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Ernährung

Stärken, umsorgen, verwöhnen: Ernährung am KSW

Von der klinischen Ernährungstherapie (bei Mangelernährung) über die Fünfsternegastronomie bis hin zur Partnerunterstützung in Laos: Die Ernährung im Spital als Herzstück im Zentrum für Allgemeine Innere Medizin (ZAIM) strahlt wie ein Leuchtturm in alle Bereiche des Spitalalltags – im Mittelpunkt steht dabei immer eine individuell auf die Patientensituation abgestimmte Ernährung.

Selleriecremesuppe, Rindsschmorbraten, Bündner Bramata mit Mascarpone, Karottensalat mit Sesam, Pannacotta – was wie ein Gourmetmenü in einem Nobelrestaurant klingt, ist eine von jährlich 648’000 Mahlzeiten, die in der Spitalküche des KSW vorzugsweise mit regionalen Zutaten frisch zubereitet werden. Die Zeiten sind längst vorbei, als das Essen im Spital noch eine notwendige Nebensache war und nicht eben zu Lobeshymnen animierte. Heute wählen im KSW hospitalisierte Patientinnen und Patienten täglich unter drei Mittags- und Abendmenüs, diversen Zusatzangeboten sowie einem Wochenhit aus. Zusätzlich bestimmen sie die Grösse der Portionen und legen die für sie stimmige Zusammenstellung der Menükomponenten ganz nach Lust und Geschmack selber fest. Geschulte Verpflegungsassistentinnen und Verpflegungsassistenten nehmen die individuellen Wünsche auf.

Im Personalrestaurant kommen auch die KSW Mitarbeitenden und im «Bistro 15» die Gäste in den Genuss der hochwertigen Gaumenfreuden. Ruedi Manser, Leiter Verpflegung, liegt das Wohlbefinden seiner Gäste sehr am Herzen. Und er weiss, warum die KSW-Küche so beliebt ist: «Die Stimmung in unserer Küche ist grossartig. Die Mitarbeitenden dürfen ihre Ideen einbringen und haben Freude daran, mit regionalen Zutaten tagtäglich frische Gerichte zuzubereiten.»

«Ohne Ernährung läuft nichts»

Schmackhafte und gesunde Mahlzeiten für Patientinnen und Patienten mögen einem als Erstes in den Sinn kommen, wenn man an die Ernährung im Spital denkt. Zu Recht: Denn diese Form der Ernährung macht am KSW rund 80 % aus. Aber die verbleibenden 20 % sind mindestens so wichtig, denn hier geht es oft um einschneidende gesundheitliche Aspekte: Mangelernährung – zum Beispiel bei Krebserkrankungen –, Schluckstörungen, Unverträglichkeiten, künstliche Ernährung über eine Sonde mit Verabreichung in den Magen-Darm-Trakt oder direkt ins Blut, Spezialnahrung bei bestimmten Krankheitsbildern und Ernährung zur Prävention sind zentrale Themen.

Frau A. wird aktuell – ergänzend zur normalen Ernährung – über eine Sonde künstlich ernährt, da sie durch ihre Erkrankung viel Gewicht und Kraft verloren hat.

Am KSW legt man schon seit langem Wert auf eine patientenorientierte Ernährung, wie Dr. med. Reinhard Imoberdorf, erklärt: «Die Ernährung hat einen enormen Einfluss aufs Gesundwerden und Gesundbleiben – ohne Ernährung läuft gar nichts. Deshalb ist die Ernährung ein wichtiger Fokus des ZAIM, das unter ärztlicher Leitung von Prof. Dr. med. Michael Osthoff steht, mit grosser Ausstrahlung aufs ganze KSW und im Rahmen der Spitalpartnerschaft Phonsavan sogar über die Landesgrenzen hinaus. Ernährungstherapie und -medizin wirken gemeinsam stark. Dieses Wissen geben wir im ZAIM bei der Ausbildung zum interdisziplinären Schwerpunkttitel Ernährungsmedizin weiter.»

Ernährungstherapie – Mangelernährung vorbeugen oder behandeln

«Essen hält Leib und Seele zusammen», heisst ein geflügeltes Wort. Manchmal gerät diese wichtige Balance aus den Fugen: Der Körper erhält zu wenig Nahrung oder Nahrungsbestandteile oder kann sie nicht aufnehmen bzw. verarbeiten. Mangelernährung ist oft eine Begleiterscheinung bei Krankheiten wie Krebs und gleichzeitig ein Risikofaktor, denn sie führt zu mehr Komplikationen, reduziert die Therapiewirkung, erhöht die Sterblichkeit und vermindert die Lebensqualität. Eine individualisierte Ernährungstherapie während des Krankenhausaufenthalts senkt dieses Risiko deutlich, wie eine grosse Studie (EFFORT-Studie) unlängst nachwies.

Ernährungstherapie und -beratung am Kantonsspital Winterthur.

Das klinische Team der Ernährungstherapie am KSW beschäftigt sich im Wesentlichen mit dem Thema «Wenn die Ernährbarkeit schwierig wird», wie Maya Rühlin, Leiterin Ernährungstherapie/-beratung, erklärt: «Unser Angebot ist hauptsächlich auf die stationär behandelten Patientinnen und Patienten und ihre ambulante Nachbetreuung ausgerichtet. Zudem weisen uns alle KSW-Ambulatorien Patientinnen und Patienten zur Betreuung zu. Unser Ziel ist es, die Therapie und den Genesungsprozess durch an die individuelle Situation angepasste Ernährung optimal zu unterstützen. Dafür arbeiten wir eng mit den Fachpersonen der verschiedenen Institute und Kliniken zusammen. Das ermöglicht eine gesamtheitliche Betrachtung der Patientinnen und Patienten. Denn die Ernährung spielt nicht nur für den Genesungsprozess eine wichtige Rolle, sondern ist auch darüber hinaus massgebend; oft ist eine Veränderung des Lebensstils zur Vermeidung gesundheitlicher Risiken erforderlich – beispielsweise für Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Hierzu instruieren wir die Patientinnen und Patienten hinsichtlich der gesunden mediterranen Ernährung in Ergänzung zu einem gesunden Lebensstil.»

Ernährung im KSW – die vier Eckpfeiler

Ernährungstherapie/-beratung und Ernährungsmedizin
In der Ernährungstherapie und -beratung am KSW werden Patientinnen und Patienten mit den verschiedensten Ernährungsproblemen ‒ von der normalen bis zur künstlichen Ernährung ‒ individuell behandelt und praxisnah beraten.

Forschung mit nationaler und internationaler Ausstrahlung
Das ernährungswissenschaftliche Team forscht intensiv mit Fokus auf Patientinnen und Patienten mit Mangelernährung und Krebserkrankungen und veröffentlicht Studien mit breiter Wirkung.

Erstklassige Gastronomie/Diätküche
Das KSW bietet den Patientinnen und Patienten abwechslungsreiche Mahlzeiten aus frischen, saisonalen und regionalen Produkten an. Das engagierte Team der Diätküche berücksichtigt Nahrungsmittelallergien und sorgt mit individuellen Anpassungen für therapeutisch wirkungsvolle Mahlzeiten.

Prävention
Die mediterran ausgerichtete Ernährung wirkt «herzgesund» und trägt allgemein zur Gesunderhaltung bei. Das KSW ermöglicht Patientinnen und Patienten, sich mediterran zu ernähren und für die Umsetzung zu Hause beraten zu lassen.

Portrait von Maya Rühlin

Maya Rühlin

Leiterin
Zentrum für Ernährungsmedizin/-therapie

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Ernährungsmedizin und -therapie

Eine gute Ernährung stärkt die Abwehrkräfte, senkt das Komplikationsrisiko, begünstigt die Genesung und verbessert die Lebensqualität.
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