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Morbus Scheuermann

Die Morbus Scheuermann-Erkrankung ist eine Wachstumsstörung der jugendlichen Wirbelsäule. Meist betrifft sie die mittlere und untere Brustwirbelsäule, mitunter auch die obere Lendenwirbelsäule.

Ursache

Die Ursache des Morbus Scheuermann ist unklar. Meistens assoziiert man sie mit Hochwuchs und einer Haltungsstörung. In der Regel kommt es zu einer Buckelbildung der Brustwirbelsäule, welche durch aktives Aufrichten der Wirbelsäule nicht mehr korrigiert werden kann.

Darüber hinaus tritt die Erkrankung deutlich gehäuft bei jugendlichen Sportlerinnen und Sportlern auf, welche die Wirbelsäule in gebückter Position stark belasten (Skirennen, Skispringen, Unihockey).

Aufgrund einer vermehrten Belastung der Vorderseite der Wirbelsäule kommt es zu Schäden an den Verbindungen zwischen Bandscheibe und Wirbelkörper. Dabei beschädigt man die Wachstumszone an den Wirbelkörperkanten, wodurch die Wirbelkörper vorne langsamer und keilförmig wachsen. Deshalb kommt es zu einer Rundrücken- bzw. Buckelbildung der Brustwirbelsäule.


Häufigkeit

Die Morbus Scheuermann-Erkrankung tritt in rund 1 Prozent der Jugendlichen auf. Mädchen und Jungen sind gleich häufig betroffen. Die Erkrankung beginnt meist zum Zeitpunkt des pubertären Wachstumsspurts des Rückens. Bei Mädchen ist dies zwischen dem 11. und 15. Lebensjahr, bei Knaben vom 12. bis 17. Lebensjahr.


Symptome und Beschwerden

Die meisten Jugendlichen sind zur Zeit des Fehlwachstums beschwerdefrei. Die Vorstellung bei der Kinderärztin, beim Kinderarzt oder in der kinderorthopädischen Sprechstunde erfolgt meistens aufgrund des kosmetisch auffälligen Rundrückens. Manchmal entdeckt man den Morbus Scheuermann auch anlässlich einer Vorsorgeuntersuchung.

Wenn die Erkrankung den unteren Teil der Wirbelsäule betrifft (sogenannt nicht-typisches Morbus Scheuermann), bestehen oftmals auch deutliche Schmerzen.


Diagnose

Im Untersuch beobachtet man das seitliche Profil der Wirbelsäule genau und klärt ab, ob die Fehlstellung durch aktives Aufrichten ganz korrigiert werden kann. Das ist beispielsweise beim Hohl-Rund-Rücken der Fall.

Wenn hingegen einzelne Teile der Wirbelsäule auch in korrigierter Position einen leichten Buckel aufweisen, spricht man von einem fixierten Rundrücken. Hier erfolgt dann meist die radiologische Abklärung. Auf dem Röntgenbild sieht man dann typische Formveränderungen der Wirbelkörper und misst das Ausmass der Fehlstellung.


Behandlung

Bei einer geringen Ausprägung der Erkrankung ist eine Physiotherapie zur Instruktion von Kräftigungsübungen und Haltungsgymnastik meist ausreichend. Sportliche Aktivitäten, welche die Wirbelsäule stark belasten, sollten über eine gewisse Zeit eingeschränkt werden.

Falls das nicht zu einer Verbesserung führt und die Buckelbildung ausgeprägt ist, wird ein Stützkorsett verordnet. Ein solches Stützkorsett kann die Buckelbildung auch beim Jugendlichen mit schon etwas fortgeschrittenem Wachstum meist noch etwas korrigieren.

Ein Korsett kann beim nicht-typischen Scheuermann auch eine erhebliche Verbesserung der Schmerzen bringen.


Operation

Bei ausgeprägtem Rundrücken mit erheblicher Einschränkung und Schmerzen kann zum Begradigen der Buckelbildung eine operative Korrektur erfolgen. Wie bei der Skoliose werden dabei die betroffenen Wirbelkörper in korrigierter Position versteift.

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