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KSW-Pensionierte im Chriesiland

Und, wie war der Maiausflug? Die Wetterprognose lautete: «Der Himmel ist wolkenverhangen. Es stellt sich ein oft nasser und kühler Wetterabschnitt ein. Die Schneefallgrenze sinkt auf 1100–1400 Meter.» Trotzdem machten sich unsere Pensionierten auf ins Chriesiland.

Meist passend gekleidet für die witterungsbedingten Umstände pilgern an diesem Morgen KSW-Pensionierte aus den umliegenden Gemeinden und aus der Stadt zum Treffpunkt in die Begegnungshalle des Hauptbahnhofs. Die Prophezeiung für die Stimmung morgens um 8 Uhr wird klar erfüllt: keine Spur, keine Anzeichen von neblig-trüb oder gar schläfrig und schwer.

Von Zürich nach Zug

Die wiederum gut vorbereiteten und hochmotivierten Organisatorinnen Trudi und Claire checken bei der Begrüssung die Anmeldungsliste und verteilen die hilfreichen «Wiedererkennungsetiketten» mit dem KSW-Logo. Zum heutigen, ersten Highlight unserer Jahresaktivitäten sind 44 abenteuerlustige und outdoorerprobte KSW-Pensionierte zusammengekommen. Davon mit einem erfreulich hohen Anteil von 25% Männer. Wieder dürfen wir neue oder dank sichtbarer «Vornamen-Etikette» wiedererkannte ehemalige Kolleginnen und Kollegen begrüssen respektive kennenlernen. Kurz vor neun Uhr stürmen wir alle die Wagen der S-Bahn nach Zürich. In kompaktem Verband, den wegweisenden KSW-Wimpeln nach, besteigen wir etwas später, immer noch munter plaudernd, den reservierten Wagen im Zug nach Zug.

Der Kanton Zug liegt in der Zentralschweiz und ist mit einer Fläche von 240 Quadratkilometern der kleinste Kanton der Schweiz. Aus der Epoche der ersten sesshaften Bauern der Jungsteinzeit (5500–2200 v.Chr.) konnten Archäologen am Zugersee über vierzig Seeufersiedlungen (Pfahlbaudörfer) nachweisen. Das forschungsgeschichtlich bekannte Uferdorf Im «Sumpf» datiert aus der späten Bronzezeit (850 v.Chr.). Um 600 n.Chr. wanderten alemannische Sippen ins Gebiet des heutigen Kantons Zug ein. Dieses Gebiet gehörte damals ganz unterschiedlichen klösterlichen und weltlichen Grundherren. Die wichtigsten waren die Habsburger (1264–1400). Auf zürcherische Initiative belagerte Anfang Juni 1352 ein eidgenössisches Heer die Stadt Zug. Das habsburgische Städtchen wurde erobert und zum Beitritt zum Bündnis mit Uri, Schwyz, Unterwalden, Luzern und Zürich gezwungen.

Wetterprognose? Unwichtig.

Unüberhörbar gibt es in den Abteilen viel zu erzählen und zu erfahren, gemeinsame Erlebnisse werden «lebendig», neue Verbindungen entstehen. Gesundheit, Familie, Alter, Freizeit und die KSW-Zeit sind Bereiche, die genug Gesprächsstoff bieten. Bei der verspäteten Ankunft in Zug ist der Linienbus für die Weiterfahrt zur Zugerberg-Bahn bereits abgefahren. Wir warten. Es regnet. Einigen aus der Gruppe läuft schon beim Gedanken an ein köstliches Stück Zuger Kirschtorte das Wasser im Munde zusammen. Vom Bus der Linie 11 werden wir direkt zur Talstation Schönegg gefahren. Rund sechs Minuten braucht der moderne Panoramawagen der Bergbahn, um die steile Strecke bis zur Höhe von 926 m ü.M. zu bewältigen.

Die Stadt Zug, zu der auch der Zugerberg gehört, liegt am Fusse besagten Berges – er gilt als Hausberg der Stadt. Wie für die Zürcher der Üetliberg. Der höchste Punkt des Bergrückens auf 1039 m ü.M. trägt den Namen Hünggigütsch. Auf dem Hochplateau, unserem Ziel, dem «kleinen Zugerberg», liegen mehrere Hochmoore. Sie wurden über Jahrhunderte zur Torfgewinnung genutzt bis in die frühen 1980er Jahre. Heute erinnern daran noch hölzerne Schuppen, «Turbenhäuschen» genannt, die zur Lagerung der getrockneten Torfportionen, eben der «Turben», dienten. Im Ersten und im Zweiten Weltkrieg nahm die Schweiz Kriegsgefangene verschiedener Nationalitäten auf; sie wurden als Kriegsverletzte im Hof Früebüel auf dem Zugerberg untergebracht. Von 1943 bis 1988 bestand am selben Ort eine militärische Strafanstalt. Später wurde die Anlage in eine ETH-Forschungsstation und einen landwirtschaftlichen Versuchsbetrieb umgewandelt.

Wetterprognose? Unsicher.

Oben angekommen, legen wir eine kurze Kaffeepause ein, um dann aufgewärmt zur vorgesehenen Skulpturenweg-Wanderung aufzubrechen. Eine farbenfrohe, mehrheitlich beschirmte Gruppe startet. Trudi informiert uns über die hier angesiedelte internationale Eliteschule «Montana». Bekannte Persönlichkeiten wie John Kerry, Nicolas Hayek jun., Marc Forster drückten hier vor dem Start ihrer Karriere bleistiftkauend die Schulbank. Ein Stück weiter trennt sich unsere Gruppe vorübergehend. Die «Schnellentschlossenen» entscheiden sich für den direkten, einfacheren Weg zu dem Ort, der für die gemeinsame Mittagsrast vorgesehen ist. Die etwas grössere Gruppe der «Weitblicksuchenden» erwandert den längeren Weg, alles den hölzernen, mit der Kettensäge geschaffenen Tierskulpturen nach. Die landschaftlichen Reize, von denen gerade mal die allernächsten und nebelfreien Zonen knapp erkennbar sind, werden wahrgenommen. Sie sind ein Bestandteil bei der Bewegung in der Natur und der entspannten Unterhaltung. Abwechslung und Spass bietet uns der kurze, aber wurzlige, pfützige, rutschige und nassgrasige Abschnitt durch den Wald und über die Wiese.

Zur Mittagspause erwartet uns eine warme Gaststube im «Hinteren Geissboden» mit einer gut organisierten Gastgeberfamilie. Feines Essen, reichlich bemessene Tellergerichte und passende Getränke. Und wieder Zeit für weiterführende Tischgespräche und Gemeinsamkeiten.

Wetterprognose? Drinnen sonnig, draussen kaltes Hudelwetter.

Nach der angenehmen Trockenphase bummeln wir mit neuer Energie gemeinsam weiter Richtung Bergstation. Auf der Panoramaterrasse versuchen wir für ein Gruppenfoto in die Kamera zu lächeln, um vielleicht als «Nebelspalter» wettermässig doch noch etwas bewirken zu können. Zwischen der Ankunft in Zug und der Weiterfahrt auf Gleis 1 werden verschiedene verstreute Splittergruppen mit KSW-Logo gesichtet, nach Kirschtorten-Konditoreien, Blumengeschäften und Kaffeebars suchend. Es findet sich auch eine Geniesserrunde beim Bier im «Pier».

Bei der Heimfahrt splittert sich die ganze Gruppe für die Sitzplatzsuche in der Feierabend-S24 auf. In Winterthur angekommen, blicken wir alle mit Freude auf den sorgfältig vorbereiteten und gut gelungenen Maiausflug der KSW-Pensionierten zurück. Wir danken dem Organisationsteam und freuen uns auf die sommerlichen Stammtreffen und auf den Herbstausflug im September 2015.

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Viele Mitarbeitende bleiben dem KSW auch nach der Pensionierung eng verbunden. Für sie organisieren wir regelmässig Treffen.
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