Autismus-Spektrum-Störung (ASS) bei Kindern und Jugendlichen

Häufigkeit

In der Schweiz liegt die geschätzte Prävalenz von ASS bei etwa 1-2%, was bedeutet, dass etwa jedes 50. bis 100. Kind von einer Form dieser Störung betroffen ist. Die genaue Prävalenz variiert je nach Studie und Diagnosekriterien.

Symptome

Kinder mit ASS zeigen häufig Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion, wie Probleme beim Aufbau von Kontakten oder Freundschaften, Kommunikationsschwierigkeiten (z.B. auffallende Gesprächsmuster). Sie wählen stereotype Verhaltensmuster (Streben nach immer gleichen Abläufen), sie haben eingeschränkte und/oder ausgeprägte bzw. spezifische Interessen, Empfindlichkeiten in Bezug auf Reize, Gerüche oder innerhalb der taktilen Sensorik.

Diagnose

Die Diagnose erfolgt durch Gespräche und spezifische Fragen an die Eltern und das Kind, sowie durch Verhaltensbeobachtung, unter Einbezug von Informationen aus der Schule sowie spezifischer Testuntersuchungen.

Abklärung

Wir klären Kinder und Jugendliche mit Verdacht auf ASS am Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) ab. Dies beinhaltet eine ausführliche Anamnese, die Beurteilung von Verhaltensmerkmalen und Entwicklungsmustern sowie standardisierte Tests und Beobachtungen.

Wie läuft eine Abklärung ab?

• Kennenlernen von Kind und Familie im Erstgespräch
• Erfassen der Fragen, Schwierigkeiten, Symptome und Anamnese
• Je nach Fragestellungen werden weitere Termine angesetzt, an denen wir mit dem Kind arbeiten, Tests durchführen – das Kind sich spielerisch betätigen lassen oder eine körperliche Untersuchung durchführen (z.B. betreffend Motorik oder neurologischer Auffälligkeiten)
• Beurteilung von Testergebnissen, Verhaltensmerkmalen und Entwicklungsmustern auf der Basis von Anamnese, Beobachtungen, Schulberichten usw. durch die Fachpersonen
• Besprechung der Ergebnisse und Befunde mit den Eltern, wenn immer möglich auch mit dem Kind und den Jugendlichen.

Behandlung

Wir überlegen gemeinsam mit den Eltern und wenn möglich mit dem Kind resp. den Jugendlichen, welche Massnahmen unterstützen können. Bei Bedarf ziehen wir – in Absprache mit der Familie – auch die Schule resp. Lehrpersonen und ein weiteres Helfernetz zur Besprechung der Förderung bei. Aus Kapazitätsgründen bieten wir am Sozialpädiatrischen Zentrum SPZ derzeit nur Kurzberatungen, aber keine Therapien an.