Was suchen Sie?

Zwänge bei Kindern und Jugendlichen

Eine Zwangserkrankung ist eine psychische Störung, die durch wiederkehrende zwanghafte Gedanken und/oder zwanghaftes Verhalten gekennzeichnet ist. Betroffene Kinder und Jugendliche verspüren einen starken Drang, bestimmte Handlungen immer wieder auszuführen oder bestimmte Gedanken immer wieder zu denken, um gewisse dahinterliegende Ängste zu kontrollieren.

Ursache

Eine Kombination von genetischen, psychischen und Umweltfaktoren spielt eine Rolle bei der Entstehung von Zwangsstörungen. Belastende Lebensereignisse oder Konflikte können die Entwicklung einer Zwangserkrankung begünstigen.


Häufigkeit

Ungefähr 2-3% der Kinder und Jugendlichen in der Schweiz entwickeln eine Zwangsstörung.


Symptome und Beschwerden

Kinder und Jugendliche mit Zwangserkrankungen äussern sich über wiederkehrende zwanghafte Gedanken und zeigen zwanghaftes Verhalten. Dies kann sich z.B. in übertriebener Sauberkeit, ständigem Zählen oder Wiederholen von Handlungen äussern. Sie erleben erhebliche Ängste, Unbehagen und Stress. Für Familienangehörige können Zwangsstörungen eine sehr grosse Belastung sein. Der Alltag der Betroffenen aber auch der ganzen Familie kann durch die Zwangshandlungen stark beeinträchtigt werden.


Diagnose

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine umfassende klinische Beurteilung, wobei Symptome, Krankheitsgeschichte und Familienanamnese berücksichtigt werden. Psychologische Tests und Fragebögen werden ebenfalls eingesetzt. Die Einbeziehung der Familie ist wichtig, um eine ganzheitliche Diagnose und Behandlungsplanung zu ermöglichen.


Abklärung

In der Kinder-/Jugendpsychiatrie und Psychosomatik am Sozialpädiatrischen Zentrum SPZ werden Kinder und Jugendliche mit Verdacht auf eine Zwangserkrankung ambulant abgeklärt.

Wie läuft eine Abklärung ab?

  • Kennenlernen von Kind / Jugendlichen und Familie im Erstgespräch
  • Erfassen der Fragen, Schwierigkeiten, Symptome und Anamnese
  • Je nach Fragestellungen werden weitere Termine angesetzt, um die Thematik zu vertiefen oder eine körperliche Untersuchung wird durchgeführt
  • Beurteilung von Befunden, Verhaltensmerkmalen und Entwicklungsmustern auf der Basis von Untersuchungen, Anamnese, Beobachtungen durch die Fachpersonen
  • Besprechung der Ergebnisse und Befunde mit den Eltern und dem Kind resp. den Jugendlichen

Behandlung

Ambulante Behandlung

In der Kinder-/Jugendpsychiatrie und Psychosomatik am Sozialpädiatrischen Zentrum SPZ überlegen wir gemeinsam mit den Eltern und dem Kind resp. dem/der Jugendlichen, welche Hilfe und Massnahmen unterstützen können. Zusätzlich sind wir – soweit angezeigt – bei der Suche nach Therapieplätzen behilflich. Aus Kapazitätsgründen bieten wir am Sozialpädiatrischen Zentrum SPZ derzeit keine ambulanten Therapien an.

Stationäre Behandlung

In der Therapiestation für Kinder und Jugendliche (Psychosomatik, Psychotherapie, Psychiatrie) am Sozialpädiatrischen Zentrum SPZ erhalten Kinder und Jugendliche mit einer Zwangserkrankung eine bedarfsorientierte stationäre Behandlung, wenn die Folgen starke Auswirkungen auf ihren Alltag in der Familie, Schule oder Freizeit haben und eine ambulante Therapie nicht zielführend war.


Häufige Fragen

Wie können Eltern frühzeitig erkennen, ob ihr Kind an einer Zwangsstörung leidet?

Eltern sollten auf Anzeichen wie wiederholte und scheinbar sinnlose Rituale, übermässige Sorgen oder Ängste, die das tägliche Leben beeinträchtigen und die Vermeidung bestimmter Situationen oder Orte achten. Häufiges Händewaschen, ständiges Zählen oder wiederholtes Überprüfen von Dingen können ebenfalls Hinweise sein. Eine frühzeitige Erkennung und Ansprache dieser Verhaltensweisen ist wichtig.

Wie können Eltern ihr Kind im Umgang mit Zwangsgedanken und -handlungen unterstützen?

Eltern können ihr Kind unterstützen, indem sie offen und geduldig über die Zwänge sprechen, ohne sie zu verharmlosen oder zu dramatisieren. Sie sollten versuchen, das zwanghafte Verhalten nicht zu verstärken, indem sie sich nicht an den Ritualen beteiligen. Stattdessen können sie ihrem Kind helfen, alternative Bewältigungsstrategien zu entwickeln und ermutigen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Welche langfristigen Auswirkungen kann eine unbehandelte Zwangsstörung auf die Entwicklung eines Kindes haben?

Unbehandelte Zwangsstörungen können zu erheblichen Beeinträchtigungen im sozialen, schulischen und emotionalen Bereich führen. Kinder und Jugendliche können Schwierigkeiten haben, Freundschaften zu pflegen, schulische Leistungen zu erbringen und ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln. Langfristig kann dies zu weiteren psychischen Problemen wie Depressionen und Angststörungen führen.

Unsere Angebote

Ambulante Kinder- /Jugendpsychiatrie, Psychosomatik

Ambulante Abklärungen und Behandlungen für Kinder und Jugendliche mit psychosomatischen und psychischen Krankheitsbildern.
Mehr erfahren

Therapiestation für Kinder und Jugendliche

Wir bieten stationäre Behandlungsplätze für Kinder und Jugendliche mit psychosomatischen und psychiatrischen Krankheitsbildern
Mehr erfahren

Sozialpädiatrisches Zentrum SPZ

Wir stehen Eltern und ihren Kindern mit einem Angebot an multiprofessionellen Abklärungen, Beratungen und Therapien zur Seite.
mehr erfahren

Mehr Informationen zum Spitalaufenthalt im KSW

Steht bei Ihnen eine Behandlung an? Oder möchten Sie einen Ihnen nahestehenden Menschen besuchen? Wir setzen alles daran, dass Sie sich am KSW wohlfühlen.

Wissenswertes für Ihren Aufenthalt und Besuch im KSW

Hier finden Sie Informationen, damit Sie sich bei uns gut zurechtfinden. Falls weitere Fragen bestehen, sind wir gerne für Sie da.
Mehr erfahren

KSW Premium für privat und halbprivat Versicherte

Privat und halbprivat Versicherte geniessen bei uns das «KSW Premium»-Serviceangebot wie beispielsweise mehr Privatsphäre.
Mehr erfahren