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Erfahrungsbericht: Brustwiederaufbau mit Implantaten nach prophylaktischer Mastektomie

Caroline wählte den Brustwiederaufbau mit Implantaten. Sie hatte vollstes Vertrauen in die Ärztinnen, Ärzte und das Spitalpersonal. Da sie selbst am KSW arbeitet, waren ihr die Abläufe bekannt – das hat ihr geholfen.

Als Triathletin ist Caroline es gewohnt, konzentriert auf ein Ziel hinzuarbeiten. So ging sie auch mit der Diagnose Brustkrebs um. Es gab keinen Plan B, sie wollte gesund werden. Dank ihrer Zielstrebigkeit, der positiven Lebenseinstellung und der Unterstützung durch die Familie hat sie ihr Ziel erreicht.

Beschreiben Sie bitte kurz Ihre Person, Ihre Situation und den Grund für die Spitaleinweisung.
Mein Name ist Caroline, ich bin 44 Jahre alt und arbeite am KSW im Sekretariat der Klinik für Hand- und Plastische Chirurgie. Zudem bin ich Hausfrau und Mutter und treibe in der Freizeit Sport. Im Juni 2020 erhielt ich die Diagnose triple-negativer Brustkrebs, ich wurde operiert und machte auch eine Chemotherapie. Im Lauf der Behandlung stellte man bei mir eine BRCA-1-Mutation fest, die mit einem erhöhten Risiko für Brustkrebs einhergeht. Deshalb entschied ich mich nach Abschluss der Chemotherapie für eine risikoreduzierende prophylaktische Mastektomie beidseits und einen Brustwiederaufbau mit Implantaten. In einer Folgeoperation wurden als weitere risikoreduzierende prophylaktische Massnahme beide Eierstöcke entfernt.

Was waren die Hauptgründe dafür, dass Sie sich für die Plastische Chirurgie am KSW entschieden?
Das KSW ist mein langjähriger Arbeitgeber und ich habe vollstes Vertrauen zum Personal. Zudem kenne ich die Abläufe sehr gut.

Sie haben sich für eine Rekonstruktion mit Implantaten entschieden. Was waren die Gründe dafür?
Nach der langen Therapie wollte ich möglichst schnell wieder in den Arbeits- und Sportalltag zurückkehren.

Was waren Ihre grössten Ängste und Sorgen vor dem Spitalaufenthalt?
Ich hatte Angst vor der Veränderung des Körperbilds, Schmerzen und allfälligen Komplikationen.

Wie erging es Ihnen schliesslich mit den Schmerzen?
Die Schmerzen an der Brust waren eigentlich erträglich. Schlimmer war der unbequeme Kompressions-BH und dass ich nur auf dem Rücken liegen konnte. Das hat mir manch schlaflose Nacht beschert. Schmerzfrei war ich relativ schnell, ich war einfach sehr eingeschränkt.

Wann sind Sie nach der Operation zum ersten Mal aufgestanden? Wie lange dauerte es, bis Sie selbständig mobil waren?
Mit Unterstützung stand ich schon im Wachsaal auf, selbständig war ich danach schnell. Beim Tragen und bei Überkopfarbeiten ist man auf Hilfe angewiesen. Da man aber viel Zeit hat und alles langsamer machen muss – und auch nur langsam machen kann –, kommt man auf kreative Ideen und findet eigene Lösungen.

Zum Verlauf: Wer hat den Tumor zuerst bemerkt? Wie lange dauerte es, bis operiert wurde? Wie verliefen die Genesung und die Wundheilung während des Spitalaufenthalts und nachher zu Hause?
Den Tumor hatte ich selbst bemerkt. Die Gynäkologin bestätigte ihn dann noch durch eine Ultraschalluntersuchung. Nach drei Monaten gab es eine Verlaufskontrolle, und ich wollte eine Stanzbiopsie. Nachdem der Brustkrebs auch histologisch bestätigt war, verging eine gute Woche bis zur operativen Tumorentfernung. Die erste Operation und die anschliessende Wundheilung verliefen problemlos. Dann folgten Chemotherapie und danach die zweite Brustoperation. Alle Eingriffe verliefen ohne Komplikationen oder Wundheilungsstörungen.

Wie haben Sie den Spitalaufenthalt erlebt? Was war positiv, was könnte noch verbessert werden?
Ich habe alle drei Spitalaufenthalte wirklich positiv in Erinnerung. Alle waren sehr freundlich und zuvorkommend und gingen stets auf meine Situation ein. Ich war voll und ganz zufrieden.

Was war das Schlimmste für Sie?
Definitiv der einengende Kompressions-BH. Nach der Operation muss man sich für sechs Wochen schonen, darf nicht mehr als 5 kg heben und keine Überkopfarbeiten ausführen. Da mir Sport sehr wichtig ist, hat mich das ziemlich stark eingeschränkt.

Wie sind Sie mit dem Resultat des Eingriffs zufrieden?
Mit dem kosmetischen Resultat bin ich sehr zufrieden! Etwas gewöhnungsbedürftig war, dass das Gefühl an beiden Brüsten verloren gegangen ist. Durch die Implantate sind die Brüste zudem sehr statisch und gehen bei Bewegungen nicht wie vorher mit. Darüber hinaus spüre ich beim Anspannen des Brustmuskels die Implantate.

Wie haben sich Ihr Leben und Ihr Alltag verändert? Wie geht es Ihnen heute?
Ich bin wieder in den Alltag integriert und kann ihn auch allein bewältigen. Auch mein volles Pensum als Sekretärin kann ich wieder erfüllen. Sport treibe ich ebenfalls, allerdings weniger intensiv als früher, da mein Körper durch die Chemotherapie viel schneller erschöpft ist.

Was möchten Sie Frauen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, mit auf den Weg geben?
Sprechen Sie über Ihre Erkrankung und stellen Sie Fragen, auch wenn sie noch so belanglos erscheinen. Es hilft, die Krankheit anzunehmen, statt mit dem Schicksal zu hadern. Ich empfehle, das Beste aus der Situation zu machen, Höhen zu geniessen und Tiefen durchzustehen.

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