Analer Juckreiz / Pruritus – unangenehm und schmerzhaft
Analer Juckreiz ist absolut unangenehm und kann sogar richtig schmerzen. Menschen spüren diesen Juckreiz so sehr, weil der Anus und die Gegend um den Anus mit sehr vielen Sinneszellen ausgestattet sind. Ursachen für analen Pruritus gibt es viele, das macht die Abklärung und die Therapieplanung sehr schwer. Von Patientinnen und Patienten ist daher viel Geduld gefordert. Die Dunkelziffer ist sehr hoch, durch Scham aber durch Resignation nach langen, frustrierenden Therapiezyklen.
Ursache
Als nicht spezifisches Symptom unterschiedlichster Erkrankungen ist der anale Juckreiz keine Krankheit an sich. Dazu gehören Infektionen, Allergien, eine Unmenge hautärztlicher Erkrankungen und vieles mehr.
Häufigkeit
Insgesamt ist der anale Pruritus keine häufige Erkrankung, aber in Zentren wie dem Kantonsspital Winterthur regelmässig diagnostiziert und behandelt. Scham und Resignation nach erfolglosen Therapien sorgen für eine hohe Dunkelziffer.
Symptome und Beschwerden
Das Auftreten des analen Juckreiz erfolgt ständig oder immer wieder. Beschwerden erstrecken sich von leichtem Jucken/Brennen bis hin zu stärksten Schmerzen.
Untersuchung
Nicht nur wegen der Beschwerden, sondern auch wegen der Scham ist die fachärztliche Untersuchung sicher unangenehm. Im Normalfall genügt eine Inspektion. Wenn die Beschwerden es zulassen, gehören eine Austastung des Enddarms und eine Enddarmspiegelung zur Abklärung. Als Ergänzung können dann noch Abstriche und Biopsien hinzukommen.
Behandlung
Prinzipiell gibt es einen konservativen und einen operativen Therapieansatz. Die konservative Therapie beinhaltet Weglassen von Hygieneartikeln und Umstellung auf allergenfreie Produkte. Zudem können verschiedenen Salben und Cremes den Juckreiz minimieren oder sogar die Grunderkrankung ausheilen lassen. Als Ergänzung können weitere Medikamente zum Einsatz kommen, alles massgeschneidert je nach Grunderkrankung und Leidensdruck.
Kontrolle / Nachsorge
Bei jeder Therapie sind Kontrollen notwendig. Je nach Grunderkrankung und Leidensdruck begrüsst man die Patientinnen und Patienten regelmässig in der proktologischen Sprechstunde, um Therapien anzupassen oder weiterführende Abklärungen zu planen.
Schmerzen sind durch die hohe Nervenanzahl am Anus normal, daher sollten die verordneten Schmerzmittel grosszügig eingenommen werden. Ein weicher Stuhlgang erleichtert natürlich auch die Zeit der Heilung.
Bei Problemen und Sorgen empfehlen wir, sich rechtzeitig zu melden, um Verunsicherungen früh aus dem Weg zu räumen.
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