Überaktive Blase bei der Frau
Die überaktive Blase ist ein häufiges Gesundheitsproblem bei Frauen, das durch einen plötzlichen und oft schwer zu kontrollierenden Harndrang gekennzeichnet ist. Diese Erkrankung kann durch verschiedene Faktoren, einschliesslich altersbedingter Veränderungen, Nervenschädigungen oder hormonelle Schwankungen verursacht werden.
Ursachen
Die Ursachen für eine Drangblase können vielfältig sein und sind noch nicht restlos geklärt. Bei diesem Krankheitsbild reagiert der Blasenwandmuskel (Musculus Detrusor) zu empfindlich auf ein bereits geringes Blasenfüllungsvolumen und führt so zu frühem und imperativem Harndrang.
Einige Faktoren, die u. a. zur Entstehung einer überaktiven Blase führen können, sind:
- eine trockene sowie dünne Scheiden- und Harnrhöhrenwand bedingt durch den Hormonmangel
- Blasenentzündungen
- Senkung oder Vorfall der Genitalorgane
- zu hohe Anspannung der Beckenbodenmuskulatur
- Blasensteine
- Tumoren
Mitunter können auch Schädigungen der blasenversorgenden Nerven oder psychische sowie seelische Belastungen begünstigend sein.
Symptome und Beschwerden
Die Symptome, zu denen häufiges Wasserlassen, nächtliches Erwachen zur Blasenentleerung und manchmal auch ungewollter Urinverlust zählen, können die Lebensqualität von Betroffenen Frauen erheblich beeinträchtigen. In bis zu einem Drittel der Fälle leiden die Frauen dabei auch unter einer Inkontinenz. Das Krankheitsbild führt bei den Betroffenen zu einem erheblichen Leidensdruck sowie Einschränkungen im Alltag.
Diagnose
Für die Diagnose der überaktive Blase führen wir zunächst ein ausführliches Gespräch mit den Betroffenen. Zur Objektivierung der Beschwerden geben wir zudem ein Trink- und Miktionstagebuch für zu Hause mit. Der Urin wird dann auf eine Blasenentzündung hin untersucht. Anschliessend erfolgt eine sorgfältige gynäkologische Untersuchung inklusiv Ultraschall und ausserdem eine Blasenfunktionsprüfung (Urodynamik) und Blasenspiegelung.
Behandlung
Ganz im Vordergrund bei der Behandlung einer überaktiven Blase stehen Verhaltensanpassungen, unsere Urotherapeutin unterstützt und instruiert Sie diesbezüglich. Ebenfalls wichtig ist die Beckenbodenphysiotherapie und die Anwendung zum Beispiel von Salben oder Crèmes. Blasenmuskelberuhigende Medikamente werden nach Berücksichtigung der weiteren Erkrankungen der Patientinnen gezielt eingesetzt.
Falls die medikamentöse Therapie nicht zielführend ist, kann die Botulinumtoxin-Injektion in den Blasenmuskel Linderung verschaffen. Weitere Therapieoptionen wie z. B. periphere Nervenstimulation oder sakrale Neuromodulation stehen bei Therapieversagen ebenfalls zur Verfügung.
Nachsorge
Ziel der Nachsorge ist bei der überaktiven Blase vor allem zu erkennen, ob die ausgewählten Therapien ausreichen oder ein Wechsel erforderlich ist. Oft handelt es sich um ein chronisches Leiden mit lange dauernder Therapie.
Mehr Informationen zum Spitalaufenthalt im KSW
Steht bei Ihnen eine Behandlung an? Oder möchten Sie einen Ihnen nahestehenden Menschen besuchen? Wir setzen alles daran, dass Sie sich am KSW wohlfühlen.