Grosses Interesse an Altersbedingter Makuladegeneration
Die Altersbedingte Makuladegeneration ist weltweit die häufigste Ursache einer Seheinschränkung im Alter und trifft auch hierzulande ungefähr 1 von 4 Personen über 60 Jahren.
An der Publikumsveranstaltung vom Mittwochabend führten die beiden Makulaspezialistinnen Frau Dr. med. Susanne Vögeli und Frau Dr. med. Jeanne Gunzinger kurzweilig durch das vielschichtige und hochaktuelle Thema. Dabei sind sie auf reges Interesse gestossen, der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt.
«Abfall» unterhalb der Netzhaut
Zum Einstieg wurden die Begriffe der Makuladegeneration (im Volksmund oft als «Makula» abgekürzt) sowie die Anatomie der Makula (lat. Fleck) erklärt. Die Makula befindet sich im Inneren des Auges. Sie ist Teil der Netzhaut und der Punkt, welcher für das schärfste Sehen verantwortlich ist.
Wie das Auge aus Licht einen Seheindruck produziert ist ein hochkomplexer Vorgang und entspricht einem Stoffwechselprozess. Dabei entstehen Abfallprodukte, welche im gesunden Auge problemlos abtransportiert werden. Bei einem Auge, welches von einer Makuladegeneration betroffen ist, funktioniert dies nicht mehr und die Abfallprodukte sammeln sich unterhalb der Netzhaut. Dr. med. Susanne Vögeli zeigte anhand Fotos eindrücklich, dass das dadurch beeinträchtigte Sehen unterschiedlicher Art sein kann. In der Regel ist jedoch das zentrale Sehen in Form von Flecken oder Verzerrungen eingeschränkt und vermindert.
Trockene Form viel häufiger als feuchte Form
Bei der Erkrankung gibt es zwei Hauptformen: die trockene und die feuchte Altersbedingte Makuladegeneration. In der Regel entsteht im Krankheitsverlauf aufgrund der Ablagerungen zuerst die trockene Form. Daraus kann sich in 1 von 10 Fällen eine feuchte Form bilden. Da diese schnell fortschreiten kann, ist hier eine zeitnahe Behandlung mit der Spritzentherapie notwendig, betonte Dr. med. Jeanne Gunzinger. Die Erfolgschancen, damit eine Sehstabilisierung zu erreichen, stehen sehr gut und die Behandlung wird daher oft in regelmässigen Abständen wiederholt.
Alternative Behandlungsmethoden zur Spritzentherapie wie die Gentherapie oder die Photobiomodulation empfehlen die Expertinnen zum aktuellen Zeitpunkt nicht, da bei diesen teilweise neuen Behandlungen noch die wissenschaftlichen Grundlagen fehlen.
Nicht rauchen und gesund ernähren
Die Häufigkeit der Makuladegeneration nimmt mit zunehmendem Alter rapide zu. Zudem sind auch genetische Einflüsse bekannt. Frauen mit helleren Augen sowie Raucher sind ebenfalls häufiger betroffen. Die beiden Makulaspezialistinnen betonten, dass Patientinnen und Patienten auch selbst etwas zum Krankheitsverlauf betragen können. Ganz wichtig ist ein Rauchstopp, die regelmässige und vor allem frühzeitige Kontrolle bei der Augenärztin / bei dem Augenarzt sowie eine gesunde Ernährung. Allenfalls ist auch die regelmässige Einnahme von Vitaminpräparaten sinnvoll.
«Die Patientinnen und Patienten mit Altersbedingter Makuladegeneration liegen uns sehr am Herzen. Wir sind stolz, dass wir hier am Kantonsspital Winterthur eine patientenzentrierte Betreuung auf modernstem Stand anbieten können, was von unseren Patientinnen und Patienten sehr geschätzt wird» schloss Dr. med. Susanne Vögeli die Veranstaltung.
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