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Hallux rigidus

Der Hallux rigidus ist eine degenerative Erkrankung des Grosszehengrundgelenks, die zu einer zunehmenden Versteifung und schmerzhaften Bewegungseinschränkung führt. Diese Form der Arthrose betrifft das Gelenk, das für die Beweglichkeit des grossen Zehs verantwortlich ist. Ohne Behandlung kann die Krankheit zu erheblichen Einschränkungen beim Gehen und in alltäglichen Aktivitäten führen.

Ursache

Die Hauptursache des Hallux rigidus ist der Verschleiss des Gelenkknorpels im Grosszehengrundgelenk. Dieser Verschleiss kann durch eine frühere Verletzung, wie eine Verstauchung oder einen Bruch, begünstigt werden. Chronische Überlastung des Fusses, zum Beispiel durch langes Stehen oder Gehen, sowie genetische Faktoren können ebenfalls zur Entstehung der Arthrose beitragen. Übergewicht und Fehlstellungen des Fusses, wie ein Senk- oder Plattfuss, verstärken die Belastung des Grosszehengrundgelenks und fördern die Entwicklung des Hallux rigidus.


Häufigkeit

Der Hallux rigidus tritt häufiger bei älteren Menschen auf, da der Gelenkverschleiss in der Regel altersbedingt ist. Schätzungsweise sind etwa 2% der Bevölkerung über 50 Jahren betroffen. Die Erkrankung kann jedoch auch bei jüngeren Menschen auftreten, insbesondere wenn Risikofaktoren wie Übergewicht oder eine genetische Veranlagung vorliegen. Männer und Frauen sind gleichermassen von dieser Erkrankung betroffen.


Symptome und Beschwerden

Patientinnen und Patienten mit Hallux rigidus klagen oft über Schmerzen im Grosszehengrundgelenk, insbesondere beim Abrollen des Fusses während des Gehens. Die Schmerzen treten in der Regel anfangs bei Belastung auf und verschlimmern sich mit der Zeit. Im weiteren Verlauf kommt es zu einer zunehmenden Steifheit des Gelenks, was die Beweglichkeit des grossen Zehs einschränkt. In schweren Fällen ist das Gelenk vollständig versteift, und es kann zu Schwellungen, Rötungen und einem Knochenvorsprung (Osteophyten) im Bereich des Gelenks kommen.


Begleiterkrankungen

Hallux rigidus kann mit anderen Fussproblemen wie einem Hallux valgus oder Hammerzehen einhergehen, da die Fehlbelastung des Fusses zu weiteren Deformitäten führen kann. Arthrose in anderen Gelenken des Fusses oder Knies ist ebenfalls eine mögliche Begleiterkrankung. Durch die veränderte Gehweise können zusätzlich Schmerzen in den Knien, Hüften oder im Rücken auftreten.


Gefahren / Risiken

Unbehandelt kann ein Hallux rigidus zu einer vollständigen Versteifung des Grosszehengrundgelenks führen, was das Gehen erheblich erschwert. Die chronische Fehlbelastung des Fusses kann zu weiteren orthopädischen Problemen und Gangstörungen führen. Zudem besteht die Gefahr, dass sich Knochenvorsprünge (Osteophyten) bilden, die zusätzliche Schmerzen verursachen und die Schuhwahl einschränken.


Diagnose

Die Diagnose des Hallux rigidus wird durch eine körperliche Untersuchung und Anamnese gestellt. Dabei prüft die Ärztin oder der Arzt die Beweglichkeit des Grosszehengrundgelenks und sucht nach Anzeichen von Schwellungen oder Knochendeformitäten. Röntgenaufnahmen des Fusses helfen, den Schweregrad der Arthrose zu bestimmen und knöcherne Veränderungen, wie Osteophyten, sichtbar zu machen. In manchen Fällen wird auch eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt, um den Zustand des Gelenkknorpels genauer zu beurteilen.


Behandlung

Die Behandlung des Hallux rigidus hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab. In den frühen Stadien können konservative Massnahmen wie das Tragen von speziellen Schuhen mit fester Sohle oder orthopädischen Einlagen die Belastung des Gelenks reduzieren und die Schmerzen lindern. Schmerzmedikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol können helfen, die Entzündung zu reduzieren. Physiotherapie kann die Beweglichkeit des Gelenks verbessern und die umliegenden Muskeln stärken. In einigen Fällen können Kortison-Injektionen in das Gelenk die Beschwerden vorübergehend lindern.


Operation

Wenn konservative Massnahmen nicht mehr ausreichen und die Schmerzen das Gehen erheblich beeinträchtigen, kann eine Operation notwendig sein. Es gibt verschiedene operative Verfahren zur Behandlung des Hallux rigidus, abhängig vom Schweregrad der Arthrose. Bei einer Cheilektomie werden Knochensporne und überschüssiges Gewebe entfernt, um die Beweglichkeit zu verbessern. In fortgeschrittenen Fällen kann eine Versteifung des Gelenks (Arthrodese) in Betracht gezogen werden. Die Entscheidung über die geeignete Operation hängt von den individuellen Bedürfnissen und dem Gesundheitszustand der Patientinnen und Patienten ab.


Vorbeugen, Prävention

Um einem Hallux rigidus vorzubeugen, sollten Patientinnen und Patienten auf eine gesunde Lebensweise achten. Das Halten eines gesunden Körpergewichts verringert die Belastung auf die Gelenke, und das Tragen von gut gepolsterten Schuhen mit ausreichend Platz für die Zehen schützt das Grosszehengrundgelenk vor Überbelastung. Regelmässige Bewegung und Dehnübungen können die Beweglichkeit der Gelenke erhalten und die Muskulatur stärken.


Nachsorge

Nach einer Operation oder konservativen Behandlung ist eine gezielte Nachsorge wichtig, um den Heilungsprozess zu unterstützen und eine erneute Fehlbelastung zu verhindern. Physiotherapie hilft, die Beweglichkeit des Fusses wiederherzustellen und die umliegende Muskulatur zu stärken. Patientinnen und Patienten sollten weiterhin gut gepolsterte Schuhe tragen und regelmässige Fussübungen durchführen, um das Gelenk zu entlasten und eine erneute Versteifung zu verhindern.


Prognose

Die Prognose bei Hallux rigidus hängt stark von der frühzeitigen Diagnose und Behandlung ab. In den frühen Stadien können die Beschwerden oft gut kontrolliert und das Fortschreiten der Arthrose verlangsamt werden. In fortgeschrittenen Fällen kann eine Operation die Schmerzen deutlich lindern und die Beweglichkeit verbessern. Mit der richtigen Behandlung und konsequenter Nachsorge können viele Patientinnen und Patienten ein schmerzfreies und aktives Leben führen.


Häufige Fragen

Ist es möglich, mit Hallux rigidus Sport zu treiben?

Ja, Sport ist in vielen Fällen möglich, allerdings sollten gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren bevorzugt werden. Aktivitäten, die das Grosszehengrundgelenk stark belasten, wie Joggen oder Ballsportarten, können die Beschwerden verschlimmern und sollten vermieden oder angepasst werden.

Auch nach einer Versteifung des Grosszehengrundgelenkes können viele Sportarten weiterhin betrieben werden. Hier kann unser Fussteam am KSW  Sie ganz individuell beraten.

Kann Hallux rigidus vollständig geheilt werden?

Hallux rigidus ist eine degenerative Erkrankung, die nicht vollständig geheilt werden kann. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, das Fortschreiten der Arthrose zu verlangsamen und die Funktion des Fusses zu verbessern. In fortgeschrittenen Fällen kann eine Operation die Beschwerden deutlich reduzieren.

Welche Schuhe sind bei Hallux rigidus am besten geeignet?

Patientinnen und Patienten mit Hallux rigidus sollten Schuhe mit einer steifen oder abgerundeten Sohle tragen, die das Abrollen des Fusses erleichtert und das Gelenk entlastet. Schuhe mit ausreichend Platz für die Zehen, guter Dämpfung und fester Fersenunterstützung sind ideal, um Beschwerden zu lindern.

Kann Hallux rigidus bei beiden Füssen gleichzeitig auftreten?

Ja, es ist möglich, dass Hallux rigidus an beiden Füssen gleichzeitig auftritt. Oft sind jedoch die Beschwerden auf einer Seite stärker. Wenn die Erkrankung auf beiden Füssen auftritt, kann dies die Mobilität und das Gehen erheblich erschweren.

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