Tumorerkrankungen der Scheide sind sehr selten. Je nachdem, welcher Zelltyp die Veränderung auslöst, unterscheidet man verschiedene Formen von Scheidenkrebs. Der mit über 90 % häufigste bösartige Tumor der Scheide heisst in der Fachsprache Plattenepithelkarzinom. Bei frühzeitiger Prognose ist das Vaginalkarzinom gut behandelbar.
An der Ursache für die Entstehung von Scheidenkrebs forscht man immer noch. Als hauptsächlichen Risikofaktor nennen die Forscher eine Infektion mit einem Humanen Papilloma-Virus (vor allem HPV-Typ 16). Die Übertragung von HP-Viren geschieht vorwiegend beim Geschlechtsverkehr. Allerdings lösen sie nur selten eine bösartige Veränderung aus. Als weitere Risikofaktoren nennen Forscher frühen ersten Geschlechtsverkehr, häufigen Partnerwechsel (Geschlechtsverkehr) sowie das Rauchen.
Als hauptsächlicher Risikofaktor für Scheidenkrebs gilt eine Infektion mit Humanen Papillomaviren (vor allem HPV Typ 16).
Häufigkeit
Scheidenkrebs kommt sehr selten vor. Dementsprechend diagnostiziert man von 100’000 Frauen durchschnittlich pro Jahr bei einer bis maximal drei Frauen ein Plattenepithelkarzinom der Scheide. Ferner sind die meisten Patientinnen bei der Diagnose bereits im fortgeschrittenen Alter.
Symptome und Beschwerden
Wie bei den meisten Krebserkrankungen verursachen auch Scheidenkarzinome oft erst in einem späteren Stadium Beschwerden. Ein mögliches erstes Anzeichen kann eine leichte Blutung oder verstärkter Ausfluss sein. Diese Symptome können aber auch eine harmlosere Ursache haben. In der Regel verursacht ein Scheidenkarzinom keine Beschwerden. Deshalb wird es häufig bei der regelmässigen Vorsorgeuntersuchung bei der Frauenärztin bzw. beim Frauenarzt festgestellt.
Diagnose
Erhärtet sich aus der mikroskopischen Untersuchung des Zellabstrichs ein Verdacht, stehen verschiedene Untersuchungsmöglichkeiten zur Verfügung, um eine zuverlässige Diagnose zu erhalten und die richtigen Schritte in die Wege zu leiten.
Lupenvergrösserungsuntersuchung (Kolposkopie)
Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie)
Für die weitere Behandlung sind die Ausbreitung sowie die Krebsart wichtig. Deshalb werden zusätzlich meist folgende Untersuchungen durchgeführt:
Anamnese und körperliche Untersuchung
Ultraschalluntersuchung
Spiegelung der Harnwege und des Darms
Behandlung
Die Behandlung wird individuell auf die jeweilige Patientin abgestimmt. In Frage kommen entweder ein operativer Eingriff oder eine Bestrahlung. Unter Umständen wird überdies eine Kombination der beiden Therapien empfohlen. Eine Chemotherapie hingegen ist beim Vaginalkarzinom eher selten und höchstens im fortgeschrittenen Stadium erforderlich.
Operation
Bei der Operation soll bösartiges Gewebe möglichst vollständig entfernt werden und gleichzeitig das umliegende gesunde Gewebe und die benachbarten Organe erhalten werden. Je nach Fortschritt der Erkrankung sowie nach Grösse und Ausbreitung des Tumors ist das jedoch nicht immer möglich. In solchen Fällen lässt sich die Scheide auf Wunsch der Patientin mit einer plastischen Operation wiederherstellen.
Nachsorge
Regelmässige Nachkontrollen bei der Ärztin oder beim Arzt schenken Gewissheit über den Erfolg der Behandlung bzw. ein beruhigendes Gefühl, dass bei einer weiteren Veränderung frühzeitig reagiert werden kann.
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