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Brachytherapie

Die Brachytherapie ist eine Form der Strahlentherapie, bei der eine Strahlenquelle in eine Körperhöhle eingeführt und sehr nahe am Tumor oder im Tumor direkt (sog. interstitielle Brachytherapie) platziert wird. Dadurch können hohe Strahlendosen gezielt auf den Tumor gerichtet werden, während gesundes Gewebe weitgehend geschont wird. Aufgrund der Präzision ist die Brachytherapie eine wertvolle Option in der modernen Krebsbehandlung.

Die Brachytherapie ist besonders geeignet für die Behandlung von lokalisierten Tumoren, die genau definiert und abgegrenzt sind. Sie wird oft bei gynäkologischen Tumoren angewendet. Wie bei jeder Tumorbehandlung erfolgt zuerst eine genaue Diagnose, um die exakte Lage, Grösse und das Stadium des Tumors zu bestimmen. Basierend darauf entscheidet ein interdisziplinäres Gremium von Ärzten am Tumorboard, ob eine Brachytherapie indiziert ist.

Ablauf der Brachytherapie

Vor der Brachytherapie ist eine gründliche Planung notwendig. Zunächst wird der Tumor mithilfe bildgebender Verfahren genau lokalisiert. Diese Informationen ermöglichen es den Ärztinnen / Ärzten und Medizinphysikerinnen / Medizinphysikern, die optimale Strahlendosis zu berechnen und die genaue Position der Strahlenquelle festzulegen, um den Tumor bestmöglich zu bekämpfen.

Die Platzierung der Strahlenquelle erfolgt meistens unter lokaler Betäubung oder Narkose, um der Patientin / dem Patienten möglichst wenig Unbehagen zu bereiten. Der Eingriff wird unter Bildgebung überwacht, um die genaue Platzierung der Strahlenquelle jederzeit zu gewährleisten. Bei der hochdosierten Brachytherapie (HDR) wird eine hohe Strahlendosis über kurze Zeiträume von wenigen Minuten verabreicht. Die Strahlenquelle wird nach jeder Sitzung wieder entfernt. Diese Methode ist sehr effizient und reduziert die Gesamtbehandlungszeit.

Eine bewährte Methode an der Klinik für Radio-Onkologie

Wie bei jeder Krebsbehandlung können auch bei der Brachytherapie Nebenwirkungen auftreten. Diese sind jedoch meist lokal begrenzt und gering. Zu den häufigsten kurzfristigen Nebenwirkungen gehören Reizungen, Schwellungen oder Schmerzen an der Stelle, an der die Strahlenquelle platziert wurde. Langfristige Nebenwirkungen sind selten, können aber in Einzelfällen auftreten und die Funktion des behandelten Organs beeinflussen. Die meisten Patientinnen und Patienten erholen sich gut und verspüren eine deutliche Linderung ihrer Krankheitssymptome.