In der Regel bleiben Patienten nach einer roboterassistierten radikalen Prostatektomie etwa 2-3 Tage im Spital.
Urologie
Prostata-Entfernung / Radikale Prostatektomie
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine radikale Prostatektomie?
Die radikale Prostatektomie ist eine Operation, bei der die Prostata und angrenzende Strukturen vollständig entfernt werden, um Prostatakrebs zu behandeln und dessen Ausbreitung zu verhindern. Dieser Eingriff ist eine der Hauptbehandlungsmethoden für Männer mit lokalisiertem Prostatakrebs und bietet eine Chance auf Heilung, wenn der Krebs noch auf die Prostata begrenzt ist.
Wie läuft der Spitalaufenthalt ab?
Spitaleintritt
Spitaleintritt am Tag vor der Operation
Wenn nötig, finden am Eintrittstag verschiedene Untersuchungen statt, wie zum Beispiel eine urologische Ultraschalluntersuchung, eine Blut- und Urinuntersuchung, das Erstellen eines Elektrokardiogramms (EKG) oder das Röntgen der Lunge. Sofern nicht bereits erfolgt, erhalten Sie von der Physiotherapie Instruktionen zur Beckenbodengymnastik. Im Verlauf des Tages folgen das ärztliche und das pflegerische Eintrittsgespräch sowie ein Treffen mit dem Narkosearzt. Den ungefähren Zeitpunkt der Operation können wir Ihnen in der Regel nach 14.00 Uhr mitteilen. Am Eintrittstag können Sie wie gewohnt essen und trinken. Zur Vorbereitung auf die Operation erhalten Sie abends einen kleinen Einlauf zum Abführen. Zudem verabreicht Ihnen die Pflegefachperson eine Spritze zur Vorbeugung eines Blutgerinnsels (Venenthrombose).
Spitaleintritt am Operationstag
Am Vortag der Operation zwischen 14.00 und 16.00 Uhr teilt Ihnen die Patientendisposition die genaue Eintrittszeit telefonisch mit. In der Regel sehen Sie vor der Operation keinen ärztliche Fachperson mehr, da Sie bereits in der urologischen Sprechstunde und in der Narkosesprechstunde waren. Sollten Sie aber noch Fragen haben, wenden Sie sich bitte vor dem Eintritt an das Sekretariat der Klinik für Urologie, Tel. 052 266 29 83.
Operationstag
Vor der Operation
Die Narkoseärztin oder der Narkosearzt hat Sie informiert, ab wann Sie nichts mehr essen und trinken dürfen. Wir empfehlen Ihnen, an diesem Tag auf das Rauchen zu verzichten.
Nach der Operation
In den ersten Stunden nach der Operation werden Sie im Aufwachraum betreut. Im Aufwachraum sind keine Besuche möglich. Ihre Operateurin oder Ihr Operateur nimmt nach der Operation gerne mit Ihrer Bezugsperson Kontakt auf, um sie über den Verlauf der Operation zu informieren. Nach der Operation bekommen Sie eine Infusion, eine Wunddrainage und einen Blasenkatheter. Letzterer verbleibt bis ungefähr sechs Tage nach der Operation. Über diesen Katheter wird der Urin aus der Harnblase geleitet und in einem Beutel gesammelt. Dies fördert die Heilung der inneren Operationswunde.
Schmerzen
Es ist uns ein grosses Anliegen, dass Sie nach der Operation und in den darauffolgenden Tagen keine Schmerzen haben. Deshalb erhalten Sie in regelmässigen Abständen Schmerzmedikamente. Sollten trotzdem Schmerzen auftreten, wenden Sie sich bitte sofort an die Pflegefachperson.
Blasenkatheter
Die fachgerechte Pflege des Blasenkatheters ist wichtig und wird von der für Sie zuständigen Pflegefachperson in den Tagen nach der Operation regelmässig durchgeführt und auf Wunsch mit Ihnen geübt. Die medizinischen Fachleute beobachten deshalb die Urinfarbe und die Urinmenge.
Essen und Trinken
Sobald Sie nach der Narkose ganz wach sind und Appetit haben, dürfen Sie flüssige Kost wie beispielsweise eine Cremesuppe oder Fruchtsäfte zu sich nehmen. Zudem servieren wir Ihnen gerne verschiedene Sorten Tee und Mineralwasser. Das Getränkeangebot finden Sie auf unserer Getränkekarte im Patientenzimmer. Frühzeitiges Essen und Trinken vermindert das Auftreten von Übelkeit, indem es die Verdauung stimuliert.
Aufsetzen
Je nach Ihrem Befinden ist nach der Operation das Sitzen auf dem Bettrand erlaubt. Sie erhalten dabei Unterstützung durch die Pflegefachperson.
1. Tag nach Operation
Essen und Trinken
Am ersten Tag nach der Operation können Sie bereits leichte Kost wie zum Beispiel Kartoffelbrei oder Milchreis zu sich nehmen. Durch ausreichendes Trinken erreichen Sie eine stärkere Urinausscheidung und damit die erwünschte natürliche Spülung der Harnblase.
Aufstehen
Am Tag nach der Operation dürfen Sie aufstehen. Besonders zu Anfang werden Sie dabei unterstützt. Die Pflegefachperson zeigt Ihnen eine Technik, bei der Sie die Bauchdecke beim Aufsetzen möglichst wenig belasten. Dadurch wird das Wundgebiet geschont. Durch das Aufstehen wird die Verdauung angeregt. Zudem verringert sich die Gefahr einer Lungenentzündung und einer Venenthrombose bedeutend. Gerade am ersten Tag ist es aber auch wichtig, dass Sie sich Ruhe gönnen. Wir empfehlen Ihnen kurze und dafür regelmässige Aktivitätsphasen.
Atemübungen
Nebst dem Aufstehen ist nach einer Operation auch das tiefe Durchatmen wichtig, um Ihre Lungen gesund zu erhalten. Die Pflegefachperson wird Ihnen spezielle Atemübungen zeigen.
Anti-Thrombose-Strümpfe
In den ersten Tagen nach der Operation tragen Sie Anti-Thrombose-Strümpfe. Diese elastischen, enganliegenden Strümpfe verbessern die Blutzirkulation im Liegen und helfen, einer Venenthrombose vorzubeugen. Das regelmässige Beugen und Strecken der Füsse im Liegen verbessert die Blutzirkulation zusätzlich.
Ab dem 2. Tag nach Operation
Essen und Trinken
Ab dem zweiten Tag nach der Operation können Sie wie gewohnt essen. Wir empfehlen Ihnen, ausreichend zu trinken. Aufstehen und sich ausserhalb des Bettes bewegen Sie können nun längere Zeit aktiv sein und sich bewegen. Gerne können Sie dafür die Angebote auf der Station nutzen, aber selbstverständlich auch einen Ausflug in unseren Park oder unsere Cafeteria unternehmen.
Blasenkatheter
Sobald der Urin hell und klar ist, kann der Beutel des Blasenkatheters mittels eines Strumpfes am Bein befestigt werden. Dies erleichtert Ihnen das Spazieren zusätzlich.
Entlassungsplanung
In den Tagen nach der Operation werden die/ der behandelnde Ärztin/Arzt und die für Sie zuständige Pflegefachperson mit Ihnen den Austritt planen. Es ist uns dabei besonders wichtig, Ihre Anliegen und Bedürfnisse berücksichtigen zu können.
Vor dem Spitalaustritt
Verbandwechsel
Bevor Sie nach Hause gehen, wird die Pflegefachperson noch einmal den Verband wechseln. Duschen ist problemlos möglich.
Austrittsinformationen
Vor dem Spitalaustritt wird die Pflegefachperson die Austrittspapiere mit Ihnen besprechen. Sie erhalten sämtliche Informationen, die Sie zu Hause benötigen, und Adressen, an die Sie sich mit Fragen wenden können. Des Weiteren bekommen Sie ein Rezept für die Medikamente, den Austrittsbericht und wenn nötig ein Arbeitsunfähigkeitszeugnis. Die von uns verordneten Schmerzmittel können Sie zu Hause nach Bedarf selbständig reduzieren und absetzen.
Prognose
Die Prognose nach einer roboterassistierten radikalen Prostatektomie ist im Allgemeinen sehr gut, besonders wenn der Krebs frühzeitig erkannt und auf die Prostata beschränkt ist. Die meisten Patienten erreichen eine vollständige Genesung. Regelmässige Nachsorgeuntersuchungen sind entscheidend, um sicherzustellen, dass es zu keinem Wiederauftreten des Krebses kommt und um eventuelle Nebenwirkungen der Operation zu überwachen und zu behandeln.
Häufige Fragen
Wie lange dauert der Spitalaufenthalt nach einer roboterassistierten Prostatektomie?
Wird die Operation meine sexuelle Funktion beeinflussen?
Eine Prostatektomie kann die sexuelle Funktion beeinträchtigen, insbesondere die Fähigkeit, eine Erektion zu erlangen. Die roboterassistierte Operation mit dem Da-Vinci Operationsroboter ist sehr präzise und zielt darauf ab, diese Risiken zu minimieren. Die genauen Auswirkungen hängen von verschiedenen Faktoren ab, einschliesslich des Alters des Patienten, der präoperativen sexuellen Funktion sowie der Aggressivität des Tumors, welche Entscheidend ist, ob während der Operation die Nerven im Beckenboden, welche für die Erektion verantwortlich sind, geschont werden können.
Was sind die Vorteile der Verwendung des Da-Vinci-Roboters für eine Prostatektomie?
Die Verwendung des Da-Vinci-Roboters für eine Prostatektomie bietet mehrere Vorteile, darunter verbesserte Präzision bei der chirurgischen Entfernung des Krebses, reduzierter Blutverlust während der Operation, geringere Schmerzen und kürzere Erholungszeiten nach dem Eingriff. Darüber hinaus ermöglicht die hochauflösende 3D-Sicht eine genauere Visualisierung der anatomischen Strukturen, was die Wahrscheinlichkeit von Nervenschäden und damit verbundenen Komplikationen wie Inkontinenz und Impotenz verringern kann.
Muss ich nach der Operation weiterhin Krebsuntersuchungen durchführen lassen?
Ja, regelmässige Nachuntersuchungen sind essentiell, um sicherzustellen, dass der Krebs nicht zurückkehrt. Diese Follow-up-Besuche beinhalten eine Blutuntersuchung (Prostata-spezifisches Antigen (PSA) Bestimmung), welche zeigt, ob der Prostatakrebs weiterhin nicht mehr nachweisbar ist. Die Häufigkeit und Dauer dieser Nachsorge hängt vom ursprünglichen Stadium des Krebses, den Ergebnissen der Operation und den Empfehlungen Ihrer Ärztin / Ihres Arztes ab.
Erfahrungsberichte unserer Patienten
Höchste Präzision in der roboterassistierten Chirurgie
Unsere Fachabteilungen
Mehr Informationen zum Spitalaufenthalt im KSW
Steht bei Ihnen eine Behandlung an? Oder möchten Sie einen Ihnen nahestehenden Menschen besuchen? Wir setzen alles daran, dass Sie sich am KSW wohlfühlen.