Chronische Wunden
Oft treten chronische Wunden am Unterschenkel bei Venenerkrankungen sowie am Fuss bei Durchblutungsstörungen oder bei Diabetes auf. Durch fachgerechte Wundpflege, geeignete Verbandmaterialien und Behandlung der Wundursache gelingt es meist, die Wunde zur Abheilung zu bringen. Neben fachlichem Know-how ist zudem immer auch die Geduld der Patientin oder des Patienten gefragt.
Ursachen
Verschiedene Ursachen für chronische Wunden sind bekannt:
- Defekte Venenklappen: Erkrankungen der oberflächlichen Venen oder der tiefen Venen führen zu Beinschwellungen. Dadurch lagern sich Blutbestandteile in der Haut ab und so entstehen über längere Zeit Hautveränderungen – zum Schluss dann das sogenannte offene Bein (Ulcus cruris).
- Durchblutungsstörungen: Verkalkungen in den Schlagadern führen unter Umständen zu Durchblutungsstörungen an den Zehen sowie an den Füssen. Die Zellen leiden am Sauerstoffmangel, sterben ab und dann entsteht eine Wunde. Das tritt häufig bei Diabetes auf, da die Zuckerkrankheit die Schlagadern angreift.
- Langjährige Diabetes: Der diabetische Fuss ist eine häufige Komplikation von Diabetes.
Behandlung der Wunde
Damit eine chronische Wunde abheilt, ist eine gute lokale Behandlung wichtig. Diese besteht im Allgemeinen aus einer Säuberung der Wunde. Die Säuberung erfolgt entweder mittels Ultraschall, mit der sogenannten Ringcurette oder auch im Operationsaal unter Narkose.
Je nach Grösse und Schmerzsituation erfolgt die Säuberung direkt am Bett oder im Rahmen einer Operation. Dabei wird sämtliches abgestorbenes und entzündetes Gewebe entfernt.
Bei begleitenden Infektionen ist häufig auch eine Therapie mit Antibiotika nötig, was einen Spitalaufenthalt unumgänglich macht.
Verband
Man verbindet die Wunde abhängig vom jeweiligen Stadium. Zu Beginn ist der Verbandswechsel noch sehr häufig notwendig. Mit der Zeit reichen dann 2 bis 3 Verbandswechsel wöchentlich meist aus.
Des weiteren passt man den Verband der Wunde an, je nach Stadium, Tiefe und Feuchtigkeit. Es kommen beispielsweise Vakuum-Verbände, stark saugende oder befeuchtende Verbände zur Anwendung.
Die Abheilung einer chronischen Wunde braucht meist viel Geduld. Sobald die Wunde auf dem Weg der Heilung ist, kann sie in Zusammenarbeit mit der Spitex ambulant behandelt werden. Meistens wechselt die Spitex den Verband zu Hause und dann geht man alle 1 bis 2 Wochen ins Spital.
Abklärung der Wundursache
Nebst der lokalen Behandlung der Wunde ist darüber hinaus auch die Abklärung der Wundursache elementar wichtig. Dazu erfolgt eine Abklärung der Blutgefässe durch eine Gefässspezialistin oder einen Gefässspezialisten. Dabei misst man die Durchblutung der Beine und untersucht die Schlagadern und Venen mittels Ultraschall. Je nach Ergebnis sind weitere Abklärungen nötig.
Behandlung der Wundursache
Auch die Therapie der Wundursache nach deren Klärung ist sehr wichtig. Wurde die Wunde durch ein Venenleiden verursacht, so müssen die Beine durch Kompressionsbandagen oder Kompressionsstrümpfe behandelt werden.
Allenfalls müssen auch Krampfadern behandelt werden. Ist die Ursache bei den Schlagadern, so muss die Durchblutung mittels Kathetereingriff oder Operation an den Schlagadern verbessert werden.
Mehr Informationen zum Spitalaufenthalt im KSW
Steht bei Ihnen eine Behandlung an? Oder möchten Sie einen Ihnen nahestehenden Menschen besuchen? Wir setzen alles daran, dass Sie sich am KSW wohlfühlen.
