Die Geschichte unserer Frauenklinik
Die erste Geburt vor 100 Jahren
Die Geburtshilfliche Abteilung entsprach von Anfang an einem grossen Bedürfnis. Noch bevor die neue Hauptabteilung mit personellem Vollbestand am 1. Januar 1917 startete, erblickten im Kantonsspital Winterthur sieben Kinder das Licht der Welt. Das erste unter ihnen war Hans Heusser, Sohn von Hans Heinrich und Emma Heusser-Hangartner, wohnhaft in Winterthur, geboren am 5. November 1916 um 08.55 Uhr. Weitere 15 Kinder kamen in Hausgeburten zur Welt.
Steigende Geburtenrate
Die Geburtshilfe am Kantonsspital Winterthur verzeichnete im ersten Jahr ihres Bestehens 411 Geburten. Dies entspricht etwas mehr als einer Geburt pro Tag. 1920 waren es bereits 592 Geburten. Die Entwicklung der Geburtenrate war dennoch beeindruckend. Sie widerspiegelt aber auch gesellschaftliche Veränderungen durch die Einführung der Pille, Geburtenkontrolle, Familienplanung usw.:
Jahr | Geburten
- 1917 | 411
- 1935 | 709
- 1957 | 1688
- 1970 | 2243
- 1975 | 1629
- 2015 | 1776
Die Spezialisierung schreitet voran
Mit dem neuen Chefarzt wurde 1928 auch der Name in «Geburtshilflich-gynäkologische Abteilung» abgeändert und die Bezeichnung «Frauenklinik» setzte sich durch. Dank der Fortschritte in der Medizin gingen die operativen Schnittentbindungen wie auch die Kindersterblichkeit merklich zurück.
Die Gründung des Perinatalzentrums
Einen Meilenstein bildete das 1968 eingeweihte Hochhaus, in dem unter anderem die Frauenklinik ihre neuen Räume bezog. Mit der Gründung der Klinik für Neonatologie konnte ein besonderer Fokus auf Früh- und Neugeborene gerichtet werden. Schliesslich bündelten im 2014 die Kliniken für Geburtshilfe und Neonatologie zusammen mit weiteren Fach- und Spezialdisziplinen das gesamte heutige Know-how im Perinatalzentrum am KSW. Der Leistungsauftrag des Kantons Zürich auf Versorgungsstufe Level 1 ist eine Auszeichnung für die hochspezialisierten Qualitätsansprüche, denen das Perinatalzentrum entspricht.
«Im Perinatalzentrum vereinigen wir spezialisierte Medizin unter einem Dach. Mit der zweitgrössten Neonatologie im Kanton Zürich bieten wir in Zusammenarbeit mit der Geburtshilfe werdenden Müttern und Früh- oder Neugeborenen eine optimale Versorgung rund um die Uhr.»
Mutter und Kind heute: spezialisiert und ganzheitlich versorgt
Dem Perinatalzentrum am KSW wurde die Bezeichnung NEO 1.1.1 (Neonatologie) bzw. GEB 1.1.1 (Geburtshilfe) verliehen. Als Ergänzung zum Universitätsspital Zürich erfüllt das KSW im Kanton Zürich den kantonalen Leistungsauftrag. Somit können Risikoschwangerschaften und Frühgeborene ab 28 Wochen (28 0/7) oder ab 1000 g behandelt werden.
Mindestens 95% der Frühchen überleben
Die Statistik zeigt, dass die Überlebensrate von Frühgeborenen in den letzten Jahrzehnten markant angestiegen ist. Starben 1960 noch 95 Prozent aller Kinder mit einem Geburtsgewicht von unter 1000 Gramm, überleben heute mindestens 95 Prozent der Kinder, die auf die Welt kommen, bevor sie dafür bereit sind.
«Durch die hohe Spezialisierung am KSW profitieren die Mütter und ihre Neugeborenen von maximaler Sicherheit und einer intensiven Betreuung.»
Individuell begleitet durch die Schwangerschaft
Das Kantonsspital Winterthur bietet eine umfassende Schwangerschaftsbetreuung und -beratung. Das kompetente Team bestehend aus Fachärzten, Hebammen und Pflegepersonal begleitet werdende Mütter durch die Schwangerschaft und führt die notwendigen Untersuchungen durch.
Väter spielen bei der Geburt eine wichtige Nebenrolle
Väter spielen bei der Geburt eine Nebenrolle. Doch ihre Anwesenheit ist wichtig, damit sich die Mutter wohlfühlt. Die Klinik für Geburtshilfe am KSW ist darauf ausgerichtet, dass junge Eltern von Beginn an eine enge Beziehung zu ihrem Kind aufbauen können.