Unter einer chronischen Verstopfung versteht man in der Regel einen zu harten oder zu seltenen Stuhlgang (weniger als 2- bis 3-mal pro Woche). Meistens ist sie begleitet von Winden, dem Gefühl, den Darm nicht vollständig entleeren zu können ohne zu pressen oder gar manuellen Manövern. Es gibt viele Möglichkeiten Ihnen zu helfen, suchen Sie das Gespräch mit uns.
Die Ursachen von Verstopfung können vielfältig sein. Die drei häufigsten sind sicher:
zu wenig Bewegung
ballaststoffarme Ernährung
zu geringe Trinkmenge
Obstipation kann auch durch Medikamente oder in Folge einer Narkose auftreten. Innere und äussere Darmvorfälle können ebenfalls zu Verstopfung führen.
Häufigkeit
Etwa 15 bis 20 % der Bevölkerung sind von Verstopfung betroffen. Je älter die Menschen sind, desto häufiger leiden sie darunter. Menschen, die eine Schmerztherapie mit Morphium benötigen, sind praktisch immer verstopft. Auch Menschen mit gewissen Krankheitsbildern wie z. B. M. Parkinson leiden an chronischer Verstopfung.
Symptome und Beschwerden
Ausser dem harten Stuhlgang können zusätzliche Beschwerden wie Völlegefühl, Appetitlosigkeit, geblähter Bauch oder auch übelriechende Winde auftreten. Bei länger Verstopfung können auch Komplikationen wie Hämorrhoiden, kleine Längsrisse der Analschleimhaut, ein ausgeweiteter Enddarm, ein Darmverschluss oder weitere Erkrankungen dazukommen.
Diagnose
Bei Verstopfung werden im Erstgespräch Fragen gestellt über Ernährungsgewohnheiten, Stuhlfrequenz, Auffälligkeiten von Farbe oder Geruch oder ob Schmerzen vorliegen beim Stuhlen. Sehr hilfreich ist auch ein Stuhlprotokoll in Form eines Tagebuchs.
Zusätzlich wird der Bauch abgetastet, die Darmgeräusche abgehört mit dem Stethoskop und eventuell auch den Enddarm abgetastet. Blutuntersuchungen gehören ebenfalls zur Untersuchung.
Des Weiteren können Untersuchungen wie Darmspiegelung, Ultraschall, oder Verschlussmuskelmessungen für eine genaue Diagnosestellung nötig sein.
Alle genannten Untersuchungen werden am KSW angeboten.
Behandlung
Wichtig ist bei Verstopfung sehr oft die Ernährungsumstellung auf eine ballaststoffreiche Kost. Ebenso ist auf eine genügende Flüssigkeitszufuhr zu achten und Bewegung in den Alltag einzubauen.
Eine Anleitung zur Ausnutzung des gastrokolischen Effekts (Verdauung nach dem Essen) und die Bedeutung des anorektalen Winkels (Fusshocker verwenden) werden geschult. Ziel ist es, einen regelmässigen, weich-geformten Stuhlgang zu erreichen.
Ebenfalls empfehlen wir ein instruiertes Beckenbodentraining, um die neuen Verhaltensmuster einzuüben.
Erst danach sind bei Verstopfung Quellmittel oder Laxantien empfohlen. An dritter Stelle stehen dann die Stimulantien wie etwa CO2–Zäpfchen, Klistiere und Einläufe.
Sprechen Sie die medikamentöse Therapie auf jeden Fall mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt ab. Wichtig ist, dass sie dem Darm Zeit lassen. Es sollte nicht zu viel auf einmal verändert werden.
Wenn die genannten Mittel nicht helfen, braucht es in manchen Fällen auch eine Operation, etwa bei einem Darmvorfall in die Scheide oder einer Darmausstülpung am Anus.
Nachsorge
Den Darm an neue Gewohnheiten zu führen kann etwas länger dauern. Eine Veränderung sollte darum immer circa 4 Wochen durchgeführt werden. Erst dann kann beurteilt werden, ob sie hilft oder nicht.
Nach einer Operation kann es sein, dass der Darm anders reagiert oder von der Narkose noch etwas träge ist. Auch hier beraten wir Sie gerne, welche Massnahmen zu treffen sind und wo Sie sich einfach Zeit lassen können. Am besten bleiben Sie mit uns im Gespräch oder lassen sich bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt beraten.
Steht bei Ihnen eine Behandlung an? Oder möchten Sie einen Ihnen nahestehenden Menschen besuchen? Wir setzen alles daran, dass Sie sich am KSW wohlfühlen.
Wissenswertes für Ihren Aufenthalt und Besuch im KSW
Hier finden Sie Informationen, damit Sie sich bei uns gut zurechtfinden. Falls weitere Fragen bestehen, sind wir gerne für Sie da.