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Syphilis / Lues / Harter Schanker

Syphilis ist eine sexuell übertragbare Erkrankung, die durch das Bakterium Treponema pallidum ausgelöst wird. Kurz nach Ansteckung bildet sich oft ein schmerzloses Schleimhautgeschwür (Ulkus) am Ort des Kontaktes (Scheide, Penis, anal, oral) und die Lymphdrüsen vergrössern sich. Unbehandelt kann die Erkrankung chronisch verlaufen und auch Haut, Gehirn und innere Organe befallen. Das Risiko einer Infektion kann man durch geschützten Geschlechtsverkehr (Kondom) reduzieren. Die Behandlung einer Luesinfektion erfolgt in der Regel mit Penicillin.

Ursache

Auslöser der Syphilis ist das Bakterium Treponema pallidum. Die Übertragung geschieht am häufigsten direkt bei Sexualkontakten, bei denen die Bakterien durch kleinste Verletzungen in die Schleimhaut eindringen. Darüber hinaus sind Übertragungen von infizierten Müttern auf ihre ungeborenen Kinder möglich. Auch Übertragungen über kontaminierte Spritzen kommen vereinzelt vor, sind allerdings äusserst selten, denn Bluttransfusionen kontrolliert man in der Schweiz systematisch.


Häufigkeit

In den vergangenen 10 Jahren kam es in der Schweiz zu einem stetigen und eindrücklichen Anstieg der Syphilisfälle. 2017 und 2018 wurden schweizweit über 900 neue Syphilisfälle gemeldet, fast 90 % davon betrafen Männer. Ein besonders hohes Risiko haben Männer, die gleichgeschlechtlichen Sex mit wechselnden Sexualpartnern haben. Zudem findet sich eine deutliche Häufung der Infektionen in den Städten Zürich, Genf und Basel.


Symptome und Beschwerden

Die Syphilis verläuft in Stadien. Beim frischen Infekt (Primärstadium) findet man oft ein schmerzloses Schleimhautgeschwür mit lokaler Lymphknotenvergrösserung – je nach Sexualpraktik genital, im Rachen oder am Enddarm. Nach Abheilen des Ulkus folgt das Sekundärstadium mit mehreren Symptomen wie Hautausschlag, Fieber, Kopfschmerzen und vergrösserten Lymphknoten. Darauf folgt eine asymptomatische Latenzphase, die teilweise Jahre anhält. Das Tertiärstadium schlussendlich prägen Hautveränderungen und Beeinträchtigungen der Hirn- und Nervenfunktion sowie des Herz-/Kreislaufsystems.


Diagnose

Im Primärstadium erfolgt die Syphilis Diagnose mit einem Abstrich aus einer Schleimhautveränderung (Ulkus). In den weiteren Krankheitsstadien stellt man die Diagnose im Blut mittels Antikörpernachweis (Serologie). Eine Untersuchung auf Syphilis empfiehlt man einerseits bei den entsprechenden Beschwerden, andererseits auch bei häufig wechselnden Sexualpartnerninnen resp. Sexualpartnern sowie der Diagnose einer anderen sexuell übertragbaren Erkrankung.


Behandlung

Eine Syphilisinfektion behandelt man in der Regel mit einer langwirksamen Penicillinform (Depotpenicillin), welche man intramuskuklär in den Gesässmuskel spritzt. Wenn die Diagnosestellung innert 1 Jahr nach der Infektion erfolgt, ist eine einmalige Antibiotikagabe ausreichend (bei dokumentiertem negativen Test in den letzten 12 Monaten). Hingegen ist bei einer Ansteckung vor mehr als 1 Jahr oder unbekanntem Zeitpunkt eine dreimalige Penicillingabe im Abstand von jeweils 1 Woche notwendig. Wenn das zentrale Nervensystem mitbetroffen ist, verabreicht man das Penicillin intravenös mehrmals täglich über 2 Wochen.


Nachsorge

Nach erfolgter Behandlung wird das Therapieansprechen mit Hilfe von Laborkontrollen kontrolliert. Dazu führt man 3, 6, 12 und 24 Monaten im Blut eine Antikörper-Titerbestimmung durch (entweder RPR oder VDRL). Bei einer Ausheilung der Syphilis kommt es entweder zu einer Negativierung der Antikörperantwort (RPR oder VDRL) oder um einen mindestens 4-fachen Titerabfall. Hingegen sollte bei fehlendem Abfall ein Befall des Nervensystems ausgeschlossen werden.


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