Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Das Erleben von schweren Unfällen, Gewalt, Naturkatastrophen, technischen Katastrophen, Krieg oder Folter ist extrem belastend. Man bezeichnet solche Erlebnisse als Traumata. Diese rufen häufig kurzfristig heftige emotionale Reaktionen wie Angst, Hilflosigkeit oder Entsetzen hervor.
Ursache
Eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) entsteht oft als Reaktion auf ein oder mehrere traumatische Ereignisse, wie etwa schwere Unfälle, Naturkatastrophen, Gewaltakte oder Erfahrungen in Kriegsituationen.
Häufigkeit
Mehr als die Hälfte der Menschen erlebt mindestens ein traumatisches Ereignis in ihrem Leben. Von diesen entwickeln 10 % eine PTBS. Bei Frauen tritt die Störung doppelt so häufig auf wie bei Männern. Oft treten mit einer PTBS weitere Probleme wie Depressionen, Angststörungen, psychosomatische Störungen, Medikamenten-, Alkohol- oder Drogenmissbrauch auf.
Mehr als die Hälfte der Menschen erlebt mindestens ein traumatisches Ereignis in ihrem Leben. Von diesen entwickeln 10 % eine posttraumatische Belastungsstörung.
Symptome und Beschwerden
Typische Symptome einer posttraumatische Belastungsstörung sind:
- wiederkehrende Erinnerungen an das Trauma
- Versuche, alles zu vergessen und zu vermeiden, was mit dem Erlebten zusammenhängt
- Angespanntheit und Nervosität
- die Gefühle sind taub und fremd
- Angst, Schlaflosigkeit oder Schreckhaftigkeit
Kurzfristig treten solche Stresssymptome häufig auf. Das ändert sich meist rasch, und sie klingen in der Regel nach einigen Tagen oder Wochen ab. Wenn solche Symptome jedoch andauern oder sich gar verstärken, kann dies ein Hinweis auf die Entwicklung einer posttraumatischen Belastungsstörung sein.
Behandlung
Eine PTBS sollte von psychiatrisch oder psychologisch und psychotherapeutisch behandelt werden. Je nach Person und Ausprägung der Erkrankung kommen, angepasst an die Bedürfnisse des Betroffenen, verschiedene therapeutische Elemente zum Einsatz.
Psychotherapie
Im Rahmen einer vertrauensvollen therapeutischen Beziehung wird die Patientin oder der Patient angeleitet, sich mit Hilfe von sogenannten Expositionsverfahren mit dem traumatischen Erlebnis auseinanderzusetzen und die damit verbundenen unangenehmen Emotionen noch einmal zu durchleben. Durch eine solche Auseinandersetzung nehmen die Symptome der PTBS ab.
Medikamente
Antidepressiva können je nach Ausprägung der Beschwerden hilfreich sein, um die oft sehr quälenden Symptome (Ängste, Schlafstörungen, Wiedererleben des Traumas, Nervosität) zu lindern.
Weitere Behandlungselemente
Je nach Person kann auch Physiotherapie, Ergotherapie oder sozialarbeiterische Unterstützung hilfreich sein. Es ist wichtig, auch Angehörige in die Behandlung miteinzubeziehen.
Haben Sie Kinder?
Die Leiden der Kinder infolge eines Unfalles/einer Erkrankung eines Elternteiles werden oft unterschätzt. Diese versuchen, ihre Ängste vor den Eltern zu verbergen, um sie zu schonen. Es ist wichtig, dass auch sie die Möglichkeit haben, über ihre Sorgen zu sprechen und Unterstützung erhalten.
Prognose
Der Krankheitsverlauf ist sehr individuell. Wenn die PTBS früh erkannt wird und die Betroffenen professionelle Unterstützung durch ausgebildete Fachleute erhalten, ist die Prognose günstig. Da Betroffene jedoch häufig alles vermeiden, was mit dem Trauma zu tun hat, sprechen viele von ihnen nicht mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt über die Probleme. So bleibt eine PTBS leider häufig über viele Jahre unbehandelt und wird chronisch.
Kontakt
Falls Sie nach dem Austritt aus dem Spital allenfalls auftretende Stresssymptome als belastend empfinden und eine psychiatrische bzw. psychologische Beratung wünschen, können Sie mit der Psychiatrischen Poliklinik der Integrierten Psychiatrie Winterthur (ipw) Kontakt aufnehmen:
Integrierte Psychiatrie Winterthur – Zürcher Unterland
Psychiatrische Poliklinik
Haldenstrasse 63
Postfach 144
8408 Winterthur
Tel. 052 266 28 84
Fax 052 266 45 13
psychpol@ipw.zh.ch
Für Kinder und Jugendliche
Sozialpädiatrisches Zentrum SPZ des Kantonsspital Winterthur
Fachstelle Psychotraumatologie
Tel. 052 266 37 13.