Magenkrebs ist ein bösartiger (maligner) Tumor im Magen. Bei etwa 95 % der Fälle handelt es sich um Adenokarzinome, welche aus Drüsenzellen der Magenschleimhaut entstehen .
Häufig liegt dem Adenokarzinom eine Magenschleimhautentzündung mit dem Bakterium Helicobacter pylori zu Grunde. Aber auch Magenpolypen verändern sich bisweilen bösartig und sollten daher entfernt werden. Ein Adenokarzinom des Magens entwickelt sich mit grosser Wahrscheinlichkeit entweder, wenn die Polypen aus Drüsenzellen bestehen und mehr als zwei Zentimeter Durchmesser haben oder andererseits, wenn mehrere Polypen vorhanden sind.
Häufigkeit
Jedes Jahr diagnostiziert man in der Schweiz bei etwa 880 Patientinnen und Patienten Magenkrebs. Das macht etwa 2 % aller Krebserkrankungen aus. 63 % der Erkrankten sind Männer, 37 % Frauen. Des weiteren kommt Magenkrebs bei älteren Personen häufiger vor: so sind rund 90 % der Betroffenen zum Diagnosezeitpunkt 50 Jahre oder älter.
Symptome und Beschwerden
Im Frühstadium treten manchmal unspezifische Symptome oder aber auch brennende Bauchschmerzen wie bei einem Magengeschwür auf. Wenn also anhaltende Beschwerden eines Magengeschwürs unter Behandlung bestehen, sind weitere Abklärungen sinnvoll. Blutarmut, die durch immer wiederkehrende kleine Blutungen aus dem Magenkrebs entsteht, löst oft Symptome wie Müdigkeit, Schwächegefühl und Schwindel aus. Selten erbrechen die Betroffenen überdies viel Blut (Hämatemesis) oder scheiden schwarzen Stuhl aus (Meläna).
Diagnose
Eine Magenspiegelung ist das beste diagnostische Verfahren. Damit betrachtet man den Magen direkt von innen, sucht nach Helicobacter pylori und entnimmt bei Bedarf Gewebeproben (Biopsien) für eine Untersuchung unter dem Mikroskop. Ist der Krebs diagnostiziert, führt man eine Computertomographie von Lunge und Bauch durch, um festzustellen, ob sich der Krebs bereits auf Lymphknoten oder andere Organe ausgebreitet hat. Wenn diese Untersuchung keine Ausbreitung auf andere Organe nachweist, wird danach eine endoskopische Ultraschalluntersuchung durchgeführt, um die Tiefe des Tumors in der Magenwand zu bestimmen.
Behandlung
Die Behandlung legt man anhand des Krankheitsstadiums fest. Die Therapie erfolgt entweder mittels alleiniger Operation oder in Kombination mit einer Chemotherapie. Selten kommt darüber hinaus auch eine Strahlentherapie zur Anwendung. Wenn sich der Krebs bereits über den Magen und die lokalen Lymphknoten hinaus ausgebreitet hat, ist die Heilung der Krankheit durch eine Operation nicht möglich. Trotzdem kommt in bestimmten Fällen eine Operation zur Linderung der Symptome in Frage.
Operation
Je nach Lage des Tumors im Magen und der Tumorart ist entweder die Entfernung des gesamten Magens notwendig, oder man belässt einen kleinen Magenrest. Zusätzlich werden routinemässig die Lymphknoten um den Magen entfernt. Die Rekonstruktion der Magen-Darm-Passage erfolgt mit einer Dünndarmschlinge.
Nachsorge
Wenn vor der Operation eine Chemotherapie durchgeführt wurde, wird diese nach der Operation normalerweise weitergeführt.
Die Nachsorgeuntersuchungen werden vom Tumorboard und vom behandelnden Arzt individuell festgelegt. Da der Magen nach der Operation grösstenteils oder komplett fehlt, sollte die Nahrungsaufnahme auf mehrere kleine Mahlzeiten verteilt werden.
Regelmässig müssen der Vitamin-B12- und der Eisenspiegel im Blut kontrolliert und gegebenenfalls substituiert werden.
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