Was suchen Sie?
Neu Neuer Neubau: Nachtaufnahme des Neubaus | KSW Storys
Neubau

Neu, neuer, Neubau

Nach rund zehn Jahren Planungs- und davon fünf Jahren Bauzeit ist er nun fertiggestellt: der KSW-Neubau. Damit wurde einer der wohl grössten Meilensteine in der Geschichte des Kantonsspitals Winterthur erreicht. Das KSW stellt als eines der zehn grössten Spitäler der Schweiz die Gesundheitsversorgung für die Region Winterthur und darüber hinaus sicher – jetzt und in Zukunft.

Über 2000 Menschen arbeiteten während der letzten fünf Jahre auf der Baustelle Hand in Hand, um das neue Bettenhaus fertigzustellen. Denn ein Spitalneubau ist extrem vielschichtig, und es müssen alle wesentlichen Faktoren in ihrer Komplexität berücksichtigt werden, so unter anderem die Gebäudetechnik, die Anbindung aller relevanten Anlagen an das bestehende Gebäude, medizinische Geräte, Strom- und Wasserversorgung, Lüftungen, Gasleitungen, Arbeits- und Behandlungsräume, Ansprüche der Architektur und nicht zuletzt auch Infrastruktur und eine effiziente Bauweise.

Das KSW wurde als erstes Spital im Kanton Zürich mit dem Label Minergie-P-Eco zertifiziert, was eine besonders ökologische und nachhaltige Bauweise bezeugt.

Nach ausgiebigen Analysen und Planungen, Entwürfen und Bauplänen konnte im Jahr 2016 der Spatenstich für den Neubau gefeiert werden. Danach folgten fünf Jahre harte Arbeit, in jeder Hinsicht: Sowohl planerisch als auch technisch und funktional sollte der Spitalneubau wegweisend sein und höchste Anforderungen erfüllen – für ein Ergebnis, das es uns ermöglicht, auch in Zukunft hochstehende Medizin anzubieten.

Durch die Hohlkörpermodule aus Kunststoff konnten beim Bau rund 1100 Kubikmeter Beton eingespart werden.

Modern und multifunktional

Der Neubau weist eine Geschossfläche von 61’000 m² auf und ist bereits vom Bahnhof Winterthur aus zu sehen. Umso wichtiger war es dem Planungsteam, das Gebäude optisch ansprechend in die Umgebung einzufügen – dabei wurden die von der Fachgruppe Stadtgestaltung Winterthur gestellten Anforderungen mitberücksichtigt. Nun besticht das Gebäude mit einer Leichtbaufassade aus Travertin und grosszügigen Glasflächen, durch die ein unvergleichlicher Weitblick über Winterthur ermöglicht wird – direkt aus den neuen, modernen Patientenzimmern.

Das neue Parkhaus ermöglicht einen einfachen Zugang zum Spital. Es liegt unter dem Spital, verfügt über eine Ein-/Ausladezone und 240 Parkplätze.

Die neue Eingangshalle verfügt über eine offen gestaltete Information, verschiedene Sitzbereiche, Kinderecken, Kofferlocker, Apotheke im KSW, Kiosk und vieles mehr. Hier zu sehen: Kunst am Bau.

Nur eine von vielen Neuheiten ist die automatische Gebäudebeschattung, die nicht nur funktionell, sondern auch ökologisch sinnvoll ist und die Temperatur im Gebäude automatisch reguliert. Überhaupt wurde der ganze Neubau «grün» gebaut: Daher wurde das KSW als erstes Spital im Kanton Zürich mit dem Label Minergie-P-Eco zertifiziert, was eine besonders ökologische und nachhaltige Bauweise bezeugt. So wurde unter anderem eine Solaranlage auf dem Dach installiert, die einen Teil des Stroms für den Neubau generiert.

Insgesamt wurde das neue Bettenhaus sehr zukunftsorientiert gebaut: Die Räume wurden so ausgestattet und die Arbeitslandschaft so gestaltet, dass sie in Zukunft multifunktional genutzt werden können. Dadurch kann auch in einigen Jahren noch auf Veränderungen – wie eine alternative Nutzung von Räumen, die Vergrösserung einzelner Bereiche oder einen Zuwachs an Patientinnen und Patienten sowie Personal – eingegangen werden.

Im Jahr 2016 setzte das KSW den Spatenstich für den heute fertiggestellten Neubau.


Meilenstein mit Wirkung

Interview mit Daniel Signer und Giuseppe Di Girolamo, Gesamtprojektleiter in der Bauherrenvertretung HBA

Was waren die grössten Herausforderungen?

Giuseppe Di Girolamo: Die Schnittstellen des technologisch komplexen Gebäudes so zu konzipieren, dass zum Beispiel das Zusammenspiel zwischen Gebäudetechnik und Medizintechnik mit der weiteren Entwicklung kompatibel bleibt.

Wir stellen im Spital natürlich viel höhere Anforderungen – so beispielsweise an die Hygiene, den Strahlenschutz, die Qualität der medizinisch relevanten Medien, Stark- und Schwachstrom-Vorgaben, Ableitfähigkeit etc., nicht zuletzt an den Brandschutz, der in den Gesundheitsbauten mit Patientinnen und Patienten sowie Hunderten Mitarbeitenden doppelt und dreifach gewährleistet sein muss.

«Alles unter einen Hut zu bringen, war eine Herausforderung – aber die ganzen Bemühungen haben sich gelohnt.»

Zusätzlich hatten wir natürlich auch komplexe ästhetische und architektonische Anforderungen an den Neubau. Das alles unter einen Hut zu bringen, war eine Herausforderung – aber die ganzen Bemühungen haben sich gelohnt.

Demnach sind Sie zufrieden mit dem Ergebnis?

Daniel Signer: Ja, sehr. Das Ergebnis kann sich wortwörtlich und auch im Vergleich mit den bestehenden Gebäuden sehen lassen.

Der Neubau ist nicht nur modern, hell und freundlich, sondern perfekt vernetzt, ökologisch gebaut und flexibel konzipiert, so dass wir jetzt und in Zukunft auf Veränderungen eingehen können. So wurde beispielsweise auf der Operationsetage ein direkter Übergang zur bestehenden Tagesklinik und zum neuen Zentrum für ambulante Operationen geschaffen, damit die Verlagerung zu «ambulant vor stationär» auch räumlich flexibel umgesetzt werden kann.

Die neuen Spitalinfrastrukturen bieten dem KSW somit die optimale Grundlage, um auch in Zukunft einen wesentlichen Beitrag an die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zu leisten und den Patientinnen und Patienten in der Grundversorgung wie in der spezialisierten Medizin auch langfristig eine qualitativ hochstehende Behandlung zu bieten.


Zahlen und Fakten zum Neubau

  • Bettentrakt mit 13 Etagen
  • 7 Operationssäle, davon 1 Hybrid-OP
  • 213 Mehrbett- und Einzelzimmer
  • 95 Behandlungsräume
  • 33’800 m2 Nettonutzfläche
  • rund 350 Millionen CHF
  • Urheber Architektur des Neubaus: ARGE RA-B Architekten, Rapp Architekten AG und Butscher Architekten AG, Basel

Rund 1000 Kilometer Elektrokabel wurden für den Neubau verlegt.