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Glaukomoperation (Grüner Star)

Glaukomoperationen (bei Grünem Star) zielen darauf ab, den Augeninnendruck zu senken, um weitere Schäden am Sehnerven zu verhindern und das Sehvermögen zu erhalten. Diese Behandlungen sind entscheidend, da Glaukomschäden oft irreversibel sind.

Ablauf der Operation

Glaukomoperationen variieren je nach Typ und Schweregrad der Erkrankung. Die gängigsten Verfahren sind die Trabekulektomie, die Lasertrabekuloplastik, die Zyklophotokaogulation und die Implantation von Glaukomdrainagesystemen.


Operationsverfahren

Trabekulektomie

Die Trabekulektomie zielt darauf ab, den Augeninnendruck zu senken, um den Sehnerv zu schützen. Der Eingriff wird in der Regel in Allgemeinanästhesie durchgeführt.

Die Bindehaut wird eröffnet, so dass in der Lederhaut am Rand der Hornhaut eine kleine Klappe präpariert werden kann. Unter diesem Deckel erfolgt der Zugang in die Vorderkammer. Die Chirurgin / der Chirurg entfernt einen kleinen Teil des Trabekelmaschenwerks, ein Gewebe im Auge, das für den Abfluss der Augenflüssigkeit verantwortlich ist. Dieser Schritt ermöglicht den Abfluss der Augenflüssigkeit unter die Bindehaut, dadurch wird der Augeninnendruck gesenkt. Die Klappe wird zurückgelegt und mit Fäden locker fixiert. Die Bindehaut wird darüber wieder dicht geschlossen.

Der Eingriff wird normalerweise stationär durchgeführt und dauert etwa dreiviertel Stunden. Nach der Operation benötigen Patientinnen und Patienten eine sorgfältige Nachsorge, einschliesslich regelmässiger Untersuchungen und der Anwendung von Augentropfen, um die Vernarbung, Entzündungen und Infektionen zu verhindern.

Die Trabekulektomie ist im Allgemeinen sicher, kann aber Risiken wie Infektionen, Blutungen oder eine Über- oder Unterdrainage der Augenflüssigkeit bergen. Eine enge Zusammenarbeit mit der behandelnden Fachperson nach der Operation ist entscheidend, um den Heilungsprozess zu überwachen und mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.

Lasertrabekuloplastik

Die Lasertrabekuloplastik ist ein minimal-invasives Verfahren zur Behandlung des Offenwinkelglaukoms, einer häufigen Form des Glaukoms. Der Eingriff beginnt mit der Verabreichung von Augentropfen zur Betäubung des Auges und zur Vorbereitung auf den Laser. Die behandelnde Fachperson verwendet ein spezielles Mikroskop, das Spaltlampe genannt wird, um das Auge während des Eingriffs zu betrachten.

Der Laser wird auf das Trabekelwerk gerichtet, das sich im Kammerwinkel des Auges befindet, wo die Iris auf die Hornhaut trifft. Dieses Gewebe ist verantwortlich für den Abfluss des Kammerwassers, der Flüssigkeit im Auge. Durch die Anwendung des Lasers auf ausgewählte Bereiche des Trabekelwerks werden kleine Verbrennungen erzeugt, die die Drainagekanäle des Auges erweitern und den Abfluss des Kammerwassers verbessern.

Das Ziel der Lasertrabekuloplastik ist es, den Augeninnendruck zu senken, indem der Abfluss des Kammerwassers erleichtert wird. Der Eingriff dauert in der Regel nur wenige Minuten und wird ambulant durchgeführt. Patientinnen und Patienten können normalerweise kurze Zeit nach dem Eingriff nach Hause gehen.

Nach der Operation können vorübergehende Rötungen oder leichte Irritationen auftreten, die jedoch meist schnell abklingen. Die vollständige Wirkung des Eingriffs auf den Augeninnendruck kann einige Wochen dauern. Es ist wichtig, dass nach dem Eingriff regelmässige Nachuntersuchungen bei der Augenärztin oder beim Augenarzt wahrgenommen werden, um den Erfolg der Behandlung und den Augeninnendruck zu überwachen.

Zyklophotokoagulation

Die Zyklophotokaogulation ist eine Laserbehandlung. Mit dem Laser wird der Ziliarkörper verödet mit dem Ziel die Produktion des Kammerwassers zu reduzieren. Die reduzierte Produktion führt zu einem geringeren Augendruck.

Der Eingriff kann in Lokalanästhesie oder einer kurzen Sedation durchgeführt werden. Mit einem speziellen Laser mit passendem Endstück wird der Ziliarkörper durch die Bindehaut und Lederhaut behandelt. Das Auge wird dabei nicht eröffnet.

Nach der Operation können vorübergehend eine Rötung oder leichte Irritationen auftreten, die gut mit einer lokalen Therapie behandelt werden können. Die vollständige Wirkung des Eingriffs auf den Augeninnendruck kann einige Wochen dauern. Es ist wichtig, dass  nach dem Eingriff regelmässige Nachuntersuchungen bei der Augenärztin oder beim Augenarzt wahrgenommen werden, um den Erfolg der Behandlung und den Augeninnendruck zu überwachen.


Glaukomdrainagesystem

Glaukomdrainagesysteme werden bei speziellen Glaukomformen und bei Versagen einer Trabekulektomie angewendet.

Es handelt sich um feine Drainageschläuche, welche in die Vorderkammer oder den Glaskörperraum eingelegt werden. Diese Schläuchlein sind mit einer kleine Platte verbunden, welche unter der Bindehaut zwischen den Augenmuskeln über dem Äquator des Auges platziert werden. Durch den zusätzlichen Abfluss des Kammerwassers unter die Bindehaut wird der Augendruck gesenkt.

Die Implantation braucht einige Erfahrung in der Augenchirurgie. Es bestehen die üblichen Risiken wie Infektionen, Blutungen oder eine Über- oder Unterdrainage der Augenflüssigkeit. Eine enge Zusammenarbeit mit der behandelnden Fachperson nach der Operation ist entscheidend, um den Heilungsprozess zu überwachen und mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.


Gefahren / Risiken

Wie bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es auch bei Glaukomoperationen Risiken. Obwohl selten, können Infektionen, Blutungen, Entzündungen oder ein übermässiger Abfall des Augeninnendrucks auftreten. Langfristige Risiken beinhalten mögliche Narbenbildungen, die den Abfluss des Kammerwassers behindern und zu einem erneuten Anstieg des Augendrucks führen können.

Vor der Operation klären wir Sie ausführlich über diese Risiken auf, damit Sie eine informierte Entscheidung treffen können. Eine enge Zusammenarbeit mit unseren Augenärztinnen und Augenärzten ist für eine optimale Behandlung und Risikominimierung essentiell.


Nachsorge

Die Nachsorge nach einer Glaukomoperation ist entscheidend für den Erfolg der Behandlung. Unmittelbar nach dem Eingriff erhalten Patientinnen und Patienten spezielle Augentropfen, um Infektionen und Entzündungen zu verhindern. Regelmässige Nachuntersuchungen sind notwendig, um den Heilungsprozess zu überwachen und den Augeninnendruck zu kontrollieren. In den ersten Wochen nach der Operation sollten sich Patientinnen und Patienten körperlich schonen und direkten Druck auf das Auge vermeiden. Es ist wichtig, dass alle Anweisungen der Augenärztin / des Augenarztes befolgt werden und bei auftretenden Problemen sofort medizinische Hilfe gesucht wird.


Kosten

In der Schweiz werden die Kosten für eine Glaukomoperation in der Regel von der obligatorischen Krankenversicherung (Grundversicherung) übernommen, da es sich um einen medizinisch notwendigen Eingriff handelt.


Häufige Fragen

Kann eine Glaukomoperation das Sehvermögen wiederherstellen?

Eine Glaukomoperation zielt in erster Linie darauf ab, den Augeninnendruck zu senken und weiteren Schaden am Sehnerv zu verhindern. Sie kann bestehende Schäden am Sehnerv nicht rückgängig machen und verlorenes Sehvermögen nicht wiederherstellen. Früherkennung und Behandlung sind entscheidend, um das Sehvermögen so lange wie möglich zu erhalten.

Wie hoch ist die Erfolgsrate von Glaukomoperationen?

Die Erfolgsrate von Glaukomoperationen hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschliesslich der Art des Glaukoms, des gewählten chirurgischen Verfahrens und der individuellen Reaktion des Patienten auf die Operation. Im Allgemeinen sind moderne Glaukomoperationen effektiv bei der Senkung des Augeninnendrucks und der Verlangsamung des Fortschreitens der Erkrankung.

Muss ich nach der Operation weiterhin Glaukommedikamente verwenden?

In vielen Fällen müssen Patienten auch nach einer Glaukomoperation weiterhin Medikamente zur Kontrolle des Augeninnendrucks verwenden. Die Notwendigkeit und Art der Medikation wird individuell von Ihrem Augenarzt festgelegt, basierend auf dem Erfolg der Operation und dem aktuellen Zustand Ihres Augeninnendrucks.


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