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Blasenentfernung / Ersatzblase / Zystektomie

Die Zystektomie (chirurgische Entfernung der Blase) ist ein Eingriff, der zur Behandlung von Blasenkrebs durchgeführt wird. Wenn sich der Krebs in einem fortgeschrittenen Stadium befindet, kann eine vollständige Entfernung der Blase notwendig werden. In der Klinik für Urologie wird diese Operation mit dem hochpräzisen Da-Vinci Operationsroboter durchgeführt.

Was ist eine Zystektomie?

Eine Zystektomie ist eine Operation zur Entfernung der Harnblase. Bei Männern kann der Eingriff auch die Entfernung der Prostata und der Samenblasen umfassen, bei Frauen die Entfernung der Gebärmutter oder der Eierstöcke. Der primäre Grund für eine solche Operation ist die Behandlung von Blasenkrebs, insbesondere in Fällen, in denen andere Therapien nicht ausreichend sind.


Ersatzblasen: Neoblase und Ileum-Conduit

Nach einer Zystektomie ist es notwendig, eine alternative Methode zur Urinsammlung und -ausscheidung zu schaffen. Hier kommen Ersatzblasen ins Spiel, von denen es zwei Haupttypen gibt.

Neoblase / Ersatzblase

Eine Neoblase wird aus Darmgewebe geformt und funktioniert ähnlich wie eine natürliche Blase, indem sie den Urin im Körper speichert. Dieser Ersatz ermöglicht es der Patientin oder dem Patienten, Urin auf natürliche Weise über die Harnröhre auszuscheiden. Die Neoblase ist besonders vorteilhaft für die Erhaltung eines relativ normalen Lebensstils.

Erstellung einer Ersatzblase

1) Zur Erstellung der Ersatzblase wird ein Dünndarmsegment von 50cm isoliert und zum Stumpf der Urethra verlagert.
2) Um die Oberfläche zu vergrössern, wird das Darmsegment eröffnet.

3) Punkt C wird auf Punkt D vernäht, so dass ein Reservoir geformt wird.
4) Punkt C wird dann auf Punkt B vernäht, so dass ein sphärischer Körper entsteht.
5) Das Reservoir wird verschlossen.
6) Anschliessend werden die Harnleiter eingenäht.

Ileum-Conduit

Beim Ileum-Conduit wird ein Stück Darm verwendet, um eine Umleitung von der Harnröhre nach aussen zu schaffen, wo der Urin in einem Beutel auf der Aussenseite des Körpers gesammelt wird. Diese Methode wird eingesetzt, wenn eine Neoblase nicht in Frage kommt.


Roboterassistierte radikale Zystektomie mit dem Da-Vinci-Roboter

Die roboterassistierte radikale Zystektomie ist eine fortschrittliche Methode, bei der der Da-Vinci-Roboter verwendet wird, um die Präzision der Operation zu erhöhenund die Erholungszeit für die Patientin / den Patienten zu verkürzen. . Die Chirurgin / der Chirurg steuert die Roboterarme, die für feinste Schnitte und Nähte in engen Räumen konzipiert sind, von einer Konsole aus. Diese Technik führt zu weniger Blutverlust, schnellerer Erholung und geringeren Schmerzen im Vergleich zur traditionellen offenen Chirurgie.


Gefahren / Risiken

Die Zystektomie birgt, wie jeder grössere chirurgische Eingriff, gewisse Risiken. Dazu gehören Infektionen, Blutungen und potenzielle Verletzungen benachbarter Organe wie Darm und Gefässe. Spezifische Risiken bei der Anlage einer Neoblase oder eines Ileum-Conduits beinhalten Probleme wie Harnwegsinfektionen, Steinbildung oder Störungen der Nierenfunktion aufgrund des veränderten Urinflusses. Zudem besteht das Risiko einer langfristigen Funktionsstörung der Ersatzblase, was zu weiteren chirurgischen Eingriffen führen kann. Eine umfassende präoperative Aufklärung und postoperative Überwachung sind unerlässlich, um diese Risiken zu minimieren und frühzeitig auf Komplikationen zu reagieren.


Nachsorge

Nach der Operation erholen sich Patientinnen und Patienten in der Regel eine Woche im Spital. Die vollständige Genesung kann mehrere Wochen dauern, und es werden regelmässige Nachsorgetermine benötigt, um den Heilungsprozess zu überwachen und die Funktion der Ersatzblase zu prüfen. Häufig erfolgt die weitere Genesung nach der Hospitalisation in einer Rehabilitation.


Prognose

Die Prognose nach einer Zystektomie hängt stark von dem Stadium des Blasenkrebses zum Zeitpunkt der Operation sowie von der allgemeinen Gesundheit der Patientin / des Patienten ab. Bei rechtzeitiger und adäquater Behandlung, insbesondere wenn der Krebs auf die Blase beschränkt ist und noch keine Ableger vorliegen, ist die Langzeitprognose oft positiv. Patienten mit einer Neoblase können eine nahezu normale Lebensqualität erleben, obwohl die Anpassung an das neue System einige Zeit und Anpassungen erfordern kann. Regelmässige Nachuntersuchungen sind entscheidend, um sicherzustellen, dass keine weiteren gesundheitlichen Probleme auftreten und um ein mögliches Wiederauftreten des Krebses frühzeitig zu erkennen.

Häufige Fragen

Fühlt sich eine Neoblase anders an als eine normale Blase?

Obwohl die Neoblase keine Nervenverbindungen wie die natürliche Blase hat und somit das Gefühl, urinieren zu müssen, anders sein kann, lernen die meisten Patientinnen und Patienten, die Signale ihres Körpers zu erkennen und die Blase entsprechend zu entleeren. Einige Patienten müssen möglicherweise Techniken wie den Bauchdruck (Valsalva-Manöver) nutzen, um die Blase vollständig zu entleeren.

Welche Lebensstilanpassungen sind nach der Anlage einer Ersatzblase notwendig?

Nach der Einsetzung einer Ersatzblase, insbesondere einer Neoblase, ist es wichtig, regelmässige Kontrolluntersuchungen wahrzunehmen. Patientinnen und Patienten sollten auch ihren Flüssigkeitskonsum überwachen, um die Funktion der Ersatzblase zu unterstützen. Zudem kann es hilfreich sein, Ernährungsumstellungen zu berücksichtigen, die Blasenreizungen minimieren und die Verdauung unterstützen.

Ist eine Ersatzblase dauerhaft oder sind zukünftige Operationen notwendig?

Eine Ersatzblase kann eine dauerhafte Lösung sein, jedoch ist wie bei jedem chirurgischen Eingriff die Möglichkeit von langfristigen Komplikationen oder einer notwendigen Revision gegeben. Die Wahrscheinlichkeit weiterer Operationen hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschliesslich der Art der Ersatzblase und des individuellen Heilungsverlaufs.

Welche Komplikationen können bei einer Ersatzblase auftreten?

Zu den Komplikationen einer Ersatzblase gehören unter anderem das Risiko von Harnwegsinfektionen, die Entwicklung von Steinen in der Blase oder eine Engstelle an der Verbindungsstelle zwischen Neoblase und Harnröhre, welche die Blasenentleerung stören kann. Einige Patienten erfahren eine Inkontinenz, besonders in den ersten Monaten nach der Operation, während sie lernen, ihre neue Blase zu kontrollieren.

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