Was bedeuten NLG und EMG?

NLG steht für Nervenleitgeschwindigkeit. Sie wird gemessen, um herauszufinden, wie gut die Nerven in Armen und/oder Beinen funktionieren. EMG steht für Elektromyographie. Bei diesem Verfahren wird die natürliche elektrische Aktivität von Muskeln aufgezeichnet. Die NLG-Messung und die EMG werden eingesetzt, um eine ganze Reihe von Muskel- und Nervenproblemen zu untersuchen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen helfen Ihrer Ärztin / Ihrem Arzt bei der Diagnose und der Behandlung Ihrer Beschwerden.

Die Untersuchung wird von einer Fachperson für Neurologie durchgeführt. Anwesend sein können dabei auch eine medizinische Assistentin / ein medizinischer Assistent oder Personal in Ausbildung. Beim Termin werden Sie darüber in Kenntnis gesetzt. Sowohl zur Untersuchung als auch zur Anwesenheit weiterer Personen ist Ihre Zustimmung erforderlich.

Vorbereitung auf die Untersuchung

• Bitte verwenden Sie in den zwölf Stunden vor der Untersuchung keine Feuchtigkeitscreme.
• Tragen Sie locker sitzende Kleidung, damit Sie die zu untersuchenden Gliedmassen leicht frei machen können.
• Wenn Ihnen Medikamente verordnet wurden, setzen Sie die Einnahme wie gewohnt fort, sofern Ihre Ärztin / Ihr Arzt Ihnen nichts anderes empfohlen hat. Zum Termin bringen Sie bitte eine Liste der aktuellen Medikamente mit.
• Falls Sie blutverdünnende Medikamente wie Marcoumar, Eliquis (Apixaban), Xarelto (Rivaroxaban), Pradaxa oder Lixiana (Dabigatran) einnehmen, sollten Sie dies der Fachperson für Neurologie vor Beginn der Untersuchung mitteilen. Wenn Sie Marcoumar einnehmen, müssen Sie die Blutgerinnung (INR) ein bis zwei Tage vor dem Termin bei uns in der Praxis Ihrer Hausärztin / Ihres Hausarztes überprüfen lassen und die Ergebnisse mitbringen.
• Bitte teilen Sie es der zuständigen Fachperson für Neurologie mit, wenn Ihnen ein Herzschrittmacher, ein Defibrillator oder ein anderes Gerät implantiert wurde.

Während der Untersuchung

Die Fachperson, welche die Untersuchung durchführt, wird Ihnen den Ablauf ausführlich erläutern und Ihre Zustimmung dazu einholen. Sie wird Ihnen Fragen beantworten und Sie nach Ihrer Krankengeschichte fragen.

NLG-Messung

Die zu untersuchende Gliedmasse darf nicht zu kalt sein und muss daher möglicherweise zuerst aufgewärmt werden. Für die Messung wird auf der Haut über dem zu untersuchenden Muskel eine Reihe von Klebeelektroden angebracht. Danach wird an der Hand oder am Fuss und später noch an zwei oder drei weiteren Stellen entlang des Arms oder des Beins ein schwacher elektrischer Impuls auf die Haut abgegeben. Dieser Reiz wird vom Nerv weitergeleitet, und anhand der Elektroden lässt sich feststellen, wie lange es jeweils dauert, bis er die darunterliegende Stelle erreicht. Daraus lässt sich die NLG errechnen.

Der elektrische Impuls kann den Muskel leicht zucken lassen und ein ungewöhnliches Kribbeln oder Pulsieren verursachen, das sollte aber nicht schmerzhaft sein.

EMG

Dazu wird eine feine Nadel in einen Muskel eingeführt. Die elektrische Aktivität im Muskel wird jeweils bei entspanntem und bei angespanntem Muskel aufgezeichnet. Dies dauert für jeden Muskel einige Minuten. Beim Einführen der Nadel ist ein kurzer Stich zu spüren. Die Nadel kann eine minime Blutung verursachen, die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem lokalen Bluterguss kommt, ist allerdings gering. Wenn Sie sich nach der Untersuchung wegen irgendwelcher Veränderungen Sorgen machen, wenden Sie sich bitte an die Praxis Ihrer Hausärztin / Ihres Hausarztes.

Die getesteten Muskeln können sich nach der Untersuchung für kurze Zeit wund anfühlen.

Dauer der Untersuchungen

• Die NLG Messung dauert ungefähr 30–45 Minuten.
• Eine EMG dauert ungefähr 20–30 Minuten.
• Falls für Sie sowohl eine NLG-Messung als auch ein EMG vorgesehen sind, nimmt das bis zu einer Stunde in Anspruch. Dabei ist ständig Ihre Mitarbeit erforderlich. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie für die Untersuchung mehr Zeit brauchen, melden Sie sich bitte unter 052 266 45 61.

Nach der Untersuchung

Nach beiden Untersuchungen können Sie Ihre täglichen Aktivitäten wie gewohnt fortsetzen und dürfen auch ein Fahrzeug lenken. Diese Untersuchungen stellen keine Behandlung dar, sondern helfen der Ärztin / dem Arzt dabei, die Gründe für Ihre Symptome zu verstehen.