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Ausflug mit Sicht auf Berge, See und Schoggi

Nach den frühsommerlichen Temperaturen über die Zeit der Eisheiligen versammelt sich eine frühlingsfreudige Gruppe von KSW-Pensionierten zum Maiausflug. Fast einem Starenflug ähnlich treffen aus allen Richtungen die erfahrenen «Reisevögel» und wiederum erfreulich viele «flügge gewordene» KSW-Neupensionierte ein.

Auf diesem Ausflug sollen versteckte Schoggiseiten entdeckt werden! Schon beim Einsteigen in den Bus ist mit der gewohnt offenen und vertrauten Stimmung eine erste Schoggiseite dieses Tages spürbar. 41 Frauen und 12 Männer können sich einen Sitzplatz sichern; erstmals konnten leider aus Gründen der Fahrzeugkapazität nicht alle Anmeldungen berücksichtigt werden.

Mit Navi und Köpfchen in den Aargau

Unser «Stammchauffeur» Kurt führt uns mit seiner legendären Kombination von Köpfchen und Navigationsgerät der nächsten Schoggiseite entgegen. Nach den engen Baustellen und Tunnelkorsetts der N1-Ausfahrt «Westring» geniessen wir bei der Fahrt über den Mutschellen den weiten Ausblick auf die Innerschweizer Alpen und die sattgrünen Hügelketten des Reusstals. Die abwechslungsreiche Fahrt führt in die Aargauer Seenlandschaft.

Durch motivierende und wertschätzende Rückmeldungen an Trudi, Claire und Giorgio zeigen uns die Teilnehmenden, dass das Organisationsteam auf dem richtigen Weg ist. Nach kurzweiliger Fahrt erblicken wir bald den Hallwilersee und überlassen Kurt die steile Anfahrt zur Schifflände Delphin in Meisterschwanden.

Meitlisunntig – ein Brauchtum der Gemeinden Meisterschwanden und Fahrwangen

Geschichtlicher Hintergrund: Zweiter Villmergerkrieg 1712 wegen des Konflikts um Besitz und Religion zwischen den Katholiken (St. Gallen, Schwyz) und den Reformierten (Bern, Zürich). Alle Männer der reformierten Region sind in Heerscharen eingebunden und kämpfen gegen die Katholiken in den nahen Hügeln. Die Einwohner der Gemeinden Fahrwangen und Meisterschwanden trommeln mehrere hundert «Meitli» zusammen und lassen sie zur List in einem nahen Wäldchen an der Front einen Tumult mit Riesengeschrei veranstalten. Die feindlichen Katholiken befürchten einen Hinterhalt und ziehen sich weit zurück. Der «Meitlisunntig» geht auf den erfolgreichen Einsatz dieser Frauen zurück. Als Dank dafür erhalten sie jeweils am zweiten Wochenende im Januar drei Tage Zeit «für eine Wiiberherrschaft über das Männervolch». Der Beginn dieser Tage wird jeweils mit Trommelklängen verkündet. Die Frauen beider Gemeinden halten am Abend eine GV ab und gehen anschliessend auf Männerfang.

In einem grossen Grasfangnetz aus Hanfseilen tragen sie den eingefangenen Mann in eine Gaststube und offerieren ihm als Zeichen der Machtübernahme ein Gläschen Wein. Später kann sich der Mann mit einer Runde Alkohol oder einem Tanz freikaufen. Am Ende der drei Tage wird die Regentschaft wieder den Männern überlassen.

Die Schoggiseite der Natur

Die «Seerose» sticht für eine einstündige Rundfahrt in See. Schöne Momente für uns «Glückskinder». An den Tischen wird gelacht und diskutiert, man pflegt alte und neue Bekanntschaften. Die zur Zeit der Reise noch kurz bevorstehende Abstimmung über das KSW-Gesetz ist eher Nebensache – zumindest auf dem Ausflug. Auch von «Herrschaft und Regentschaft» unter dem heute anwesenden «Männervolch» und dem «Wiibervolch» ist dem Berichterstatter nichts Auffallendes zu Ohren gekommen.

Wir geniessen die stabile Wetterlage bei freundschaftlicher Stimmung mit Ausblick auf die ruhige Seelandschaft mit noch wenig verbauten Ufern. Eine erlebbare und naturnahe Schoggiseite zur Mittagszeit. Nachdem wir wieder festen Boden unter der Füssen haben, fährt uns Kurt zum Mittagessen in den Landgasthof Eichberg hoch über Seengen. Die Aussicht auf Berge und See ist grossartig. Die meisterhaft in Bronze gegossenen Menschen- und Tierskulpturen des Künstlers Freddy Air Röthlisberger, die hier ausgestellt sind, lassen den Ort noch eindrucksvoller erscheinen. Bei Tisch schmeckt der grüne Kartoffelstock mit feinem Biohackbraten ebenso vorzüglich wie der reich garnierte Vegi-Teller. Dem hiesigen Rotwein aus bester Lage sind wir auch nicht abgeneigt, und es muss sich auch niemand «freikaufen».

Nach dem süssen Erdbeertraum ist es Zeit für einen gemütlichen Rundgang an der Sonne und das obligate Gruppenfoto. Tolle Momente für die quirlige Gruppe der KSW-Reisevögel. Die Mittagsrast ist durchaus als weitere Schoggiseite zu werten.

Eintauchen in die echte Schoggiwelt

Laut Hinweis des «Sprechenden» soll es ja am Nachmittag schon bald zu einem wirklichen, nicht virtuellen Eintritt in eine wahre schoggisüsse Welt kommen! Nach kurzer Fahrt erreichen wir das moderne Besucherzentrum der Chocolat Frey in Buchs AG.

Bereits beim Aussteigen aus dem Reisebus umnebelt uns ein betörender, bittersüsser Schoggiduft. Wir werden mit Kopfhörern mit Steuergerät versehen und in Kleingruppen auf den interessanten audiovisuellen Rundgang geschickt. Wir erfahren alles über den Ablauf der Schoggiproduktion von der Kakaobohne über die fertige Schokolademasse bis hin zu Herstellung und Verpackung der vielen Köstlichkeiten. Diese verlockende Auswahl zieht wie bei einer Sushipräsentation auf dem Laufband in einer Endlosschlaufe an uns vorbei. Wegen der in uns aufleuchtenden Schoggiseiten müssen wir eine Vielzahl dieser zartschmelzenden Häppchen probieren! Was sind wir eigentlich für ein Schoggityp? Viele von uns Schleckmäulern trauen sich, einen persönlichen Test an der Quizmaschine zu absolvieren. Laut dem Papierausdruck sind wir allesamt stilvolle Schoggigourmets.

Chocolat Frey

1887: Die Gebrüder Robert und Max Frey gründen im Aarauer Elternhaus eine Kollektivgesellschaft zur Produktion von Tafelschokolade. 1906 entsteht daraus die Chocolat Frey AG. Robert Frey junior führt ab 1914 den Betrieb durch die wirtschaftlich schwierigen Jahre der beiden Weltkriege. 1950 übernimmt die Migros das Unternehmen, es ist heute der älteste zugekaufte Betrieb. Der heutige Hauptsitz in Buchs AG wird 1966 eröffnet.

Seit 1974 wird hier auch Kaugummi produziert. 1997 lanciert das Unternehmen ein neues Konzept unter dem Titel «chocolat frey goes international». Heute erzielt die Firma 40 Prozent des Jahresumsatzes im Ausland – in über 50 Ländern auf allen 5 Kontinenten. Im heimischen Markt ist das Unternehmen mit 35 Prozent Marktanteil die Nummer eins unter den Schokoladeproduzenten. Das moderne Besucherzentrum in Buchs wird 2014 eröffnet.

Gegen Abend heisst es «fertig Schoggi»

Um 17 Uhr schlendern gewisse Kenner noch durch den Shop, dann heisst es für alle «fertig Schoggi». Dank gekonnter Routenwahl führt uns Kurt um alle Ballungsräume und Staus herum zurück nach Winterthur. Unterwegs erhalten die Begleiter und Organisatorinnen dieses Ausflugs zum Dank rauschenden Beifall. So beenden wir einen gelungenen Ausflug mit vielen zwischenmenschlichen und landschaftlichen Höhepunkten. Unser grosser Dank für den wertvollen Beitrag zum Gelingen dieses Mailights geht mit einem Schoggigruss an die KSW-Direktion.

Anmerkung: Beachtet bitte die Ausschreibung unseres traditionellen Herbstausflugs mit kleiner Wanderung in dieser «37°»-Ausgabe: eine Reise in die berauschende Landschaft der hügeligen Ostschweiz. Ein «Zäuerli» gefällig?

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Viele Mitarbeitende bleiben dem KSW auch nach der Pensionierung eng verbunden. Für sie organisieren wir regelmässig Treffen.
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