Zentrum für Knochenmetastasen
Knochenmetastasen sind eine häufige Manifestation bei Erkrankungen an malignen Tumoren. Während ihre Behandlung meistens in der Systemtherapie des metastasierten Krebsleidens eingebettet ist, stellen sie immer wieder eine Herausforderung in lokaler Hinsicht dar.
Eine drohende oder bereits eingetretene pathologische Fraktur, ein drohendes Querschnittsyndrom, medikamentös nicht beherrschbare Schmerzen oder das Behandlungskonzept bei einer oligometastatischen Krebserkrankung machen die lokale Behandlung einer Knochenmetastase nötig. Traditionellerweise werden Behandlungskonzepte für onkologische Patient:innen am entsprechenden Organtumorboard besprochen, an dem aber auf den Bewegungsapparat spezialisierte Chirurg:innen oder interventionelle Radiolog:innen nicht teilnehmen. Um diesem Defizit zu begegnen, hat das Kantonsspital Winterthur im Juni 2021 ein Zentrum für Knochenmetastasen ins Leben gerufen. Kernelement dieses Zentrums ist das Tumorboard für Knochenmetastasen.
An diesem onkologisch geleiteten Board sind die Fachdisziplinen Orthopädie, Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie, interventionelle Radiologie, Radioonkologie und medizinische Onkologie vertreten. In diesem Rahmen kann interdisziplinär ein Behandlungskonzept erstellt werden, das der lokalen Problematik einer Knochenmetastase und dem onkologischen Gesamtkontext gerecht wird. Damit wollen wir in einem Umfeld mit wachsenden therapeutischen Möglichkeiten, insbesondere bezüglich radiologisch-interventioneller ablativer Verfahren und stereotaktisch-ablativer Bestrahlungen, allen Patient:innen die bestmögliche, individuell auf ihre Situation zugeschnittene Behandlung zukommen lassen.
Das Zentrum für Knochenmetastasen versteht sich als Dienstleister sowohl für Patient:innen, die onkologisch am KSW betreut werden, als auch für Patient:innen, die primär in umliegenden Spitälern oder Privatpraxen behandelt werden.