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Gallensteine

Gallensteine treten häufig auf. Sie verursachen allerdings nur bei 1 bis 4 % der Betroffenen Beschwerden. Diese reichen dann von Schmerzen über Rückstau der Gallenblase bis zu Entzündungen.

Ursache

Gallensteine bilden sich in der Gallenblase, wenn die Galle zu stark konzentriert wird.

Risikofaktoren dafür sind:

  • fettreiche, zuckerreiche Kost
  • weibliches Geschlecht
  • Schwangerschaft
  • schlechte Wiederaufnahme der Galle im Endabschnitt des Dünndarms
  • höheres Lebensalter
  • genetische Veranlagung

Gallensteine


Häufigkeit

Steine in der Gallenblase finden sich bei 10 bis 15 % aller Menschen. Frauen sind dabei allerdings 2- bis 3-mal häufiger davon betroffen. Nur 1 bis 4 % aller Menschen mit Gallensteinen haben Beschwerden. 10 bis 20 % davon haben zusätzlich Steine in den Gallenwegen.


Symptome und Beschwerden

Typisch sind kolikartige Schmerzen im rechten Oberbauch oder Mittelbauch mit teilweise Ausstrahlung ins rechte Schulterblatt. Gelegentlich treten auch Nahrungsmittelunverträglichkeit, Übelkeit, Erbrechen sowie Blähungen auf.

Ein erstes Schmerzereignis bedeutet ein Risiko von mindestens 50 % für erneute Schmerzattacken. Gallensteine verursachen unter Umständen jedoch auch eine Gelbsucht oder schwere Entzündungen der Gallenblase oder Bauchspeicheldrüse.


Diagnose

Zu den Abklärungen gehören zunächst eine Befragung und körperliche Untersuchung. Diese können um eine Laboruntersuchung des Blutes für die Leberfunktion und Galleproduktion ergänzt werden.

Untersuchung der Wahl ist zudem der Ultraschall. So findet man über 95 % der Gallensteine und erfasst darüber hinaus die Gallenwege. Bei speziellen Fragestellungen verwendet man überdies auch eine Computertomografie, Magnetresonanzuntersuchung oder einen endoskopischen Ultraschall.


Behandlung

Der Goldstandard ist die Gallenblasenentfernung in Schlüssellochtechnik (Operation). Die offene Technik findet demzufolge nur bei sehr schwierigeren Verhältnissen oder Tumoren Anwendung. Am Kantonsspital Winterthur werden dementsprechend jährlich 400 Patientinnen und Patienten mit einer Gallenblasenentfernung in Schlüssellochtechnik behandelt.

Methoden wie beispielsweise die Stosswellentherapie oder das Auflösen der Steine mit Medikamenten haben sich aufgrund der hohen Misserfolgsrate und behandlungsbedingten Komplikation nicht bewährt. Nach der Operation erfolgt eine Untersuchung des Gewebes der Gallenblase unter dem Mikroskop.


Operation

Zu Beginn der Operation werden drei bis vier Zugänge in Schlüssellochtechnik gelegt, danach wird die Bauchhöle mit Kohlendioxis-Gas gefüllt. Dies ermöglicht eine bessere Inspektion der gesamten Bauchhöhle und Organe. Danach werden die Gallenwege und Blutgefässe bei der Einmündung der Gallenblase sorgfältig dargestellt, zudem ist eine Untersuchung der Gallenwege mit Röntgen und Kontrastmittel möglich. Nach einem Verschluss mit Spezialclips wird der Gallenblasengangs und die Gallenblasenarterie durchtrennt. Die Gallenblase wird herausgelöst und mithilfe eines Kunststoffbergbeutels entfernt.


Nachsorge

Sie können in der Regel am ersten oder zweiten Tag nach der Operation nach Hause. Bei erschwerten Bedingungen, zum Beispiel wenn Steine in den Gallenwegen sein können, werden die Laborwerte nachkontrolliert. In seltenen Fällen können Steine in den Gallenwegen auch durch die Gastroenterologie mittels Spiegelung über den Magen-Darmtrakt geborgen werden.

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