Was ist eine Rhizarthrose resp. Daumensattelgelenkarthrose?
Das Daumensattelgelenk bildet die Basis des Daumens und gibt uns durch seine Position und seinen Bewegungsumfang die Fähigkeit, etwas präzise und auch kräftig zu greifen. Bei der Daumensattelgelenkarthrose resp. Rhizarthrose kommt es wie bei jeder Arthrose zu Knorpelabrieb und in der Folge zu Gelenkverschleiss.
Ursache
Die Arthrose im Daumensattelgelenk ist eine der häufigsten Verschleisserkrankungen der Hand. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Die Ursache ist bis heute unklar. Eine Rolle spielen können hormonelle Einflüsse, beispielsweise im Zusammenhang mit der Menopause, oder eine familiäre Veranlagung. Bei Männern tritt die Rhizarthrose häufig nach Verletzungen wie einem Knochenbruch oder einem Bänderriss auf.
Symptome und Verlauf
Meist macht sich die Erkrankung durch belastungsabhängige Schmerzen bemerkbar, die im Ruhezustand abklingen. Im weiteren Verlauf treten dann typischerweise Schmerzen, Schwellungen und Kraftverlust beim Greifen und bei Drehbewegungen (Öffnen eines Türschlosses oder einer Flasche) auf. Diese Schmerzen können so stark sein, dass sie auch in Ruhe nicht mehr vollständig zurückgehen und auch in der Nacht anhalten.
Durch die Lockerung der Gelenkbänder kann es zu einer Fehlstellung des Daumens kommen. Eine weitere Auswirkung des Verschleisses im Daumensattelgelenk ist die voranschreitende Zerstörung des Gelenks. Im Endstadium kommt es häufig zu einer meist schmerzarmen Einsteifung.
Behandlung / Operation
Wann ist eine Operation notwendig?
Bei leichten bzw. beginnenden Beschwerden ist eine befundangepasste Therapie mit Schienenbehandlung möglich, welche die Symptome bei Belastung lindert. Zusätzlich helfen schmerz- und entzündungshemmende Medikamente. Darüber hinaus können in der Ergotherapie gelenkschützende oder -stabilisierende Bewegungen erlernt werden.
Sollten die Beschwerden weiterhin anhalten, hilft vorübergehend eine lokale Kortisoninfiltration in das Daumensattelgelenk. Wenn die Beschwerden das Alltagsleben trotz dieser konservativen Massnahmen stark einschränken, sollte eine Operation ins Auge gefasst werden.
Welche Operationstechnik wird angewendet?
In den meisten Fällen führen wir eine sogenannte Trapezektomie durch. Dabei entfernen wir das grosse Vieleckbein und hängen den Daumenstrahl mit Hilfe einer Sehne auf. Diese Aufhängung erfolgt mit der langen Daumenabspreizsehne (APL-Sehne) oder mit der Hälfte der speichenseitigen Handgelenkbeugesehne (FCR-Sehne).
Wenn die Kraft erhalten bleiben soll, stellt die Versteifung des Daumensattelgelenks mit einer Platte (Arthrodese) eine Option dar. Die Beweglichkeit des Gelenks wird dadurch allerdings aufgehoben und ein flaches Ablegen der Hand ist nicht mehr möglich.
Kontrolle / Nachsorge
Nach der Operation stellen wir den Daumen in einer Unterarmschiene mit Daumeneinschluss ruhig. Eine Ergotherapeutin oder ein Ergotherapeut ersetzt diese nach 2 bis 5 Tagen durch eine Rhizarthroseschiene. Diese Schiene muss für 3 bis 4 Wochen getragen werden. Bewegungsübungen aus der Schiene heraus sind während dieser Zeit jedoch gestattet. Insgesamt dauert es 4 bis 6 Monate, bis eine gute Beweglichkeit und ausreichende Kraft wiedererlangt sind.
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