Was ist ein Kahnbeinbruch?
Das Kahnbein ist einer von acht Handwurzelknochen und liegt auf der Daumenseite des Handgelenks. Durch seine Form und die Lage ist es der für die Stabilität des Handwurzelknochengefüges wesentlichste Bestandteil. Der Kahnbeinbruch ist der häufigste Bruch im Bereich der Handwurzel und der zweithäufigste des Handgelenks nach dem Bruch der körperfernen Speiche (distaler Radius).
Ursache
Zu einem Bruch des Kahnbeins kommt es meist im Rahmen eines Sturzes, wenn man sich reflexartig mit der Hand abstützen will. Das Kahnbein stösst dabei an der streckseitigen Speichenkante an und bricht dadurch meist im mittleren Drittel.
Symptome und Beschwerden
Typisch für den Bruch ist eine schmerzhafte Schwellung im Bereich der sogenannten Tabatiere zwischen Speiche und der Basis des Daumen-Mittelhandknochens. Nur selten findet sich ein Bluterguss.
Weil die Blutgefässe körperfern in den Knochen eintreten, heilen die Brüche im körpernahen Drittel des Kahnbeins am schlechtesten. Ohne eine Behandlung des Bruchs bleibt die Heilung meist aus, und es entsteht eine sogenannte Scaphoidpseudarthrose. Daher sind eine frühe Diagnosestellung durch klinische Untersuchung, Röntgen und manchmal auch Computertomographie sowie eine passende Therapie wichtig.
Wann ist eine Operation notwendig?
Ein körperferner Bruch des Kahnbeins kann meist ohne Operation innerhalb von 6 bis 8 Wochen ausheilen, wenn ein spezieller Kahnbeingips angelegt wird. Bei einem unverschobenen Bruch im mittleren Drittel beläuft sich die Ruhigstellungszeit in der Regel auf 10 bis 12 Wochen.
In diesem Fall lässt sich das Kahnbein alternativ mit einer speziellen Schraube operativ stabilisieren. Ein körpernaher Bruch sollte fast immer operiert werden, da sonst die Gefahr sehr hoch ist, dass die Heilung trotz konsequenter Ruhigstellung ausbleibt.
Welche Operationstechnik wird angewendet?
Die Verschraubung nehmen wir meist minimalinvasiv über einen kleinen Schnitt an der Beugeseite des Handgelenks mit einer sogenannten känulierten Schraube vor. Diese Schraube kommt vollständig im Knochen zu liegen und muss nach Ausheilung des Bruchs meist nicht entfernt werden. Bei einem körpernahen Bruch erfolgt die Verschraubung von der Streckseite her, um das meist kleine Fragment besser zu erreichen.
Nachsorge
Nach der Verschraubung reicht eine Ruhigstellung in einer Handgelenksmanschette während 4 Wochen meist aus. Eine Belastung der Hand ist jedoch erst nach frühestens 8 Wochen möglich bzw. gestattet. Den Heilungsverlauf dokumentieren wir durch Röntgenaufnahmen und/oder eine weitere Computertomographie.
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