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Analabszess / Perianalabszess

Der Analabszess oder Perianalabszess kommt relativ häufig vor. Durch die vielfältigen Ursachen sind Abklärung und Therapie nicht immer einheitlich. Dementsprechend wird hier von Patientinnen und Patienten im Sinne des Wortes Patient (der Geduldige) viel Geduld gefordert, denn das Ausheilen kann lange dauern.

Ursachen

Analabszesse entstehen beispielsweise durch einfache Entzündungen von Haarwurzeln im Analbereich. Aber auch verstopfte Analdrüsen, die sich dann in der Tiefe entzünden und Fisteln (Entzündungsgänge durch das Gewebe) bilden, können als Ursache angesehen werden. Zudem tragen auch entzündliche Darmerkrankungen wie der Morbus Crohn zur Bildung von Analabszessen bei.


Häufigkeit

Der Analabszess ist ein relativ häufiges Krankheitsbild. Durch seinen wiederkehrenden Charakter beschäftigt er Patientinnen und Patienten zudem oft über längere Zeit.


Symptome und Beschwerden

Typische Anzeichen sind Schmerzen im Bereich der Entzündung. Manchmal kommen darüber hinaus Schmerzen während des Stuhlgangs hinzu und in schwereren Fällen auch Fieber. Gelegentlich bricht ein Abszess auf und der Eiter entleert sich. Wenn der Abszess über Entzündungsgänge, sogenannte Fisteln, mit dem Analkanal verbunden ist, kann auch über den Anus Eiter und Blut austreten.


Untersuchung

Die fachärztliche Untersuchung ist für viele Patientinnen und Patienten unangenehm, denn Betroffene leiden nicht nur unter den Beschwerden sondern auch unter Scham. Meist genügt jedoch ein geschulter Blick ohne weitere manuelle Untersuchungen, um die Diagnose zu stellen.

In gewissen Fällen und nur wenn es die Beschwerden es zulassen, gehört eine Austastung des Enddarms, eine Enddarmspiegelung sowie unter Umständen eine Ultraschalluntersuchung zur Routineabklärung dazu. Bei Schmerzen sollte hingegen auf eine Spiegelung des Enddarms verzichtet werden.


Behandlung

Prinzipiell gibt es einen konservativen und einen operativen Therapieansatz. Die konservative Therapie besteht aus der alleinigen Gabe von Antibiotika und Schmerzmitteln. Sie ist aber nur in Ausnahmefällen bei sehr kleinen Entzündungen/Analabszessen oder nach einer spontanen Abszessperforation erfolgsversprechend. Hier ist die engmaschige ärztliche Kontrolle sehr wichtig.


Operationen

In der Regel werden Analabszesse operativ versorgt. Durch die Entlastung und den damit verbundenen Abfluss von Eiter verbessern sich die Beschwerden meist sehr schnell. Oft wird die Operation in Voll- oder Teilnarkose und ambulant durchgeführt. Gelegentlich muss eine Wunddrainage eingelegt werden, die unter Umständen einige Zeit in der Wunde bleibt. Damit kein neuer Abszess entstehen kann, wird die Wunde nicht verschlossen.


Kontrolle / Nachsorge

Damit die Wundregion möglichst sauber bleibt, muss die Wunde nach der Operation 1-2 mal am Tag ausgeduscht werden. Dies wird häufig durch die Spitex übernommen. Kleinere Blutungen sind nach einem Eingriff in entzündetem Gewebe normal und daher kein Grund zur Sorge. Auch Schmerzen sind normal, darum sollten die verordneten Schmerzmittel grosszügig eingenommen werden. Wenn der Abszess in direkter Nähe zum Anus lag, erleichtert ein weicher Stuhlgang die Zeit der Heilung. Die Gabe von Antibiotika ist in der Regel nicht nötig, ausser es zeigt sich eine ausgedehnten Umgebungsreaktion. Bei Problemen und Sorgen empfehlen wir, sich rechtzeitig zu melden, um Verunsicherungen früh aus dem Weg zu räumen. Ansonsten sehen wir unsere Patienten 4-6 Wochen nach der Operation zu einer Verlaufskontrolle in unserer Sprechstunde wieder.

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