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Mittwoch
16
Februar 2022

15. Tumortage Winterthur: auch virtuell ein voller Erfolg

Die Tumortage Winterthur wurden auf Grund der aktuellen Pandemielage auch in diesem Jahr online durchgeführt. Erfreulicherweise konnten dank der modernen Technik wie 2021 mehr Leute erreicht werden als in früheren Jahren mit einer Live-Veranstaltung. Insgesamt haben sich am 12. Februar 2022 384 Personen eingeloggt. Das gesamte Programm der Tumortage kann noch bis am 31. Mai 2022 kostenlos auf der Website verfolgt werden.

Die 12 Referate aus dem Hauptprogramm und 18 Vorträge aus dem Parallelprogramm konnten am 12. Februar 2022 live mitverfolgt werden. Insgesamt 384 Personen ­–Patientinnen und Patienten, Angehörige sowie sonstige Interessentinnen und Interessenten – haben das vielfältige Angebot genutzt. «Das sind zwar weniger als im vergangenen Jahr, als die Tumortage erstmals virtuell über die Bühne gingen», erklärt Professor Miklos Pless, Chefarzt Medizinische Onkologie und Hämatologie sowie Leiter des Tumorzentrums am Kantonsspital Winterthur (KSW). «Gegenüber all den Jahren, in denen wir live referieren konnten, sind das jedoch rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehr. Wir werden deshalb in Zukunft, wenn immer möglich, die Vorteile beider Veranstaltungsarten nutzen und die Tumortage hybrid durchführen.»

Die 10 wichtigsten Missverständnisse der Onkologie

Im Hauptprogramm ging es vornehmlich um neue Therapieformen. Thematisiert wurden jedoch auch weitere Aspekte wie Psychoonkologie, Immuntherapien oder die «Cancer Survivorship», das Leben mit einer Krebserkrankung. In seinem Referat deckte Professor Pless, der die Tumortage gemeinsam mit dem Leiter des Instituts für Radio-Onkologie am KSW, Professor Daniel R. Zwahlen, organisiert, «die 10 wichtigsten Missverständnisse der Onkologie» auf. Dazu gehört unter anderen die Ansicht, dass psychische Probleme wie Depressionen oder ein mangelndes Selbstwertgefühl Krebs auslösen. Dass Alternativmedizin gleich wirksam sei wie eine Chemotherapie. Oder die Teilnahme an Studien nur propagiert werde, weil die Medizin Versuchskaninchen braucht. «Wir machen stetig Fortschritte», erläutert Professor Pless. «Krebs ist jedoch gerade in den westlichen Gesellschaften weit verbreitet. Zumeist ist ein ‹genetischer Unfall›, das heisst eine zufällige Veränderung im Erbgut, die Ursache. Rauchen und eine ungesunde Ernährung sind jedoch auch häufige Auslöser für Krebserkrankungen.»

Eiweiss und Muskeltraining

Wem eines der Referate im Hauptprogramm nicht zusagte, konnte jederzeit ins Parallelprogramm wechseln, das sich allgemeineren Themen widmete. Neben «Vererbung», «Familienentlastung» und «Big Data» ging es unter anderem um die Frage, wie und bei wem Ernährung und Bewegung in der Krebstherapie helfen kann. In einem gemeinsamen Referat beleuchteten die Ernährungsberaterin Sabine Gäumann und die Physiotherapeutin Martina Schmocker, beide KSW, ernährungsrelevante Aspekte der Krebstherapie. Dabei warnten sie eindringlich vor dubiosen Methoden wie Krebskuren und Krebsdiäten. Wenn Betroffene den Appetit ebenso wie den Geruchs- und Geschmackssinn verlieren oder unter Übelkeit leiden, droht ihnen Mangelernährung und als Folge Muskelschwund. Eine energie- und eiweissreiche Ernährung sowie ein gezieltes Muskeltraining unter Anleitung von Fachpersonen können, so die beiden Expertinnen, das Wohlbefinden merkbar steigern.

Neue Therapien und praxisnahe Tipps

Die Tumortage Winterthur wurden 2022 bereits zum 15. Mal durchgeführt. Die Veranstaltung richtet sich nicht an medizinisches Fachpersonal, sondern an Laien. Ziel ist es, die Teilnehmenden praxisnah über neue Therapieformen zu informieren sowie ihnen psychologische Ratschläge, Lebenshilfe sowie Tipps zu Ernährung, Sport und Gesundheitsvorsorge zu geben. Die Tumortage werden vom Kantonsspital Winterthur organisiert zusammen mit der Gesundheitsversorgung Zürcher Oberland in Wetzikon, den Kantonsspitälern Schaffhausen und Baden, dem Spital Bülach, dem Tumor- und Brustzentrum ZeTuP Rapperswil-Jona sowie dem Zentrum für Radiotherapie Rüti (ZRR). Das gesamte Programm kann noch bis am 31. Mai 2022 kostenlos unter www.tumortage.ch verfolgt werden.


Kontakt

Kantonsspital Winterthur
Thomas Meier
Kommunikation
Tel. 052 266 54 11

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Das Kantonsspital Winterthur (KSW) gehört zu den zehn grössten Spitälern der Schweiz. Als Zentrumsspital behandelt es jährlich rund 240’000 Patientinnen und Patienten ambulant sowie rund 27’000 stationär. Mit 3800 Mitarbeitenden und 500 Betten stellt es in der Spitalregion Winterthur die medizinische Grundversorgung sicher und erbringt zusätzlich Leistungen der spezialisierten Versorgung für die umliegenden Spitäler. Darüber hinaus erfüllt das KSW einen umfassenden Ausbildungsauftrag.