Was ist ein Handgelenksganglion?
Ein Ganglion ist eine gutartige, mit Flüssigkeit gefüllte Zyste (= Ausstülpung einer Gelenkkapsel). Tritt es im beuge- oder streckseitigen Bereich des Handgelenks auf, spricht man von einem Handgelenksganglion, im Volksmund «Überbein» genannt.
Ursache
Ganglien entstehen häufig durch Überbelastung oder wenn es bereits zu verschleissbedingten Veränderungen gekommen ist. Oftmals treten sie bei Patientinnen und Patienten mit einem hyperlaxen Bandapparat auf.
Symptome und Beschwerden
Die Leitsymptome sind eine sichtbare Schwellung und Schmerzen, wenn das Handgelenk belastet oder stark abgewinkelt wird. Dabei bildet sich eine sicht- und tastbare prall-elastische bis harte Schwellung. Solche Schwellungen können zu Einschränkungen im Alltag führen und schmerzhaft sein. Die Grösse eines Ganglions kann sich oft stark verändern, und unter konservativer Therapie kommt es nicht selten zu einer Besserung. Eine vollständige Rückbildung ist im Bereich der Hand und des Handgelenks jedoch eher selten.
Sind Ganglien bei der Untersuchung weder sicht- noch tastbar, bezeichnet man sie als versteckte oder «okkulte» Ganglien.
Wann ist eine Operation notwendig?
Die Schilderung der Beschwerden, die typische Lokalisation am Handgelenk sowie die gut tastbare Schwellung liefern Hinweise für die Diagnose. Bestätigen kann sie eine Ultraschalluntersuchung. Ergibt diese keinen klaren Befund oder handelt es sich um ein okkultes Ganglion, nehmen wir eine MRI-Untersuchung vor. Im seltenen Fall eines vom Knochen ausgehenden Ganglions ist zusätzlich eine Röntgenuntersuchung notwendig.
Die Art der Behandlung hängt vom Grad der Beschwerden ab. Bei beschwerdefreien Patienten ist es sinnvoll, erst den weiteren Verlauf abzuwarten. Beim Auftreten von Schmerzen stellen wir das Handgelenk mittels einer Manschette ruhig. Zudem setzen wir entzündungshemmende Schmerzmittel ein (medikamentöse Therapie). Bei Wiederauftreten (Rezidiv) oder Fortbestehen der Beschwerden stellt die operative Entfernung des Ganglions die Therapie der Wahl dar.
Welche Operationstechnik wird angewendet?
Bei der Operation nehmen wir einen kleinen Hautschnitt über dem tastbaren Ganglion vor und präparieren den Zystensack unter optischer Vergrösserung mittels Lupenbrille schrittweise bis zum Ursprung des Ganglions heraus, Anschliessend tragen wir ihn inklusive Ganglionstiel unter Schonung der umliegenden Strukturen abgetragen. Das Risiko, dass sich nach der Operation erneut ein Ganglion bildet, liegt bei ca. 10 bis 15 %.
Nachsorge
Nach der Operation stellen wir das Handgelenk für drei Wochen mittels einer Manschette ruhig, damit sich im Bereich der Handgelenkkapsel eine stabile Narbe bilden kann. Danach wird das Handgelenk manchmal mit ergotherapeutischer Unterstützung mobilisiert, um die Beweglichkeit zu verbessern, die nach der Operation oft eingeschränkt ist. Wieder voll belastbar ist das Handgelenk in der Regel nach ungefähr sechs Wochen, wobei dies von der Beanspruchung abhängt.
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