Die Erholungszeit kann variieren, aber die meisten Patienten können innerhalb von 4 bis 6 Wochen zu ihren normalen (sportlichen) Aktivitäten zurückkehren. Es ist üblich, dass Patienten einige Wochen lang leichte Blutungen oder Unbehagen beim Urinieren erleben.
Urologie
Transurethrale Resektion der Prostata (TUR-P) / Kleine Prostataoperation
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Prostatavergrösserung?
Die Prostatavergrösserung, medizinisch als benigne Prostatahyperplasie (BPH) bekannt, ist eine nicht-krebsartige Vergrösserung der Prostata. Sie tritt häufig bei Männern über 50 Jahren auf und kann den Urinfluss behindern, da die Prostata direkt unter der Blase um die Harnröhre herum liegt und einen guten Abfluss verhindern kann.
Warum ist eine Prostataoperation notwendig?
Die TUR-P wird in der Regel empfohlen, wenn Symptome einer Prostatavergrösserung wie häufiges Urinieren, nächtliches Aufstehen zum Wasserlassen, Schwierigkeiten beim Starten des Urinstrahls oder das Gefühl einer unvollständigen Entleerung der Blase den Alltag beeinträchtigen. Sie ist besonders angezeigt, wenn medikamentöse Behandlungen nicht ausreichend wirksam sind oder wenn es zu wiederholten Harnwegsinfektionen oder anderen Komplikationen kommt.
Wie läuft der Spitalaufenthalt ab?
Der Spitaleintritt erfolgt in der Regel am Operationstag. In seltenen Fällen kann der Eintritt auch am Vortag der Operation sein.
Spitaleintritt
Spitaleintritt am Operationstag
Am Vortag der Operation zwischen 14.00 und 16.00 Uhr teilt Ihnen die Patientendisposition die genaue Eintrittszeit telefonisch mit. In der Regel sehen Sie vor der Operation keine Ärztin / keinen Arzt mehr, da Sie bereits in der urologischen Sprechstunde und in der Narkosesprechstunde waren. Sollten Sie aber noch Fragen haben, wenden Sie sich bitte vor dem Eintritt an das Sekretariat der Klinik für Urologie, Tel. 052 266 29 82.
Spitaleintritt am Tag vor der Operation
Wenn nötig, finden am Eintrittstag verschiedene Untersuchungen statt, wie zum Beispiel eine Ultraschalluntersuchung, eine Blut- und Urinuntersuchung, das Erstellen eines Elektrokardiogramms (EKG) oder einer Röntgenaufnahme der Lunge. Im Verlauf des Tages folgen das ärztliche und das pflegerische Eintrittsgespräch sowie ein Gespräch mit der Narkoseärztin oder dem Narkosearzt. Den ungefähren Zeitpunkt der Operation können wir Ihnen in der Regel nach 14.00 Uhr mitteilen. Am Eintrittstag können Sie wie gewohnt essen und trinken. Zur Vorbereitung auf die Operation erhalten Sie abends ein Suppositorium zur Entleerung des Enddarms. Je nach Art der Narkose verabreicht Ihnen die Pflegefachperson eine Spritze zur Vorbeugung einer Beinvenenthrombose (Thromboseprophylaxe).
Operationstag
Vor der Operation
Die Narkoseärztin oder der Narkosearzt hat Sie informiert, ab wann Sie nichts mehr essen und trinken dürfen. Wir empfehlen Ihnen, an diesem Tag auf das Rauchen zu verzichten.
Nach der Operation
In den ersten Stunden nach der Operation werden Sie je nach Ihrem Befinden entweder im Aufwachraum oder auf der Station von der für Sie zu ständigen Pflegefachperson betreut. Im Aufwachraum sind keine Besuche möglich. Ihre Operateurin / Ihr Operateur nimmt nach der Operation
gerne mit Ihrer Bezugsperson Kontakt auf, um sie über den Verlauf der Operation zu informieren.
Schmerzen
Es ist uns ein grosses Anliegen, dass Sie nach der Operation und in den darauffolgenden Tagen keine Schmerzen haben. Deshalb erhalten Sie in regelmässigen Abständen Schmerzmedikamente. Sollten trotzdem Schmerzen auftreten, wenden Sie sich bitte sofort an die Pflegefachperson.
Blasenkatheter und Blasenspülung
Nach der Operation haben Sie einen Blasenkatheter mit einer kontinuierlichen Blasenspülung. Der Blasenkatheter verbleibt für ungefähr drei Tage. Über diesen Katheter wird einerseits die Harnblase mit einer Kochsalzlösung gespült, andererseits werden der Urin und die Spüllösung aus der Harnblase geleitet und in einem Beutel gesammelt. Massgebend für die Dauer und die Tropfgeschwindigkeit der Blasenspülung ist die Stärke der Blutung. Die medizinischen Fachpersonen beobachten deshalb die Urinfarbe und die Urinmenge.
Essen und Trinken
Nach Abklingen der Narkose dürfen Sie normale Kost zu sich nehmen. Zudem servieren wir Ihnen gerne verschiedene Sorten Tee und Mineralwasser. Das Getränkeangebot finden Sie auf unserer Getränkekarte im Patientenzimmer. Wenn Sie genug trinken (zwei bis drei Liter pro Tag), erreichen Sie eine stärkere Urinausscheidung und damit die erwünschte natürliche Spülung der Harnblase.
Bettruhe
Zur Vermeidung einer starken Nachblutung ist es wichtig, dass Sie am Operationstag im Bett bleiben und sich auch nicht auf den Bettrand setzen.
Am ersten Tag nach der Operation
Aufstehen
Ist die Blutung am Tag nach der Operation nicht zu stark, dürfen Sie aufstehen. Besonders zu Anfang werden Sie dabei unterstützt. Die Pflegefachperson zeigt Ihnen eine Technik, bei der Sie die Bauchdecke beim Aufsetzen möglichst wenig belasten. Dadurch wird das Wundgebiet geschont. Durch das Aufstehen wird die Verdauung angeregt. Zudem verringert sich die Gefahr einer Lungenentzündung und einer Venenthrombose bedeutend. Gerade am ersten Tag ist es aber auch wichtig, dass Sie sich Ruhe gönnen. Wir empfehlen Ihnen kurze und dafür regelmässige Aktivitätsphasen nach Massgabe der Beschwerden und der Stärke der Blutung.
Körperpflege
Je nach Stärke der Blutung ist Duschen bereits am ersten Tag nach der Operation möglich. Bitte achten Sie darauf, dass Sie nicht zu heiss duschen, da dies zu neuen Blutungen führen kann.
Blasenkatheter und Blasenspülung
Die fachgerechte Pflege des Blasenkatheters ist wichtig und wird von der Pflegefachperson in den Tagen nach der Operation regelmässig durchgeführt und auf Wunsch mit Ihnen geübt. Nimmt die Blutung ab und ist der Urin klar, kann die Blasenspülung unterbrochen oder beendet werden.
Spitalaustritt
Meistens werden der Urinkatheter und die Blasenspülung am zweiten oder dritten Tag nach der Operation von der Pflegefachperson entfernt. Dies ist ein schmerzarmer Vorgang. Danach werden Sie aufgefordert, die ersten drei Urinportionen zu sammeln. Diese werden auf Menge, Farbe und mögliche Beimengungen untersucht. Nach dem Wasserlösen wird eine Ultraschallkontrolle durchgeführt, um die Entleerung der Harnblase zu überprüfen. Ist alles in Ordnung, wird das Behandlungsteam mit Ihnen den Austritt
planen.
Prognose
Die meisten Patienten berichten über eine signifikante, langfristige Verbesserung ihrer Symptome, was zu einer erhöhten Lebensqualität führt.
Häufige Fragen
Wie lange dauert die Erholungsphase nach einer Prostataoperation / TUR-P?
Wird die Prostataoperation / TUR-P meine sexuelle Funktion beeinflussen?
Einige Männer erfahren nach einer Prostataoperation retrograde Ejakulationen, bei der das Sperma in die Blase anstatt nach aussen gelangt. Dies beeinträchtigt das sexuelle Vergnügen nicht, kann jedoch die Fruchtbarkeit beeinflussen. Erektionsstörungen nach einer TUR-P sind sehr selten und die sexuelle Funktion bleibt unverändert
Sind die Ergebnisse einer Prostataoperation / TUR-P dauerhaft?
Viele Patienten erleben langfristige Verbesserungen ihrer Symptome nach einer Prostataoperation. In einigen Fällen kann das Prostatagewebe jedoch nachwachsen, was Jahre später zu erneuten Symptomen führen kann. Regelmässige ärztliche Untersuchungen sind wichtig, um den Zustand zu überwachen und bei Bedarf weitere Behandlungen zu besprechen.
Welche Risiken und Nebenwirkungen sind mit einer Prostataoperation / TUR-P verbunden?
Zu den Risiken gehören Blutungen, Infektionen, retrograde Ejakulationen, kurzfristige Inkontinenz und selten Harnverhalt oder Erektionsstörungen. Die meisten dieser Nebenwirkungen sind vorübergehend oder behandelbar. Ihre Urologin / Ihr Urologe wird alle potenziellen Risiken im Detail mit Ihnen besprechen, um eine informierte Entscheidung zu treffen.
Kann ich etwas tun, um meine Genesung nach einer Prostataoperation / TUR-P zu beschleunigen?
Ja, es gibt mehrere Massnahmen, die Sie ergreifen können, um Ihre Genesung zu unterstützen. Dazu gehören ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, Vermeiden von schwerem Heben und anstrengenden Aktivitäten für einige Wochen, keine Verwendung von Blutverdünnern bis zur Genehmigung durch Ihre Ärztin / Ihren Arzt und regelmässige Kontrolluntersuchungen.
Unsere Fachabteilung
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