Ein Hodentumor kann gut- oder bösartig sein. Bei neu auftretenden Vergrösserungen oder Verhärtungen der Hoden sollte deshalb stets eine ärztliche Beurteilung erfolgen. Hodenkrebs (Hodenkarzinom) ist leider nicht selten und kann jüngere und ältere Männer betreffen.
Für die Entstehung eines Hodentumors sind wahrscheinlich vorwiegend angeborene Entwicklungsstörungen verantwortlich. Bei Störungen bei der Senkung des Hodens in den Hodensack (Maldescensus testis) besteht ein 15- bis 45-fach erhöhtes Risiko.
Zusätzliche Risikofaktoren können sein:
Hodentumor bei erstgradigen Verwandten
bereits vorgekommener Hodentumor auf der Gegenseite
selten HIV-Infektionen
Häufigkeit
Hodentumore sind die häufigste Krebsart bei jungen Männern und machen rund 1 bis 1,5 % aller Krebsfälle bei Männern aus. Krebsarten, welche auf Zellen der Keimbahn des Mannes zurückzuführen sind – sogenannten Seminome und Teratokarzinome – haben dabei den frühesten Altersgipfel. Hodentumore entpuppen sich nicht selten auch als Ableger (Metastasen) einer Krebserkrankung, welche von einem anderen Organ ausgeht.
Symptome und Beschwerden
Hodentumore führen in den allermeisten Fällen zu einer Verhärtung und Vergrösserung des betroffenen Hodens. Schmerzen treten eher selten oder erst in fortgeschrittenen Stadien auf. Das führt dazu, dass diese Tumore eher spät entdeckt werden.
Selten können Hodentumore, die hohe Mengen von Hormonen produzieren, zu Symptomen wie Wachstum des Brustdrüsengewebes oder sogar Milchaustritt aus der Brustdrüse führen.
Grundsätzlich sind die Heilungschancen bei frühzeitig entdecktem Hodenkrebs sehr gut. In den allermeisten Fällen ist eine chirurgische Entfernung des betroffenen Organs notwendig.
Diagnose
Eine genaue körperliche Untersuchung ist unabdingbar. Entscheidend in der Diagnosestellung ist ein Ultraschall-Untersuchung des Hodens. Sogenannte Tumormarker, also Stoffe im Blut, welche auf das Vorliegen eines Hodentumors hinweisen können, sollten ebenfalls entnommen werden.
Eine Computertomographie des Brustkastens und des Rumpfes ist sinnvoll, um mögliche Ableger zu erheben. Diese können bei Hodentumoren nicht selten in Lymphdrüsen oder Lungen auftreten.
Behandlung
Bei der Behandlung von Hodenkrebs ist die Entfernung des betroffenen Hodens essentiell.
Wenn Ableger vorhanden sind, muss in der Regel eine anschliessende Chemotherapie durchgeführt werden. Teilweise müssen nach einer Chemotherapie immer noch aktive Ableger nochmals chirurgisch entfernt werden. Durch den Erfolg der Chemotherapie, welche sich bei der Behandlung der Hodentumore etabliert hat, ist die Strahlentherapie eher in den Hintergrund getreten.
Insgesamt sind die Heilungs- bzw. Überlebensraten bei Hodenkrebs, insbesondere bei rechtzeitigem Therapiebeginn, mit über 90 % sehr hoch.
Nachsorge
Die Nachsorge bei Hodenkrebs ist sehr wichtig. Diese wird in regelmässigen Abständen mit körperlichen, laborchemischen, sonographischen und computertomographischen Untersuchungen durchgeführt.
Die Dauer dieser Nachsorge ist unterschiedlich und muss von Fall zu Fall bestimmt werden. Eine Nachsorge während 10 Jahren wird jedoch bei jedem Hodentumor empfohlen.
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