Schmuckes Dorf und nasses Städtchen
Der 23. Mai 2024 wird uns allen unvergessen bleiben. Die Fotos zeugen davon. Es beginnt bereits in Henggart. Beim wartenden Postauto steht eine ganze Kindergartenklasse. Gibt es zwei Busse? Nein, die Kinder haben ihr Reisli verschoben, weil heute besseres Wetter sei. Egal, zum Glück fanden wir alle Platz. Das aktuelle Wetter: Es ist bewölkt. Schwitzen werden wir also kaum. In Buechberg wartet in der «Rebe» ein Kaffee mit Gipfeli auf uns. Gemütlich ist es, alle haben etwas zu erzählen. Wir machen uns auf.
«Alle grinsen fröhlich beim Ziel. Der «Nachtwächter» in Eglisau: Alles, was das Herz begehrt, solls geben.»
Es beginnt zu fiserlen. Seit der Rekognoszierung im März ist die Natur explodiert. Überall blühen Blumen in allen Farben und einige unbekannte Sorten werden diskutiert. Jemand kennt sicher den Namen. Die kurze Steigung ist schon vorbei, es regnet nun. Niemand spricht von Umkehr. Ich beginne, etwas zu «ziehen». Monika will schöne Fotos machen, wir laufen geradeaus statt links. Meine Hoffnung auf eine Abkürzung hat sich schnell zerschlagen, wir queren das Feld zum schützenden Waldrand. Die ersten Turnschuhe sind nass. Das Strässchen ist angenehm zu laufen. Wir schauen noch schnell den Weg Richtung Weinberge runter. Ursula hat mich auf diesem Weg auf dem Hosenboden überholt bei der Rekognoszierung. Wir haben dreistimmig durch zu dritt entschieden ersetzen auf diese Variante verzichtet und heute nochmals darüber gelacht, und Ursulas Handballen schmerzt zum Glück auch nicht mehr.
Wir warten nur kurze Zeit. Es ist nicht gemütlich. Sitzgelegenheiten gibt es bei diesem Wetter auch nicht. Ein Tatzelwurm mit farbigen Schirmen bewegt sich stetig fort. Ich bin schon ein bisschen traurig über dieses Wetter. Monika springt munter hin und her und versucht, alles festzuhalten und zu filmen. Bald kommt der Turm, wo wir das Gruppenbild machen wollen. Davor ist der Weg plötzlich mit hohem Gras bewachsen. Ein Motormäher wäre «nett» gewesen. Das Bild beim Turm war nicht einfach mit lauter Schirme. Am Schluss der Kolonne muss richtig gekämpft werden, die Vordersten sind etwas schnell (exgüsi, ich war das). Nun geht es bergab in den Wald hinein, seit zehn Minuten giesst es aus Kübeln, das Wasser überholt uns, unglaublich. Ganz trocken ist niemand. Keine Hütte, kein Unterstand einfach nichts. Ich locke mit Pizza. Auf dem Asphalt im Städtchen finde ich es doch angenehmer zum Gehen. Etwas geschafft sind alle, sicher das Ende des Tatzelwurms.
Das Restaurant hat nur 42 Plätze, der Wirt hatte für uns 38 Leute das Lokal geschlossen. Ich hoffe, wir haben es ihm gelohnt. Grosse und kleine Pizzen werden serviert. Vorher einen Apéro. Die Wartezeit ist nur kurz, danke. Wenige haben unterwegs Fotos gemacht, dafür werden nun sowohl das Essen als auch der Rhein – entweder aus dem Fenster heraus oder vom schützenden Sonnenschirm aus – fotografiert. Da und dort wird nach einem Glas Wein ein zweites bestellt, die Dessertkarte macht die Runde, das Dessertbuffet mit Cremeschnitten und Schwarzwälder Kirschtorte wird besucht, es leert sich. Nächstes Jahr werden wir bei der Einladung bereits eine Variante ohne Wanderung anbieten. Das Restaurant kann dann direkt angefahren werden. Dies ist ein gehörtes Bedürfnis. Diese Variante wird aber unbegleitet sein.
«Liebe Pensionierte, ich bin stolz auf uns alle, haben wir dem Regen mit guten Kleidern, Schirmen und Fröhlichkeit getrotzt.»
Geschrieben am 30. Mai 2024 bei strömendem Regen von Regula Rüttimann. Topfotos und Filme von Monika Buser, Ursula Flachmüller hat unseren Geldbeutel und hat den Schluss der Gruppe mit Humor angeführt. Danke euch. Lieber Giorgio, ich hoffe du konntest es auch geniessen.