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Stippvisite

Ein Einblick in die Ernährungstherapie/-beratung

Ist die Ernährung eingeschränkt, kann das gesundheitliche Folgen haben. Und ist man gesundheitlich eingeschränkt, kann das Folgen für die Ernährung haben. In beiden Fällen kommt das Team der Ernährungstherapie/-beratung zum Zuge: Ziel ist es, mit einer individuell angepassten Ernährung die Gesamttherapie und den Genesungsprozess günstig zu beeinflussen und wenn immer möglich die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.

Die Ernährung – ein wichtiger Teil unseres Lebens. Bereits im Mutterleib wird unser Körper mit überlebenswichtigen Stoffen versorgt, ein Leben lang sind wir darauf angewiesen, damit Stoffwechsel und Körper funktionieren. Ernähren wir uns falsch, kann dies unerwünschte gesundheitliche Folgen haben. Aber auch umgekehrt: Gesundheitliche Probleme können einen negativen Einfluss auf die Ernährung haben.

Mit diesen Kernthemen beschäftigt sich das Team der Ernährungstherapie/-beratung. Ihr Angebot ist hauptsächlich auf die stationären Patientinnen und Patienten und ihre ambulante Nachbetreuung ausgerichtet. Zudem werden von allen KSW-Ambulatorien Patienten gezielt zur Betreuung zugewiesen. Das Ziel der Ernährungstherapie/-beratung ist es, die Gesamttherapie und den Genesungsprozess mittels bedarfsgerechter Ernährung optimal zu unterstützen.

Individuell und interdisziplinär

Das Team der Ernährungstherapie/-beratung arbeitet eng mit den Fachpersonen der verschiedenen Institute und Kliniken zusammen. Das ermöglicht eine gesamtheitliche Betrachtung der Patientinnen und Patienten. Denn die Ernährung spielt nicht nur für den Genesungsprozess eine wichtige Rolle, sondern ist auch darüber hinaus massgebend; oft ist eine Veränderung des Lebensstils zur Vermeidung gesundheitlicher Risiken förderlich – beispielsweise für Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Das gilt auch für Patientinnen und Patienten, die auf Dialyse (Blutreinigungsverfahren) angewiesen sind: Weil die Nierenfunktion reduziert ist, ist auch die Ausscheidung von «Giftstoffen» oder Salzen eingeschränkt. Mittels individueller Ernährung können bestimmte Werte in den normalen Referenzbereich gesenkt werden, um Folgeerkrankungen zu vermeiden.

Dem Team der Ernährungstherapie/-beratung ist es zudem wichtig, die individuellen Ressourcen der Patientinnen und Patienten zu erkennen und zu stärken, um keine unnötigen Einschränkungen in der täglichen Ernährung zu empfehlen.

«In der akuten Phase eines Hirnschlags kommt es bei den meisten Patienten dazu, dass sie aufgrund einer Schluckstörung und/oder Inappetenz vorübergehend zu wenig oder gar keine Nahrung respektive Flüssigkeit aufnehmen können. Dann ist die Ernährungstherapie relevant, um die bedarfsdeckende Ernährung und Flüssigkeitszufuhr zu gewährleisten und dadurch den Erholungsprozess zu fördern.»

Ernährung ermöglichen, wenn die Nahrungsaufnahme schwierig wird

Das Team der Ernährungstherapie/-beratung kümmert sich unter anderem auch um Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen und Operationen im Magen-Darm-Trakt. «Es kann sein, dass man beispielsweise aufgrund von Krebserkrankungen im Mund- und Rachenbereich respektive im Magen-Darm-Trakt ganze Organe oder Teile davon entfernen muss. Oft ist dann auch die Ernährung nur noch eingeschränkt möglich», sagt Maya Rühlin, Leiterin Ernährungstherapie/-beratung.

Bei Patientinnen und Patienten mit einer Krebserkrankung ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass sie sich, aufgrund ihrer Grunderkrankung oder durch Nebenwirkungen der Therapie, nicht mehr adäquat ernähren können und in der Folge an Mangelernährung leiden. Diese zu verhindern, individuelle Lösungen zu finden und eine angepasste optimale Ernährung zu gewährleisten, steht im Mittelpunkt der ernährungstherapeutischen Arbeit.

In einer solchen Situation bedeutet adäquate Ernährung oft, in kleinstem Volumen den maximalen Gehalt an Kalorien und Nährstoffen zuzuführen. Dafür braucht es ein Umdenken bei den Betroffenen und in ihrem Umfeld.

Reicht die Optimierung der gewöhnlichen Nahrung nicht aus, kommen weitere Massnahmen wie Anreicherung oder der Einbezug energie-/nährstoffdichter Flüssignahrung zum Zug. Kann dadurch immer noch keine bedarfsgerechte Ernährung gewährleistet werden, so wird dies meistens mit ergänzender oder vollständiger Ernährung über eine Sonde möglich. Diese wird über die Nase direkt in den Magen oder den Darm eingeführt.

Ist eine längerfristige Sondenernährung notwendig, kann die Sonde durch die Bauchwand oder chirurgisch in den Dünndarm eingelegt werden. Wenn auch auf diesem Weg keine ausreichende Ernährung möglich ist oder diese Varianten sich verbieten (z.B. bei einem Darmverschluss), kommt es zur künstlichen Ernährung direkt über das Blut: Dabei werden massgeschneiderte Nährstoffe, Mineralien und Flüssigkeit intravenös zugeführt.

Bessere Ernährung, raschere Genesung, bessere Zukunft

Ziel der Ernährungstherapie/-beratung ist es, Patientinnen und Patienten beim Genesungsprozess so gut wie möglich zu unterstützen und darüber hinaus die Lebensqualität zu verbessern. Parallel zu einer bedarfsgerechten Ernährung ist die physikalische Therapie zum Aufbau der Muskulatur von zentraler Bedeutung.

Zudem wird der Weiterbetreuung nach dem Spitalaufenthalt ein hoher Stellenwert beigemessen: Bei einem Grossteil der vom Team der Ernährungstherapie/-beratung mitbetreuten Patienten ist eine adäquate Ernährung nur durch weiterführende und stetig angepasste Massnahmen gewährleistet. Mit Einfühlungsvermögen gelingt es der Ernährungstherapeutin, in den verschiedenen Lebenssituationen eine Optimierung der Ernährung zu erreichen. Der Patient oder die Patientin und die Therapeutin bauen dabei oft ein bereicherndes zwischenmenschliches Vertrauensverhältnis auf.

«Die Arbeit mit chronisch kranken Patientinnen und Patienten, die auf Dialyse angewiesen sind, besteht darin, die ernährungstherapeutischen Empfehlungen an den Alltag anzupassen und die Umsetzungsfähigkeit der Betroffenen zu stärken. Das ist für mich, aber auch für die Betroffenen eine Herausforderung. Dies zusammen anzugehen und fachlichen Support zu leisten, macht meine Arbeit spannend. Dazu kommt die persönliche und fachliche Einzigartigkeit jeder Patientensituation, was mich immer dazulernen lässt.»

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Die Küche des Personalrestaurants am KSW unterstützt die Möglichkeiten einer mediterranen Ernährung zum Wohl unserer Mitarbeitender.

Ernährung nach mediterranem Muster

Die Ernährungsgewohnheiten können einen wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit haben. Doch was ist die «richtige» Ernährung? Jeder Mensch hat eigene Vorstellungen von gesunder Ernährung. Verschiedene Bedürfnisse, die körperliche und psychische Veranlagung, Krankheiten und Unverträglichkeiten, die Arbeit und Hobbys wie auch der Lebensstil mögen die Wahl der Ernährungsform beeinflussen.

Es gibt eine Ernährungsform, die als Primärprävention zur Erhaltung der Gesundheit, speziell zur Prävention von Arteriosklerose, optimal ist – die sogenannte mediterrane Ernährung. Viele Studien haben gezeigt, dass Menschen in mediterranen Ländern seltener unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, obwohl sie gleich viel rauchen, ähnliche Blutdruckwerte und vergleichbar viel Bewegung haben wie wir. Der einzige fassbare Unterschied ist eben die Ernährung.

Die Basis der mediterranen Ernährung bilden Gemüse und Früchte, die reich an Schutzstoffen sind. Daneben sind Cerealien, Vitamine und Fasern sowie hochwertige Nahrungsfette (Olivenöl, Rapsöl, High-Oleic-Öl) wichtige Bestandteile dieser Ernährung. Als hochwertige Nahrungseiweiss-Quellen werden Hülsenfrüchte, Milchprodukte, Eier und Fisch (aus nachhaltiger Produktion) empfohlen bei gleichzeitig geringem Konsum von Fleisch oder Fleischwaren (2–3 fleischlose Tage/Woche; max. 1 Fleischportion/Tag, eher weisse Fleischsorten wie Geflügel und wenig verarbeitetes Fleisch wie Wurstwaren).

In der mediterranen Ernährungspyramide sind Süssigkeiten und herzhafte Speisen nicht ausgeschlossen – sie sollten jedoch nach dem Motto «weniger ist mehr» im Sinne eines massvollen und bewussten Genusses konsumiert werden.

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Ernährungsmedizin/-therapie
Eine gute Ernährung stärkt die Abwehrkräfte, senkt das Komplikationsrisiko und begünstigt die Genesung.
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