Die sakrale Neuromodulation ist ein sicheres und etabliertes Verfahren, das bereits seit mehreren Jahrzehnten zur Behandlung von Blasen- und Darmfunktionsstörungen eingesetzt wird. Wie bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es Risiken, darunter Infektionen, Schmerzen an der Implantationsstelle und technische Probleme mit dem Gerät. Die Komplikationsraten sind jedoch niedrig, und die meisten Patientinnen und Patienten erleben eine signifikante Verbesserung ihrer Symptome.
Urologie
Sakrale Neuromodulation (SNM)
Inhaltsverzeichnis
Was versteht man unter Sakraler Neuromodulation?
Bei der Sakralen Neuromodulation wird ein kleines Gerät implantiert, welches kontinuierlich leichte elektrische Impulse an die Nerven sendet, welche die Blase, den Darm und die Beckenbodenmuskulatur kontrollieren. Diese Nerven, die durch die Sakralnervenwurzeln im unteren Rückenbereich laufen, sind entscheidend für die korrekte Funktion von Blase und Darm. Die SNM zielt darauf ab, die Kommunikation zwischen diesen Nerven und dem Gehirn zu verbessern, um Symptome wie beispielsweise Harninkontinenz, eine Überaktive Blase oder Stuhlinkontinenz zu lindern.
Für wen ist die Sakrale Neuromodulation geeignet?
Die Sakrale Neuromodulation wird empfohlen für Patientinnen und Patienten mit:
- Überaktiver Blase, die durch häufiges Wasserlassen, Dringlichkeit und Dranginkontinenz gekennzeichnet ist.
- Nicht-obstruktive Harnretention, die nicht auf herkömmliche Behandlungen anspricht.
- Chronischer Stuhlinkontinenz, die auf andere Therapien nicht reagiert hat.
Dieses Verfahren wird häufig als nächster Schritt betrachtet, wenn Verhaltensänderungen, Medikamente und Beckenbodentraining nicht wirksam waren.
Ansprechrate
Die Ansprechrate während der Testphase auf die Sakrale Neuromodulation (SNM) hängt prinzipiell von der Grundursache der Blasen- oder Darmfunktionsstörung ab und ist bei nicht-neurologische bedingten Funktionsstörungen mit bis zu 90% höher als bei neurologisch bedingten 70-80%. Viele Menschen berichten von einer dauerhaften Verringerung der Symptome, was zu einer verbesserten Lebensqualität führt. Langfristige Studien zeigen, dass die Mehrheit der Patientinnen und Patienten, die auf die Therapie ansprechen, auch nach mehreren Jahren noch anhaltende Vorteile erfahren.
Häufige Fragen
Wie sicher ist die Sakrale Neuromodulation?
Wie lange dauert es, bis ich nach der Implantation Verbesserungen bemerke?
Viele Patientinnen und Patienten bemerken Verbesserungen ihrer Symptome kurz nachdem das Gerät aktiviert wurde, oft innerhalb weniger Tage bis Wochen. Die vollständige Wirkung und Anpassung kann jedoch mehrere Monate dauern, da die Einstellungen des Geräts möglicherweise feinjustiert werden müssen, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Muss das Implantat jemals ausgetauscht werden?
Ja, wie die meisten medizinischen Implantate muss auch der Schrittmacher nach einer gewissen Zeit ausgetauscht werden, besonders wenn die Batterie erschöpft ist. Die Lebensdauer des Implantats hängt von der Nutzungshäufigkeit ab, beträgt mit den neueren Geräten 11 bis 15 Jahre. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird regelmässige Überprüfungen durchführen, um sicherzustellen, dass das Gerät ordnungsgemäss funktioniert.
Kann ich mit dem Implantat normalen Aktivitäten nachgehen?
Ja, die meisten Patientinnen und Patienten können nach einer kurzen Erholungsphase von einigen Wochen ihre normalen täglichen Aktivitäten wieder aufnehmen. Es wird empfohlen, in den ersten Wochen nach der Operation schwere körperliche Belastungen zu vermeiden. Langfristig gibt es jedoch keine bedeutenden Einschränkungen, und Sie sollten in der Lage sein, ein aktives Leben zu führen.
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