Pensioniertentreffen 2016
Impulsvortrag zum Thema Inkontinenz
Nach einigen Worten zur Begrüssung hatten wir das Vergnügen, von Prof. Dr. med. Verena Geissbühler, Chefärztin Ambulatorium/Notfall Gynäkologie, einen Vortrag über Inkontinenz zu hören. Wussten Sie, dass ein Viertel der Frauen mit diesem Problem kämpft? Man schämt sich, darüber zu sprechen; das Thema ist tabu. Frau Prof. Dr. Geissbühler erläuterte anhand einiger Bilder die Ursachen und die Therapie der Blasenschwäche. Auch die Beckenbodenmuskulatur wird mit dem Alter schwächer. Schwangerschaft und Geburt können ebenfalls zu Inkontinenz führen; Erkrankungen wie Diskushernie und Spinalkanalverengung schädigen die Nerven, und es kann zu «Urintröpfeln» kommen.
Was also ist zu tun? Eine genaue Abklärung mit Ultraschall, Blasenspiegelung bis hin zur Druckmessung gibt meistens genaueren Aufschluss über dieses Krankheitsbild. Es folgt eine konservative Therapie; viel trinken – zum Beispiel Bärentraubentee oder Preiselbeersaft – und gleichzeitig Protokoll über das Trink- und Miktionstraining führen. Auch Beckenbodenmuskulatur-Training kann zu einer Verbesserung führen. Blasenmedikamente werden verordnet, wenn eine Blasenentzündung vorliegt. Es amüsierte uns, zu hören, dass auch Botox in die Blase gespritzt werden kann. Dies hat die gleiche Wirkung wie in der Schönheitschirurgie; Botox gegen «Blasenrunzeln»! Auch mit einem Pessar kann sich das Krankheitsbild wesentlich verbessern. Bereits Hippokrates (460-370 v. Chr.) beschrieb diese Methode, er nutzte die Form eines halben Granatapfels. Eine Operation ist ebenfalls möglich und steht zur Debatte, wenn die konservative Therapie nicht anschlägt.
Noch vieles wäre zu berichten über die verschiedenen Therapien. Auf jeden Fall soll Inkontinenz kein Tabu mehr sein. Lassen Sie sie abklären, und denken Sie daran, dass nicht nur Sie darunter leiden.
Worte zur Zukunft des KSW
Spitaldirektor Rolf Zehnder sprach über den Ist-Zustand und vor allem über die Zukunft des Spitals. Die Bevölkerung wächst, insbesondere steigt die Zahl der älteren Menschen. Somit werden es immer mehr Patienten, aber die Bettenanzahl bleibt gleich. Es braucht gute Mitarbeiter, die bestens zusammenarbeiten und nicht nur das eigene Gärtchen pflegen. Auch eine gute Infrastruktur hilft mit, die Mehrarbeit zu bewältigen. In Zukunft sei die Freiheit des Spitals sehr wichtig; Rolf Zehnder sprach mit Herzblut über die Bedeutung der Umwandlung des KSW in eine AG. Fast konnte er uns alle überzeugen. Doch überdenken wir das Gehörte nochmals und wägen wir die positiven und negativen Punkte gegeneinander ab.
Schön war es wieder am alten Arbeitsplatz. Vielen Dank, dass die Pensioniertenzusammenkunft noch möglich ist. Vielen Dank für Speis und Trank, damit wurde der Nachmittag wunderbar abgerundet.