Der Scheibenmeniskus ist eine angeborene Fehlanlage/Variante, bei welcher der sichelförmige Meniskus im Kniegelenk als Scheibe angelegt ist und die Aussparung in der Mitte fehlt. Das führt gelegentlich zu Beschwerden.
Ein Scheibenmeniskus ist angeboren. Es gibt jedoch verschieden starke Ausprägungen. Beispielsweise ist er verschieden dick, entspricht einer kompletten Scheibe oder hat auch noch eine kleine Aussparung.
Anatomie des Meniskus
Ebenfalls kann die seitliche Befestigung unterschiedlich ausgebildet sein. Aufgrund dessen haben einige Kinder und Jugendliche mit einem Scheibenmeniskus Beschwerden, andere hingegen überhaupt nicht.
Querschnitt des Meniskus
Häufigkeit
Ein Scheibenmeniskus besteht in rund 1 bis 3 % der Menschen und betrifft fast immer die Aussenseite des Knies. In asiatischen Ländern kommt er deutlich häufiger vor. In ca. 15 bis 20 % der Fälle sind beide Knie betroffen.
Symptome und Beschwerden
Beschwerden aufgrund eines Scheibenmeniskus treten selten vor dem 6. Lebensjahr auf. Durch das höhere Körpergewicht und stärkere Beanspruchung der Knie kommt es dann zu Rissen oder einer Instabilität des Meniskus.
Typische Beschwerden sind:
Schmerzen, Hinken
Schnappen des Knies
Blockierung oder Gefühl des gelegentlichen Wegknickens
Unfähigkeit, Knie ganz zu strecken
Schwellung des Knies
Viele Kinder haben nichtsdestotrotz überhaupt keine Beschwerden.
Diagnose
Typischer Scheibenmeniskus in der MRI-Untersuchung (Pfeil). Auf der Innenseite im Vergleich ein normaler Meniskus (gepunkteter Pfeil).
Bei ganz klaren Beschwerden aufgrund des Scheibenmeniskus stellt man die Diagnose meist durch eine fachärztliche Untersuchung des Knies.
Starkes Beugen oder Strecken löst meist ein Schnappen des Knies aus, manchmal ist es auch nicht möglich, das Knie durch den Scheibenmeniskus ganz zu strecken.
Bei deutlicher Ausprägung findet man im Röntgenbild Anzeichen eines Scheibenmeniskus: es besteht ein breiterer Gelenkspalt auf der Aussenseite und die äussere Knierolle ist weniger rund geformt.
Zum Bestätigen der Diagnose ist eine MRI-Untersuchung notwendig. Dort kann die Ausbildung des Meniskus sehr gut gesehen werden.
Behandlung
Eine gute nicht-operative Behandlung für einen Scheibenmeniskus existiert nicht. Bei nur gering ausgeprägten Symptomen darf deshalb sicher einmal der Verlauf abgewartet werden.
Bei regelmässigen Schmerzen und Einschränkungen ist eine Operation jedoch sinnvoll. Eine solche Operation kann meistens durch kleine Schnitte mit einer Kniegelenkspiegelung (Arthroskopie) erfolgen.
Der innere Teil des scheibenförmigen Meniskus wird mit Spezialinstrumenten entfernt, bis er ebenfalls eine Hufeisenform aufweist. Falls die Restknorpelscheibe weiterhin ins Gelenk eingeklemmt wird und zu wenig stabil an der Knieaussenseite anhaftet, wird der Meniskus mit Ankern befestigt.
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