Narbenbehandlung
Die Ausbildung einer Narbe ist jedoch abhängig von verschiedenen Faktoren:
- Narben nach Operationen entstehen durch präzis angelegte Schnitte und sind in der Regel schmal und unauffällig. Häufig werden die Schnitte von einem plastischen Chirurgen an unauffälligen Stellen platziert.
- Es kommt jedoch auch vor, dass Narben breit, auffällig oder übergross werden. So können Gewebezerreissungen, Verbrennungen oder Infektionen zu ausgedehnten, problematischen und auch schmerzhaften Narben führen.
- Eine angeborene (genetische) Veranlagung zu überschiessender Narbenbildung kann dazu führen, dass die Narbenbildung auch nach einer fachgerechten und komplikationslosen Operation nicht zufriedenstellend verläuft. Hier werden überschiessende Narben von Keloiden unterschieden.
Je nach Ort der Narbenbildung können auch erhebliche Funktionseinschränkungen resultieren. Deshalb ist es in jedem Fall notwendig, zunächst das genaue Problem und die genaue Ursache der Narbenbildung zu ergründen, damit der plastische Chirurg eine gezielte Narbenbehandlung durchführen kann.
Die Massnahmen reichen von Narbenmassage und Narbensalben über Silikonfolien und Injektionstherapien bis zur chirurgischen Behandlung und zu Bestrahlungen. Eine massgeschneiderte Therapie ist für den Erfolg der Behandlung essenziell.
Wann sollte eine Narbe behandelt werden?
Narben gehören bei jeder chirurgischen Therapie dazu und lassen sich bei Operationen nicht vermeiden. Gelegentlich wird eine Narbe jedoch sehr breit, dick, wulstig oder zieht sich zusammen. Manchmal juckt sie sehr stark, schmerzt oder verursacht Einschränkungen in der Beweglichkeit.
In der Regel geht einer problematischen Narbenreifung eine Störung der Wundheilung voraus. Narben können sich jedoch auch ohne Komplikationen stark vergrössern (hypertrophe Narbe, überschiessende Narbe) oder sogar tumorartige Wucherungen (Keloid) nach Bagatellverletzungen erzeugen. Manchmal ist eine Narbe aber auch nur «nicht schön». In einigen Fällen kann hier die plastische Chirurgie helfen, sie zu korrigieren.
Die Kosten der Behandlung von funktionseinschränkenden und/oder schmerzhaften Narben werden in der Regel von der Kranken- oder Unfallversicherung übernommen. Nach einer Untersuchung durch die Spezialistin oder den Spezialisten ist dennoch meist eine schriftliche Kostengutsprache erforderlich.