Wie haben sich Ihr Leben und Ihr Alltag seit dem Eingriff verändert? Wie geht es Ihnen heute?
Meine Selbstwahrnehmung hat sich verändert. Wenn ich in den Spiegel schaue, sehe ich eine junge Frau, die mit ihrem Körper zufrieden ist trotz der Narben. Diese Kennzeichnung ist einzigartig und zeugt vom Erlebten. Heute geht es mir wieder gut. Ich bin sehr zufrieden mit dem kosmetischen Ergebnis, wie auch mit der ganzen Betreuung durch das Team der Plastischen Chirurgie. Im Alltag habe ich keine Schwierigkeiten mehr, und meinen Beruf kann ich mit grosser Freude wieder ausüben.

Aus welchen Gründen würden Sie die Plastische Chirurgie am KSW anderen Frauen empfehlen?
Bei Fragen oder Ängsten konnte ich mich immer melden, und es wurde sofort geschaut, dass man mir schnell helfen kann. Ich wurde ernst genommen mit meinen ganz persönlichen Bedürfnissen und Ängsten.

Was möchten Sie Frauen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, mit auf den Weg geben?
Sprechen Sie mit der Familie und vertrauten Menschen über Ihre Situation. Fragen, Unsicherheiten und Ängste immer sofort thematisieren. Wenn man merkt, dass man mit der ganzen Situation nicht zurechtkommt, ist es wichtig, auch professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

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