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Informationen zur Rückenoperation

Hier finden Sie alles Wissenswerte über das Vorgehen nach Ihrer Rückenoperation und was Sie selbst zur Heilung beitragen können.

Bewegung während des Spitalaufenthalts

Operationstag

  • Setzen Sie sich im Bett aus eigener Kraft ohne Zuhilfenahme des Bettbügels auf.
  • Stehen Sie mehrmals täglich auf und gehen Sie etwas umher, das erste Mal mit Hilfe einer Pflegefachperson. Das Bett ist für die Erholungsphasen gedacht.
  • Aufsetzen und Aufstehen «en bloc»
  • Stellen Sie den Kopfteil des Bettes für die Rücken- oder Seitenlage möglichst flach, um eine schmerzfreie Position zu finden.
  • Setzen Sie sich zum Essen auf einen Stuhl, so lange Ihnen dabei wohl ist. Ein häufiger Positionswechsel sollte langem Sitzen vorgezogen werden.

1. Tag nach der Operation

  • Stehen Sie mehrmals täglich auf und gehen Sie im Zimmer umher.
  • Gehen Sie auf dem Gang spazieren. Verlängern Sie dabei die Strecke, bis Sie möglichst dreimal pro Tag mindestens zweimal die gesamte Länge des Gangs zurücklegen. Wenn nötig, benützen Sie Hilfsmittel (Rollator, Stöcke).
  • Führen Sie Alltagsbewegungen nach den Instruktionen der Physiotherapie (siehe Fotos auf S. 8/9) möglichst selbständig aus.
  • Steigen Sie Treppen (bei Bedarf beim ersten Mal mit Unterstützung durch eine Pflegefachperson).

2. Tag nach der Operation

  • Verlängern Sie die Gehstrecke noch weiter, steigen Sie mehr Treppen.
  • Gehen Sie draussen spazieren.
  • Verlängern Sie die Gehstrecke, gehen Sie ins Freie.
  • Steigen Sie mehr Treppenstufen.

Bei einem stationären Aufenthalt ist standardmässig keine Physiotherapie vorgesehen. Wenn Sie sie doch in Anspruch nehmen wollen, informieren Sie bitte die Stationsärztin, den Stationsarzt.


Bewegungen im Alltag in den ersten drei Wochen

Aufstehen «en bloc»

  • Drehen Sie sich aus der Rückenlage auf die Seite. Beachten Sie dabei, dass Schultern und Becken die Drehung gleichzeitig ausführen.
  • In Seitenlage heben Sie die Beine aus dem Bett und richten gleichzeitig den Oberkörper auf, indem Sie sich mit Arm und Hand abstützen.
  • Hinlegen in umgekehrter Reihenfolge.


Bücken oder in die Hocke gehen

  • Rücken gerade halten.
  • Die Bewegung fällt Ihnen eventuell leichter, wenn Sie sich mit den Händen auf den Oberschenkeln abstützen.


Socken/Schuhe anziehen

  • Oberkörper mit geradem Rücken vorbeugen.
  • Stützen Sie den Unterschenkel mit dem anderen Bein oder benützen Sie einen Hocker oder eine Treppenstufe als Hilfsmittel.


Entlastungsstellungen

  • Mit dem Rücken an die Wand lehnen.
  • Mit den Händen vorne auf Stuhl, Lavabo etc. abstützen.

Hinweis

Nach den ersten drei Wochen können Sie damit beginnen, alle Alltagsbewegungen wie gewohnt auszuführen – auch mit rundem oder gedrehtem Rücken! Ihr Körper sagt Ihnen, was bereits möglich ist.


Empfehlungen zum Verhalten im Alltag

Bewegung im Alltag

Nach der Rückenoperation dürfen Sie sich im schmerzfreien Bereich wie gewohnt bewegen und normal aufstehen oder sich hinsetzen. In den ersten drei Wochen ist es hilfreich, wenn Sie sich zum Aufstehen aus dem Bett zuerst «en bloc» (siehe Foto auf S. 8) an den Bettrand bewegen. Später können Sie sich wieder wie gewohnt ins Bett legen oder aufstehen. Vertrauen Sie Ihrem Körper – er meldet sich, wenn ihm bei einer Bewegung nicht wohl ist.
Am Anfang ist Gehen das beste Training. Entlasten können Sie sich, indem Sie sich immer wieder kurz hinsetzen oder hinlegen. Gehen Sie täglich spazieren und versuchen Sie, Gehstrecke und -dauer über die nächsten Wochen langsam zu steigern.

Körperliche Belastung

In den ersten drei Wochen sollten Sie nur so viel Gewicht heben, dass dadurch keine Schmerzen ausgelöst werden. Danach dürfen Sie das Gewicht im Rahmen Ihrer Möglichkeiten und Beschwerden kontinuierlich erhöhen, sollten dabei aber immer im schmerzfreien Bereich bleiben.

Schmerzen

In den ersten Wochen nach einer Rückenoperation sind gelegentliche Schmerzen im Rücken oder in den Beinen nicht ungewöhnlich. Für diese Fälle wurden Ihnen Schmerzmittel verordnet. Bei einem normalen Verlauf können Sie sie nach eigenem Ermessen reduzieren und schliesslich absetzen. Lassen Sie sich auf jeden Fall Zeit für die Genesung, und setzen Sie sich nicht unter Druck. Der Heilungsprozess verläuft bei jedem Menschen anders. Sollten sich die Beschwerden nicht durch die Medikamente und die Anpassung der Aktivitäten lindern lassen, wenden Sie sich bitte an Ihre Hausärztin/Ihren Hausarzt oder beim Kontrolltermin an die Physiotherapeutin/den Physiotherapeuten.

Atmung und Entspannung

Tiefes, entspanntes Atmen und gezielte Entspannungsübungen haben einen positiven Effekt auf Schmerzen und das allgemeine Wohlbefinden. Achten Sie zudem darauf, dass Ihr Bauch sowohl in Ruhestellung wie auch bei Bewegungen stets locker bleibt und vermeiden Sie es, ihn anzuspannen oder einzuziehen.

Wunde

Die Operationswunde braucht keinen Pflasterverband, nur ein Wundnahtpflaster. Dieses sollte nach 14 Tagen entfernt werden. Die Haut darunter wurde mit selbstauflösenden Fäden vernäht, sie müssen also nicht gezogen werden. Duschen dürfen Sie gleich nach der Operation wieder. Sollte sich die Wunde verändern (Schwellung, Rötung, Austritt von Flüssigkeit), wenden Sie sich bitte ans Sekretariat der Neurochirurgie (Kontaktdaten siehe letzte Seite).

Auto fahren

Weil bei einer plötzlich auftretenden Gefahr die richtige Reaktion durch Schmerzen verzögert oder sogar verhindert werden kann, sollten Sie in der ersten Zeit nach der Operation kein Fahrzeug lenken. Sie dürfen aber jederzeit mitfahren. Je nach Medikation und Befinden können Sie sich nach etwa zwei Wochen wieder selbst ans Steuer setzen.

Arbeitsfähigkeit

Nach der Operation sind Sie für drei Wochen arbeitsunfähig und erhalten ein entsprechendes Zeugnis. Nach Ablauf dieser drei Wochen ist ein Kontrolltermin bei der Physiotherapie angesetzt. Dabei wird das weitere Vorgehen in Bezug auf die Belastung bei der Ausübung Ihres Berufs besprochen. Grundsätzlich kann die Arbeit vier Wochen nach der Operation wieder aufgenommen werden. Je nach Art der Operation, Ihrer Belastbarkeit und Ihrer Arbeitssituation kann es aber auch länger dauern.

Sport

Die folgenden Angaben sind Durchschnittswerte. Wichtig ist, dass Sie nur so viel Sport treiben, wie es schmerzfrei möglich ist und Sie die dazu nötigen muskulären Voraussetzungen haben.

Spazieren/Nordic Walking
Beides ist schon kurz nach der Operation möglich und wird empfohlen.

Schwimmen
Sobald die Wunde verheilt ist, also nach etwa 14 Tagen, dürfen Sie ein Hallenbad aufsuchen und sich im warmen Wasser bewegen und schwimmen (Brust-, Rückenlage, Crawl).

Aqua-Jogging/Wassergymnastik
Beides ist etwa zwei Wochen nach der Operation möglich, sobald die Wunde verheilt ist.

Hometrainer/Velofahren
ab der 4. Woche nach der OP

Pilates/Yoga
ab der 4. Woche nach der OP

Fitness/Krafttraining
nach Absprache mit der Physiotherapie ab der 4. bzw. 7. Woche nach der OP (abhängig von der OP)

Joggen
Ab dem 4. Monat nach der OP – sofern es schmerzfrei möglich ist, schon früher.

Rudern
ab dem 4. Monat nach der OP

Skifahren/Snowboarden/Langlauf
ab dem 7. Monat nach der OP

Tennis/Golf/Volleyball
ab dem 7. Monat nach der OP

Alle Kontaktsportarten (Fussball, Hockey etc.)
ab dem 7. Monat nach der OP

Sexualität/Sexualverhalten

Eine Rückenoperation zwingt Sie nicht zu sexueller Enthaltsamkeit. Wann Sie wieder Geschlechtsverkehr haben können, hängt von Ihren Beschwerden ab.


Kräftigungsübungen

Folgende Übungen sollten Sie erst nach dem Kontrolltermin drei Wochen nach der OP durchführen. Bitte besprechen Sie die Übungen zuerst mit Ihrer Physiotherapeutin/Ihrem Physiotherapeuten.

Brücke (Bridging)

  • Rückenlage, Beine angewinkelt.
  • Heben Sie das Becken an, die Schultern bleiben dabei auf der Unterlage. Danach lassen Sie das Becken wieder sinken.
  • Es soll eine Spannung/Kräftigung im Gesäss, im Rücken und auf der Rückseite der Oberschenkel erreicht werden.

Kniebeugen (Squats)

  • Stellen Sie die Füsse schulterbreit auseinander und gehen Sie mit geradem Rücken in die Hocke. Das Gesäss senkt sich dabei ab, den Oberkörper beugen Sie nach vorne. Danach richten Sie sich wieder auf.
  • Es soll eine Spannung/Kräftigung auf der Vorderseite der Oberschenkel und im Rücken erreicht werden.

Frontheben (Front Raise)

  • Knie sind leicht gebeugt.
  • Gewichte mit gestreckten Armen langsam bis auf Schulterhöhe heben und wieder sinken lassen, der Rumpf bleibt dabei stabil.
  • Es soll eine Spannung/Kräftigung im Schultergürtel, in den Armen und im Rücken erreicht werden.

Rückenstrecker

  • Aufrechte, normale Haltung.
  • Neigen Sie den Oberkörper nach vorn und bringen Sie ihn wieder in die Ausgangsstellung zurück. Der Rücken bleibt während der ganzen Übung gerade.
  • In der nach vorn geneigten Position darf es im Rücken leicht ziehen, es soll aber nicht schmerzen.

Hüft-/Beckenkräftigung

  • Seitenlage, beide Beine gestreckt, aufeinanderliegend.
  • Heben Sie nun das oben liegende Bein an (bis zu einem Winkel von ca. 45°) und lassen es wieder sinken.
  • Beide Füsse sind immer gerade nach vorn gerichtet.


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Klinik für Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie
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