Im KSW ins Leben starten
Der perfekte Ort für die Geburt ist nicht leicht gefunden. Viele Frauen sehnen sich nach einer entspannenden, vertrauenerweckenden Atmosphäre, möchten aber nicht auf die Sicherheit eines Spitals verzichten. «Im Perinatalzentrum am KSW wollen wir mit der Klinik für Geburtshilfe und der Neonatologie das Beste aus beiden Welten vereinen», meint Dr. med. Elke Prentl, Chefärztin Klinik für Geburtshilfe.
Keine Geburt ist wie die andere
Wer heute ein Kind bekommt, dem stehen viele Möglichkeiten offen. Es wird nicht mehr nur im Gebärstuhl geboren, sondern auch auf dem Mayahocker oder auch immer öfter im Wasser in einer speziell dafür entwickelten Gebärwanne. Dazu haben wir die passende Einrichtung. «Wir wollten etwas Freundliches, Einladendes, damit die Mutter die Geburt nach ihren Wünschen erleben kann», freut sich Dr. Prentl über die neuen Gebärsäle.
Aber nicht nur die Zimmer für die Geburt sind neu, sondern auch die Zimmer auf der Wochenbettstation, wo die Mütter sich erholen und ihr Kind kennenlernen. Die neuen Einzelzimmer sind grosszügig gestaltet und bieten einen weiten Blick auf den Park und die Stadt. «Eine schöne Aussicht wirkt entspannend», meint Dr. Prentl, «auch wenn die Eltern meist nur Augen für das Baby haben.» Die Zeit im Wochenbett sollen die Eltern geniessen können, wünscht sie sich.
Daher gibt es für den Partner die Möglichkeit, bei Mutter und Kind zu übernachten, und es gibt sogar ein spezielles Familienzimmer mit viel Platz. Am reichhaltigen Frühstücksbuffet können sich jeweils alle zusammen stärken und sich auch mit anderen austauschen.
Sicherheit und viel Nähe
Ein Kind ist ein unglaubliches Geschenk, die Geburt jedoch ist anstrengend und hält nicht selten die eine oder andere Überraschung bereit. Dr. med. Lukas Hegi, Chefarzt Klinik für Neonatologie, hat schon viele davon erlebt. «Unser oberstes Ziel ist immer die Sicherheit von Mutter und Kind», sagt er. So ist er besonders froh, dass die Neonatologie und die Klinik für Geburtshilfe am KSW so nahe beieinander liegen. «Bei einem Notfall sind wir in weniger als einer Minute vor Ort.»
«Das Bonding zwischen Mutter und Kind ist uns enorm wichtig und soll nach Möglichkeit nicht gestört werden.»
Aber auch sonst bringt die Nähe im Perinatalzentrum Vorteile, Fachpersonen sind rund um die Uhr vor Ort. Ein etwas zu früh geborenes Baby kann dank mobilem Wärmebett oder Fototherapielampe meistens gleich im Wochenbett betreut werden – so bleiben Mutter und Kind zusammen. «Das Bonding zwischen Mutter und Kind ist uns enorm wichtig und soll nach Möglichkeit nicht gestört werden», betont Dr. Hegi.
Auf alles vorbereitet
Interview mit Dr. med. Elke Prentl, Chefärztin Klinik für Geburtshilfe, und Dr. med. Lukas Hegi, Chefarzt Klinik für Neonatologie
Was ändert sich für werdende Mütter durch den Neubau?
Dr. Prentl: Der Neubau gibt uns die Möglichkeit, alles neu abzustimmen. Wir arbeiten mit modernsten Geräten aus dem Hightechbereich und stärken nun noch einmal die enge Zusammenarbeit zwischen Hebammen, Ärztinnen und weiteren Bereichen wie der Neonatologie.
Dr. Hegi: Die Neonatologie liegt direkt unterhalb der Gebärabteilung und neben der Wochenbettstation. Das erleichtert uns die Arbeit, und auch die Mutter im Wochenbett profitiert von dieser Nähe. Es ist einfach ein besseres Gefühl, sein Kind immer in der Nähe zu wissen und es jederzeit besuchen zu können. Eltern haben zudem die Möglichkeit, in einem Elternzimmer auf dem Spitalgelände zu übernachten und zur Ruhe zu kommen.
Und was bleibt gleich?
Dr. Prentl: Die Hebamme ist vor, während und nach der Geburt die Vertrauensperson, an die sich die Mutter jederzeit wenden kann. Wir stehen im Dienste der Frau und ihres Kindes und wollen die Geburt nach ihren Wünschen gestalten.
«Uns ist wichtig, dass Mutter und Kind sich möglichst gut kennenlernen können, auch bei einem Kaiserschnitt.»
Manche möchten primär von der Hebamme begleitet werden und wünschen eine Wassergeburt ohne Schmerzmittel, andere sind den Ärztinnen dankbar, dass sie eine Periduralanästhesie (PDA) bekommen können. Uns ist wichtig, dass Mutter und Kind sich möglichst gut kennenlernen können, auch bei einem Kaiserschnitt.
Dr. Hegi: Alle Neugeborenen am KSW werden von einer Fachperson der Neonatologie gleich im Wochenbett untersucht. Der Körper eines Neugeborenen muss sich erst an das Leben ausserhalb des Mutterbauches anpassen – das ist ein äusserst komplexer Vorgang und betrifft immer auch die ganze Familie. Wir beziehen diese deshalb ganz selbstverständlich in die Betreuung und die Behandlung mit ein.