Der Herzschrittmacher begründet die Kardiologie
Bereits 1972 wurde am KSW ein Herzkatheterlabor eingerichtet und 1973 der erste provisorische Herzschrittmacher eingepflanzt. Einige Pioniere aus dem Departement Medizin spezialisierten sich auf diesem Gebiet und implantierten 1977 schliesslich den ersten definitiven Herzschrittmacher am KSW. Damit etablierte sich die Kardiologie als spezialisierter Fachbereich.
Die Herzkatheteruntersuchung und weitere Meilensteine
Im 20. Jahrhundert rückte das Herz vermehrt in den Fokus der Medizin. Der Grund dafür war die erhebliche Zunahme an Herz-Kreislauferkrankungen vor allem in den Industrieländern. Die weltweite Suche nach den Ursachen und einige wichtige Meilensteine in der Kardiologie im Überblick:
1896
Die erste Herzoperation nahm der Chirurg Ludwig Rehn vor, als er erstmals eine Stichverletzung am Herzen eines Gärtnergesellen nähte.
1903
Der Holländer Willem Einthoven entwickelt den Elektrokardiografen (EKG).
1929
Der chirurgische Assistenzarzt Werner Forssmann führt an sich selbst die erste Herzkatheteruntersuchung über eine Armvene durch.
1941
André Frédéric Cournand etabliert mit seiner Veröffentlichung die Herzkatheterisierung als diagnostische Methode.
1956
Forssmann, Cournand und Dickinson Woodruff Richards werden für ihre Verdienste mit dem Nobelpreis geehrt.
1952
Die erste Operation am offenen Herzen wird in den USA durch den Chirurgen Robert E. Gross durchgeführt.
1961
Erstmals wurde eine künstliche Herzklappe in den USA durch Albert Starr und Lowell Edwards implantiert.
1964
James W. Black entwickelt den ersten Beta-Blocker, wofür er 1980 mit dem Nobelpreis geehrt wurde.
1967
René G. Favaloro legt den ersten Koronararterien-Bypass und Christiaan Barnard führt die erste Herztransplantation durch.
1977
Mit der ersten in Zürich durchgeführten Ballon-Dilatation durch Andreas Grüntzig wird die interventionelle Kardiologie begründet.
1980
Der interne Defibrilator wird eingesetzt, um lebensbedrohliche Störungen und Kammerflimmern zu unterbrechen.
1986
Erstmals wird der von Ulrich Sigwart in Lausanne entwickelte Stent eingesetzt.
1994
Die erste Bypass-Operation in minimalinvasiver Technik wird in den USA durchgeführt.
2000
Die Schweiz verfügt über 35 Linksherzkatheter-Einrichtungen mit 39 Messplätzen – davon vier für Kinder.
„Patienten, welche aufgrund einer Herzschwäche rehabilitiert werden müssen, haben ganz besondere Bedürfnisse. Ihre Belastbarkeit ist häufig dramatisch reduziert und das Training muss auf einer Gratwanderung zwischen möglichst hoher Intensität und möglichst geringer Belastung ohne Absturz geplant und durchgeführt werden. Diese Anforderungen erfordern hochspezialisierte Therapeutinnen, welche in der Betreuung von herzschwachen Menschen geschult und erfahren sind.“
Herzinfarkt: Jede Sekunde zählt
Ein Herzinfarkt ist lebensgefährlich. Durch den akuten Verschluss eines Herzkranzgefässes wird der Herzmuskel nicht mehr mit Blut versorgt. Deshalb ist bei einem Infarkt schnelles Handeln gefordert. Bei Verdacht sollte man sofort den Notruf wählen.
Nach dem Herzinfarkt wieder am Puls des Lebens
Ein Herzinfarkt verändert das Leben. Nach einer erfolgreichen Operation oder Intervention gilt es, Gewohnheiten zu hinterfragen und neue Akzente zu setzen. Um dazu Perspektiven aufzuzeigen, wird die medizinische Behandlung am Kantonsspital Winterthur durch eine individuelle Herzinsuffizienzberatung ergänzt.